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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Welche Versicherungen empfehlen Experten für Privatpersonen?

von Bernd Bauschmann

(23.02.2021) Schauen wir uns die Werbeaktionen von Versicherungsgesellschaften an, kann man nur zu einem Schluss kommen: das Leben hält unzählige Risiken für uns bereit.

Symbolfoto
Foto: Pixabay / Steve Buissinne
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Damit wir gewappnet sind, sollen wir Versicherungen für mögliche Schäden an der Waschmaschine ebenso abschließen wie für Krebserkrankungen oder ein Platzen der geplanten Hochzeit. Menschen, die in allen Bereichen auf Nummer Sicher gehen möchten, mögen sich dem anschließen. Zu den wichtigsten Versicherungen zählen sie jedoch nicht.

Gesetzlich vorgeschriebene Versicherungen
Hierunter fallen die Kranken-, Kfz-Haftpflicht- und für Angestellte die Rentenversicherung. Letztere ist teilweise auch für Selbstständige Pflicht, darunter beispielsweise Hebammen und Handwerker. Wer über keine Krankenversicherung verfügt, erhält – mit Ausnahme in einem Notfall – keine Behandlung. Der Beitrag für die gesetzliche Rentenversicherung wird Arbeitnehmern automatisch vom Lohn abgezogen. Beim Führen eines Fahrzeuges sollte jederzeit darauf geachtet werden, dass eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen wurde. Kann diese bei einer Polizeikontrolle nicht nachgewiesen werden, droht entweder eine Geld- oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten.

Für viele Menschen sinnvoll: Hausratversicherung
Der Abschluss einer Hausratversicherung macht sich oft bezahlt. Besonders empfehlenswert ist sie zum Beispiel für Menschen,

  • die in einer Wohnung in einem größeren Mietobjekt leben,
  • deren Wohnsitz sich in einer Großstadt mit hoher Einbruchskriminalität befindet,
  • die über eine wertvolle Einrichtung und teure Haushaltsgegenstände sowie elektrische Geräte verfügen.

Die Hausratversicherung übernimmt die Kosten für Schäden, die durch Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Vandalismus, Sturm und Hagel entstanden sind. Gleichfalls springt sie ein, wenn beispielsweise durch ein gebrochenes Wasserrohr im eigenen Haushalt die Nachbar- oder darunterliegende Wohnung in Mitleidenschaft gezogen wird.

Privathaftpflichtversicherung: Schutz vor existenzbedrohenden Kosten
Als eine der wichtigsten Versicherungen gilt die private Haftpflicht. Sie deckt Schäden ab, die der Versicherungsnehmer verursacht. Vor allem, wenn andere Menschen durch dessen Schuld zu Schaden kommen, zieht dies häufig hohe Kosten nach sich. Wer zum Beispiel für den Sturz eines Radfahrers verantwortlich ist, muss möglicherweise ohne Privathaftpflichtversicherung tief in die eigene Tasche greifen. Wurde dieser verletzt, kommen auf den Verursacher im schlimmsten Fall die Zahlung von Schmerzensgeld und die Übernahme des Verdienstausfalls neben den Behandlungskosten zu.

Empfehlenswert für Immobilienbesitzer: Wohngebäudeversicherung
Die Gefahr der Beschädigung einer Immobilie durch Naturgewalten wie Blitzschlag, Feuer, Hagel und Sturm sowie Leitungswasser ist jederzeit gegeben. Auch in diesen Fällen kommt es oft zu teuren Reparaturkosten, die das eigene Budget leicht sprengen. Je nach Anbieter kann eine Ergänzung bzw. Erweiterung durch zusätzliche Bausteine, darunter eine Elementarschadenversicherung, erfolgen. In der Regel deckt der Standardtarif einer Wohngebäudeversicherung Elementarschäden nicht ab. So werden Beschädigungen durch Starkregen, Überschwemmung, Erdrutsch und –beben oder eine Lawine an der Immobilie meist nicht übernommen. Die Elementarversicherung verursacht zwar recht hohe Zusatzkosten, sollte jedoch trotzdem in Erwägung gezogen werden.

Unverzichtbar für Hundehalter: Hundehaftpflichtversicherung
Je nach Bundesland ist die Hundehaftpflicht ein Muss, Ausnahmen stellen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern dar. Derzeit besteht in

  • Berlin,
  • Hamburg,
  • Niedersachsen,
  • Sachsen-Anhalt,
  • Schleswig-Holstein sowie
  • Thüringen

eine Versicherungspflicht für alle Hunde. In allen anderen Bundesländern ist der Abschluss einer Hundehaftpflicht entweder von der Hunderasse oder aggressiven Verhaltensauffälligkeiten abhängig.