Wege aus Burnout und Depression
Es sind Krankheiten, die endlich aus ihrem Nischendasein geholt wurden und heute ernst genommen werden. Depressionen und Burnout geschahen oft im Stillen, wurden als kleine Verstimmung oder kurzer Erschöpfungszustand gewertet und entsprechend abgetan. Inzwischen werden auch diese psychischen Erkrankungen offensiv therapiert. Depressionen und Burnout lassen sich manchmal nur mit Medikamenten behandeln. Doch nicht jeder Wirkstoff ist tatsächlich geeignet. Sind Antidepressiva ein Segen oder wirkungslos und riskant? Ein neuer Ratgeber der Stiftung Warentest zum Thema Depressionen und Burnout erklärt auf 160 Seiten, welche Mittel helfen und wie sie wirken.

Foto: Michael Hörskens
Es sind Krankheiten, die endlich aus ihrem Nischendasein geholt wurden und heute ernst genommen werden. Depressionen und Burnout geschahen oft im Stillen, wurden als kleine Verstimmung oder kurzer Erschöpfungszustand gewertet und entsprechend abgetan. Inzwischen werden auch diese psychischen Erkrankungen offensiv therapiert. Depressionen und Burnout lassen sich manchmal nur mit Medikamenten behandeln. Doch nicht jeder Wirkstoff ist tatsächlich geeignet. Sind Antidepressiva ein Segen oder wirkungslos und riskant? Ein neuer Ratgeber der Stiftung Warentest zum Thema Depressionen und Burnout erklärt auf 160 Seiten, welche Mittel helfen und wie sie wirken.
Antidepressiva sind zwar oft der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung, aber nicht jedes Medikament ist therapeutisch wirksam und sinnvoll. Für die Therapie von Depressionen sind Hunderte von Medikamenten zugelassen. In übersichtlichen Tabellen mit Bewertungen von „geeignet“ bis „wenig geeignet“ sind sowohl verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie Arzneimittel beurteilt. Bei leichten Depressionen, so erklärt der Ratgeber, kommt rezeptfreies Johanniskraut infrage, am besten in Absprache mit dem Arzt. Eine Alternative bei leichten und mittelschweren Depressionen sind dazu psychotherapeutische Verfahren.
Rezeptpflichtige Antidepressiva nützen vor allem bei mittlerer und schwerer Depression. 15 Wirkstoffe bewertet das Expertenteam als geeignet, darunter trizyklische Antidepressiva. Sie sind relativ alt, aber bis heute der Goldstandard der Therapie und beeinflussen mehrere Nervenbotenstoffe. Dass sie Depressionen lindern, ist durch aussagekräftige Studien belegt. Zu den Nebenwirkungen zählen trockener Mund, Schwindel, Verstopfung.
Neuere Mittel bringen beeinflussen einzelne Botenstoffe, können aber dennoch Nebenwirkungen haben. Besonders oft verordnen Ärzte Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, teilt das Buch mit. Die Stiftung Warentest-Experten bewerten sie als geeignet, allerdings mit einer Ausnahme: Der in den USA als Prozac vielvermarktete Wirkstoff Fluoxetin ist nur mit Einschränkung einsetzbar. Er wirkt tagelang und hat zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln.
Die Auswahl hängt von den genauen Symptomen, Begleiterkrankungen und dem Alter ab. Klären Sie das mit dem Arzt. Oft ist alternativ oder ergänzend eine Psychotherapie hilfreich. Bis Antidepressiva volle Wirkung entfalten, dauert es häufig einige Wochen. Bei belastenden Nebenwirkungen oder sich verschlimmernden Beschwerden, vor allem Selbstmordgedanken, sollten Patienten umgehend zum Arzt gehen.
Im ausführlichen Ratgeberteil werden dringende Fragen von Patienten beantwortet: Was ist Burnout, was ist Depression? Brauche ich wirklich Medikamente? Wann kann ich mit den Medikamenten wieder aufhören? Kann mir Psychotherapie helfen? Wie Sie Anzeichen erkennen, welchen Stellenwert die ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung hat und wann Antidepressiva notwendig werden, das alles wird in einer detaillierten Therapieberatung verdeutlicht.
Medikamente im Test. Depressionen und Burnout. Stiftung Warentest, 160 Seiten, Buch-Format: 16,5 x 21,5 cm, ISBN: 978-3-86851-170-3, 19,90 Euro (E-Book/PDF: 14,99 Euro)