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Letzte Aktualisierung: 07.10.2024

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Weltweites Absinken des persönlichen Einkommens in 2022

von Helmut Poppe

(09.02.2023) Der Ukraine-Krieg, Unterbrechungen von Lieferketten durch die Corona-Pandemie, das Steigen der Inflationsraten, eingeschränkte Verfügbarkeit von Öl und Gas – diese und weitere Faktoren führten weltweit dazu, dass Preise im Jahr 2022 schneller stiegen als Haushaltseinkommen.

Vergleicht man den Prozentsatz jener Personen in den 18 von YouGov untersuchten Märkten, deren Einkommen in den letzten 12 Monaten zugenommen hat (15 Prozent), mit dem jener Personen, deren Einkommen abgenommen hat (50 Prozent), so ergibt sich ein negativer Discretionary Spending Index (DSI) von -35 Prozent weltweit. Der DSI misst die Ermessenausgaben pro Person. In allen untersuchten Märkten ist dieser Wert für die vergangenen 12 Monate negativ.

Unter Verwendung des YouGov DSI-Rechners weist Großbritannien hierbei mit -52 Prozent den negativsten Wert auf, gefolgt von Italien (-49 Prozent) und Polen (-46 Prozent). In diesen drei Ländern ist die Differenz zwischen schrumpfenden und wachsenden Einkommen am größten. Deutschland schneidet mit -28 Prozent am besten im Vergleich der in Europa untersuchten Länder ab.

Die DSI-Werte asiatischer Märkte sind zwar auch im negativen Bereich, der Verlust liegt hier allerdings unter jenem westlicher Märkte: Am positivsten sind die Verbraucher-Angaben zu ihren Einkommen der letzten 12 Monate in Indien (-13 Prozent), gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten (-22 Prozent), Hongkong und Singapur (jeweils -26 Prozent).

Dies sind Ergebnisse des YouGov Reports „Financial Outlook 2023: Navigating the storm”. Die Studie zeigt aus Verbrauchersicht, welche Märkte und demografischen Gruppen finanziell am stärksten von der Krise betroffen sind und wie die Verbraucher mit den Folgen umgehen. Die Daten geben zudem Aufschluss darüber, welche finanziellen Prioritäten die Verbraucher vor dem Hintergrund der Finanzkrise setzen.

DSI-Aussicht auf zukünftige 12 Monate positiver als auf vergangene 12 Monate

In den kommenden 12 Monaten ist eine Abschwächung der negativen Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Verbraucher erkennbar. Auf Grundlage der Verbraucher-Aussagen ergibt sich ein globaler DSI von -28 Prozent (vs. -35 Prozent der vergangenen 12 Monate). Deutschland ist hierbei eines der wenigen Länder, deren DSI-Werte mit Blick auf das kommende Jahr negativer werden (-28 Prozent der vergangenen 12 Monate vs. -30 Prozent der zukünftigen 12 Monate). Damit liegt Deutschland unter dem weltweiten Durchschnittswert.