Weiterbildung für Motorradfahrer

Foto: Michael Hörskens
Motorradfahren ist eine der schönsten Beschäftigungen unserer Zeit, sagen die Autoren. Vor allem deswegen, weil man sich nah an der Natur fühlt. Pfeiffer und Streblow weisen aber auch darauf hin, dass Motorradfahrer weniger geschützt sind als Autolenker, mit Kälte oder Regen rechnen müssen oder aber keine Knautschzonen haben. Daher ist Sinn und Zweck des Buches, sich dem perfekten Motorradfahren so weit wie möglich anzunähern. Maschine und Fahrer sind ein untrennbares System, wobei dem Biker als Hirnbesitzer die Steuerung des ganzen obliegt, betonen die Autoren.
Und der Fahrer sollte zunächst einmal so viel wie möglich über seine Maschine wissen. Daher kommt das Werk auf viele technischen Einzelheiten zu sprechen, wie etwa dem Fahrwerk, Räder und Reifen, Bremsen und Motoren. Viel Physik, aber interessant.
In Kapitel drei geht es dann um das eigentliche Motorradfahren, und zwar unter fahrphysikalischen und praktischen Aspekten: Was passiert beim Beschleunigen, Bremsen oder Kurvenfahren?
So wird etwa erklärt, dass bei etwa bei 20 bis 30 km/h bei der Geradeausfahrt eine Fahrstabilität erreicht wird, die dem Fahrer erlaubt, nicht mehr stabilisieren zu müssen. Mit zunehmendem Tempo werden dann die stabilisierenden Kräfte erhöht. Bei Kurvenfahrten lauten die Instruktionen beim Lenkimpuls „Rechts drücken, rechts fahren, links drücken, links fahren“. Wobei mit „drücken“ das Nach-vorne-schieben des Lenkerendes auf der jeweiligen Seite gemeint ist. Wichtig beim Motorradfahren ist auch die Blickführung: „Kopf hoch“ lautet die Devise. Der Kontrollblick auf die Instrumente sollte nur beim Start erfolgen, dann sollte der Biker schleunigst wieder nach vorne schauen, vermitteln die Autoren.
Beim ersten Ausritt nach der Winterpause sollte der Weg zunächst zur Tankstelle führen, um den Reifendruck zu überprüfen. Hernach gilt es, sich wieder an das Beschleunigen und vor allem das richtige Bremsen heranzutasten. Falls nun doch einmal eine Panne passiert, so ist es ratsam, eine Pannen-Grundausstattung im Tankrucksack mitzuführen. Dazu gehören laut Pfeiffer und Streblow Textilklebeband und Draht, für platte Reifen gibt es Pannenspray und Reparaturkit. Gute Dienste leistet dazu ein Multitool mit Zange, Schraubendreher und Drahtschneider. Auch ein mentales Training wird in dem Buch empfohlen.
Die Autoren vergessen in ihrem Ratgeber auch nicht, auf die richtige Ausrüstung hinzuweisen. Sie beginnen mit dem wichtigsten Equipment für Biker, dem Helm. Hier ist eine intensive Anprobe Pflicht, denn selbst der beste Helm nützt nichts, wenn er nicht zur Kopfform passt. Moderne Funktionsbekleidung in unterschiedlichen Materialien bietet optimalen Schutz und sieht zudem gut aus. Und wasserdichte Stiefel erhöhen den Komfort. Nicht zu vergessen in Sachen Sicherheit sind schließlich auch Protektoren für Schultern oder Knien und auch für den Rücken.
„Perfekt fahren mit Motorrad“ ist ein wertvoller Ratgeber auf dem Weg zum perfekten Fahrgefühl und ein Plädoyer fürs Besserwerden getreu dem Motto: „Können macht Spaß“. Das Werk bietet wichtige Hilfestellung für das Ziel: Gut und gesund wieder heimkommen.
Michael Pfeiffer / Nicolas Streblow: Perfekt fahren mit Motorrad, Europas größte Motoradzeitschrift. Motorbuch Verlag, ISBN 978-3-613-03968-1.