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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Weltdiabetestag am 14.11.: Wohlstandskrankheit Typ-2-Diabetes entgegensteuern

Prä-Diabetes kann rückgängig gemacht werden

von Susanne Pfeiffer

(12.11.2019) Mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht: Diese Faktoren können zu einem Prä-Diabetes, einer Vorstufe des Diabetes-Typ-2, führen.

In der Apotheke vor Ort können die Blutzuckerwerte kontrolliert werden.
Foto: ABDA
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Doch viele wissen gar nicht, dass ihre Blutzuckerwerte erhöht sind. Dabei stehen die Chancen gut, Prä-Diabetes durch einen angepassten Lebenswandel rückgängig zu machen und die Gefahr eines Diabetes-Typ-2 abzuwenden, weiß Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Erste Hinweise können eine Blutzuckerkontrolle in der Apotheke geben. Liegt der gemessene Wert über der Norm, erhalten Betroffene für das weitere Vorgehen sofort hilfreiche Ratschläge und können mit dem Arzt schnell das weitere Vorgehen besprechen und so Schäden vermeiden.

Warnschuss nicht verhallen lassen
Insulin, das von der Bauchspeicheldrüse produzierte Hormon, reguliert den Blutzuckerspiegel. Ist die Insulinproduktion gestört, schüttet die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin aus, dennoch gelangt immer weniger Zucker in die Körperzellen. Warnsignale wie Müdigkeit, Unruhe oder Sehstörungen aber auch ein ständiges Durstgefühl werden jedoch von vielen Menschen übersehen. Wer diese Symptome bei sich beobachtet, sollte handeln. Verlässlich kann der Prä-Diabetes nur durch eine Blutzuckermessung festgestellt werden.

Erste Priorität: Lebensstil anpassen
Vor allem der Lebenswandel sollte bei erhöhten Blutzuckerwerten kritisch unter die Lupe genommen werden. Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ist regelmäßige Bewegung, von Spaziergängen über Radfahren bis hin zu Sport, wichtig. Bei Übergewicht sollten die Pfunde purzeln, vor allem am Bauch. Selbst wenn sich die Vorstufe nicht zu einem Diabetes-Typ-2 weiterentwickeln sollte: Auch ein Prä-Diabetes birgt gesundheitliche Risiken und kann sich zum Beispiel auf die Gefäße auswirken.

Städter leben riskanter
Dass die Lebensumstände das Diabetesrisiko erhöhen, zeigt eine aktuelle Meta-Analyse der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Lärm und Faktoren wie Feinstaub oder Stickoxide tragen dazu bei, dass Städter ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes haben als Menschen, die auf dem Land leben. Ein bewegungsfreundliches Umfeld und ausreichende Grünflächen am Wohnort reduzieren das Risiko allerdings – das ist auch in der Stadt möglich.

Risikogruppen Diabetes-Typ-2
Neben Übergewicht und Bewegungsmangel sind auch erbliche Faktoren, eine verminderte Insulinempfindlichkeit (Insulinresistenz), eine gestörte Ausschüttung von Insulin sowie eine gestörte Produktion bestimmter Darmhormone Auslöser für Typ-2-Diabetes.

Diabetiker werden in der Apotheke vor Ort kompetent unterstützt. Der Apotheker berät zur richtigen Einnahme der Medikation, erläutert die Selbstkontrolle mit einem geeigneten Blutzuckermessgerät, das Führen eines Blutzuckertagesbuches und gibt Ratschläge, wie der Alltag mit Diabetes-Typ-2 gestaltet werden kann.