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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Weltberühmte Künstler zu Gast in Kronberg

Meisterkurse, Geigenbaumesse, Preisverleihungen und vieles mehr

von Ilse Romahn

(28.09.2022) Vierundzwanzig Konzerte in zehn Tagen mit Weltklassemusikern, acht Orchestern und vielen der talentiertesten jungen Nachwuchsmusikerinnen und -musiker aus aller Welt – das Versprechen der Kronberg Academy, ihres Gründers und Vorstandsvorsitzenden Raimund Trenkler und ihres künstlerischen Leiters Professor Dr. Friedemann Eichhorn: „So haben sie Musik noch nie erlebt!“ wird bis 3. Oktober beim internationalen Kronberg Festival zur Eröffnung des Casals Forums unter dem Motto „Aufbruch!“ eingelöst.

KMS
Foto: Markus Ebener
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Weltberühmte Stars zu Gast
International ist nicht nur das Festival-Programm, sondern sind auch die mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler, viele von ihnen weltbekannte Stars, die schon oft bei den Veranstaltungen in Kronberg zu Gast waren. Dazu gehören der Geiger Gidon Kremer, der Pianist Sir András Schiff und der Dirigent Christoph Eschenbach, alle drei Mitglieder im künstlerischen Beirat der Kronberg Academy, sowie der Geiger Christian Tetzlaff, die Bratschistin Tabea Zimmermann, die Cellisten Gary Hoffman und Wolfgang Emanuel Schmidt, die ebenso wie die Pianisten Kirill Gerstein und Martin Helmchen, der Cellist Frans Helmerson und die Geigerin Mihaela Martin zum Dozententeam gehören.

Zum ersten Mal nach Kronberg kam der berühmte Geiger und Bratschist Pinchas Zukerman, der mit Gidon Kremer und dem Cellisten Mischa Maisky im Konzert „Variationen“ zu hören war. Zu den großen, der Kronberg Academy eng verbundenen Künstlerpersönlichkeiten gehören weiter die Cellisten Steven Isserlis, Jens Peter Maintz, Alban Gerhardt und Jean-Guihen Queyras, die Geigerin Isabelle Faust, der Bratschist Antoine Tamestit, der Klarinettist Jörg Widmann sowie der Pianist und Komponist Fazil Say. Sie alle sind in Konzerten im Casals Forum zu erleben..

Wiedersehen mit Alumni
Ein Wiedersehen wird es in den zehn Festivaltagen in vielen Konzerten auch mit zahlreichen ehemaligen Studierenden der Kronberg Academy geben. Sie zieht es immer wieder zurück in den Taunus, wo sie ihre Ausbildung erhielten, um von hier aus als gefragte Solisten Karriere in den namhaften Konzertsälen der Welt zu machen. Zu ihnen gehören, um nur einige zu nennen, die international erfolgreichen Cellistinnen Marie-Elisabeth Hecker, Anastasia Kobekina, Ella van Poucke und die Cellisten Bruno Philippe und Kian Soltani.

Acht Orchester und Ensemble
Nach der Kremerata Baltica, die schon seit einigen Jahren in Kronberg residiert, werden auch das renommierte „Chamber Orchestra of Europe“, bisher in London beheimatet, und das transkulturelle „Bridges-Kammerorchester“ zu Residenzorchestern im Casals Forum. Mit ihnen sind beim Festival noch fünf weitere Orchester zu erleben: das Frankfurter Barockorchester La Stagione & Friends, das Ensemble Resonanz, Orchestra in Residence in der Hamburger Elbphilharmonie, das Stuttgarter Kammerorchester, die hr-Bigband und das hr-Sinfonieorchester.

Musik aus aller Welt
Auf „Weltreise“ begeben sich am Donnerstag, 29. September, um 19.45 Uhr das Bridges-Kammerorchester. Unter der Leitung der aus Israel gebürtigen Dirigentin Bar Avni verbinden sie in ihrem Programm europäische Musik mit arabischen und persischen Klangwelten. Dazu präsentieren sie die Uraufführung des eigens für sie und den Cellisten László Fenyö komponierten „Konzert für Violoncello Solo und Bridges-Kammerorchester“ des Frankfurter Saxophonisten und Komponisten Peter Klohmann. Die Frage, wo Heimat ist, stellen bereits am Mittwoch, 28. September, im Carl Bechstein Saal des Casals Forums der aus Südafrika gebürtige Cellist Abel Selaocoe & The Bantu Ensemble – der Pianisten Fred Thomas, der Bassisten Alam Keary und Sidiki Dembélé, südafrikanische Perkussion – mit ihrem Programm „Hae ke Kae – Where is Home?“

Cello Meisterkurse
Erstmals ist das Kronberg Festival in diesem Jahr verbunden mit den Cello Meisterkursen, zu denen hundertsechzig junge Talente aus aller Welt anreisen. Frans Helmerson, Gary Hoffman, Jens Peter Maintz, Jérôme Pernoo und Wolfgang Emanuel Schmidt werden täglich von 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr im Carl Bechstein Saal und im kleinen Vorspielraum des Casals Forums, in den historischen Räumen der Streitkirche, in der Zehntscheune und im Raum Feldberg der Stadthalle Meisterkurse geben, natürlich öffentlich, wie stets in Kronberg.

Vielversprechenden Talenten erkennen die Dozenten Förderpreise zu: den mit 5000 Euro dotierte Landgraf von Hessen-Preis, das Boris Pergamenschikow Stipendium, eine monatliche Zuwendung von 400 Euro für zwei Jahre, und den ebenfalls mit 5000 Euro dotierten Frans Helmerson Förderpreis. Die Preisvergabe findet am Montag, 3. Oktober, im Konzert zum Abschluss der Meisterkurse statt, das um 12.00 Uhr im Großen Saal des Casals Forums beginnt und bei dem junge Talente gemeinsam mit dem Stuttgarter Kammerorchester auftreten. „Entdeckungen“ kann man aber bereits am Sonntag, 2. Oktober, machen, wenn sich ausgewählte Meisterschüler, darunter einige der Preisträger, in einem vielfältigen Kammerkonzert vorstellen.

Erste VioViva Geigenbaumesse
Einen Blick in die faszinierende Welt des modernen Instrumentenbaus gewährt die erstmals, künftig alle zwei Jahre parallel zum Festival stattfindende Geigenbaumesse VioViva. Nach dem im März verkündeten Aus der Frankfurter Musikmesse macht sie Kronberg zur Messestadt. 40 Geigenbauer, Bogenmacher, Saitenhersteller sowie Anbieter von Zubehör kommen bis Samstag, 1. Oktober, im großen Saal der Stadthalle zusammen, um Streichinstrumente und Bögen aus ihren Werkstätten auszustellen. Geöffnet ist die Messe täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr, am 28. September bis 16 Uhr. Ergänzt wird sie von Vorträgen des Bogenmachermeisters Thomas Gerbeth und des Diplom-Ingenieurs Bernhard Rieger am  29. und 30. September jeweils um 14 Uhr. Hochinteressant nicht nur für ein Fachpublikum. Auch Besucher können betrachten, bestaunen und begutachten, was moderne Geigenbaukunst hervorbringt. 

Pablo Casals Award-Verleihung mit Dr. Michael Wolffsohn und Nina Ruge
Gesellschaftliches Engagement im Sinne des großen Cellisten und Humanisten Pablo Casals wird am 2. Oktober erstmals mit dem mit 10.000 Euro dotierten „Pablo Casals Award – For A Better World“ ausgezeichnet. Damit begründet die Kronberg Academy eine neue Tradition: Künftig wird sie jährlich den von dem Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch initiierten Preis an eine Künstlerin oder einen Künstler vergeben, die dem Vorbild Pablos Casals nacheifern und sich für Musik, Menschlichkeit und den Schutz der Erde engagieren.

Wer ausgezeichnet wird, entscheidet eine Jury aus den Mitgliedern des künstlerischen Beirates der Kronberg Academy Marta Casals Istomin, Christoph Eschenbach, Gidon Kremer, Sir András Schiff und Raimund Trenkler, unterstützt von der von Christoph Poppen ins Leben gerufenen Initiative „Artists for a better Future“. Moderatorin der Preisverleihung um 18.30 Uhr im großen Saal des Casals Forums ist die Fernsehmoderatorin, Journalistin und Buchautorin Nina Ruge, die Laudation hält der Historiker und Publizist Professor Dr. Michael Wolffsohn. Karten kosten fünf Euro bei freier Platzwahl. Wer eine Karte für das Konzert „Resonanzen“ um 19.45 Uhr besitzt, hat freien Eintritt, wird aber um telefonische Anmeldung gebeten.

Kinder ins Casals Forum
Nicht vergessen werden im reichhaltigen Festival-Programm die Kinder, die künftigen Besucher des Casals Forums. Am Sonntag, 1. Oktober, um 16 Uhr geben die Cellisten Jens Peter Maintz und Wolfgang Emanuel Schmidt als „Cello Duello“ ein unterhaltsames Konzert für Mädchen und Jungen, durch das auf bewährte Weise wieder Christoph Gotthardt als Musikerzähler führen wird.

Alle Veranstaltungen des zehntägigen Festivals sind auf der Internetseite der Kronberg Academy unter www.kronbergfestival.de zu finden und nachzulesen.