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Letzte Aktualisierung: 03.12.2024

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Wer operiert besser: Arzt oder Roboter?

Kombination aus Mensch und Technik für die Zukunft

von Susanne Herda/Swetlana Meier

(08.11.2024) Ein Thema auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) war: Wer operiert besser: Ein erfahrener Arzt oder ein Roboter? Prof. Dr. Georgi Wassilew, Generalsekretär der Sektion Endoprothetik der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), nahm dazu auf dem Kongress sachkundig Stellung.

"Die Entwicklung und Anwendung roboter-assistierter Systeme in der Orthopädie und Unfallchirurgie haben bis zum Jahr 2024 bemerkenswerte Fortschritte gemacht" führte er aus. "Insbesondere bei der Implantation von Knie- und Hüftprothesen ist der Einsatz von Robotern immer häufiger zu beobachten. Diese Technologien ermöglichen eine präzise Planung und Durchführung von Operationen, da sie prä- und/oder intraoperativ die individuelle Anatomie des Patienten erfassen und die notwendigen Schnitte exakt planen. Ärzte behalten jedoch jederzeit die Kontrolle und nutzen die roboter-assistierte Technik als präzises Werkzeug, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Die optimale Kombination zeigt sich in der Zusammenarbeit von erfahrenen Chirurgen und roboter-assistierter Technologie. Aktuelle Studien belegen, dass roboter-assistierte Operationen zu besseren klinischen Ergebnissen führen können. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Patienten nach einer roboter-assistierten Knieprothesenoperation im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren schneller genesen und weniger postoperative Schmerzen haben. Ebenso wird in einer anderen Studie berichtet, dass roboter-assistierte Hüftprothesenoperationen zu einer genaueren Platzierung der Prothesenkomponenten führen, was die Langzeitergebnisse der Implantate verbessern könnte."

Erfahrung bleibt entscheidend

Prof. Wassilew weiter: "Trotz dieser technologischen Fortschritte bleibt die Rolle des erfahrenen Chirurgen von zentraler Bedeutung. Der Roboter setzt den Input des Operateurs um, der auf dessen fundierter Expertise basiert. Während der Roboter durch seine Präzision überzeugt, bringt der Chirurg das notwendige klinische Urteilsvermögen und die Flexibilität mit, um auf unvorhergesehene Situationen während der Operation zu reagieren. Ein erfahrener Arzt kann beispielsweise die Ausrichtung einer Prothese während des Eingriffs anpassen, wenn sich die Bedingungen ändern – eine Flexibilität, die Technologie allein nicht leisten kann."

"Es wird erwartet, dass roboter-assistierte Systeme in den kommenden Jahren noch weiter verfeinert werden", so Prof. Wassilew. "Experten gehen davon aus, dass die Kombination aus menschlicher Erfahrung und technologischer Präzision weiterhin die besten Operationsergebnisse liefern wird. Der Einsatz solcher Technologien zeigt, dass sie nicht nur die Präzision und Effizienz steigern, sondern auch die Patientenzufriedenheit und -sicherheit verbessern können."

Prof. Georgi Wassilew setzt seit mehr als zwei Jahren erfolgreich auf roboter-assistierte Technologien in seiner Klinik. Die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rehabilitative Medizin verwendet mittlerweile zwei verschiedene Roboter-Systeme. Diese ermöglichen nicht nur eine exakte Planung und Ausführung von Operationen, sondern verbessern auch die Ergebnisse für die Patienten maßgeblich. Die Verwendung von Robotern in der Endoprothetik hat sich als wegweisend erwiesen und ist ein fester Bestandteil moderner Operationsmethoden.

Über den DKOU

Der Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) ist der gemeinsame Kongress des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischer Chirurgie (DGOOC), der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Kongresspräsidenten des DKOU in diesem Jahr sind Prof. Dr. med. Markus Scheibel, Zürich/Berlin (DGOOC), Prof. Dr. med. Andreas Seekamp, Kiel (DGOU und DGU) und Dr. med. Tobias Vogel, München (BVOU). Der Kongress ist die bedeutendste Veranstaltung für Orthopädie und Unfallchirurgie in Europa; hier werden die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Fachgebiete diskutiert. Es wurden in der DKOU-Kongresswoche vom 22. bis zum 25.10.2024 etwa 8.000 Ärzte erwartet, auch internationale Expertinnen und Experten aus aller Welt. - idw.