Wer wird uns später pflegen?
Forderungen der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen
Es ist Zeit, zu handeln, meint die Liga. In ihrem Eckpunktepapier haben CDU und SPD in Hessen bereits einige Planungen vorgenommen. Allerdings ist die Liga Hessen der Überzeugung, dass weitreichendere Maßnahmen erforderlich sind, um eine tatsächliche Verbesserung in der Versorgung von Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf sicher zu stellen. Es müsse mehr in den pflegerischen Nachwuchs investiert werden.
„Wir brauchen eine Erhöhung der Ausbildungskapazität für die einjährige Pflegeausbildung. Um mehr künftige Fachkräfte auszubilden, müssen Barrieren abgebaut und ein Anreiz für die Schulen geschafft werden, die einjährige Pflegeausbildung anzubieten. Dafür müssen nach unseren Berechnungen zusätzliche Mittel in Höhe ca. 3,5 Millionen Euro für den Nachtragshaushalt eingeplant werden“, sagt Michael Schmidt, Vorsitzender des Arbeitskreises „Gesundheit, Pflege und Senioren“.
Niedrigqualifizierte Kräfte in den stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten müssten anerkannt werden und schneller in Arbeit kommen. Ziel soll es sein, einen Anreiz sowie eine Übergangsregelung hin zur einjährigen Pflegeausbildung zu entwickeln.
Kerstin Müller-Bücken leitet die AWO-Altenpflegeschule in Kassel: „Für Menschen mit einem Hauptschulabschluss bedeutet die Ausbildung in der Altenpflegehilfe eine gute und gesicherte berufliche Perspektive in der Pflege. Diese Menschen dürfen der Pflege nicht verloren gehen“.