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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Wahrzeichen erstrahlt wieder mit goldenem Adler auf der Spitze

Sachsenhäuser Warte erhält rekonstruierte Wetterfahne zurück

von Ilse Romahn

(20.11.2018) Der Wartturm der Sachsenhäuser Warte hat seine charakteristische Spitze zurückerhalten. Die Warte ziert nun eine Rekonstruktion der originalen Wetterfahne aus dem späten 19. Jahrhundert. Mit dem Aufsetzen des Adlers mit Windrichtungspfeil erreicht das Sanierungs- und Modernisierungsprojekt rund um die Sachsenhäuser Warte einen kleinen und bedeutenden Meilenstein. „Ich wünsche mir, dass nicht nur die Wetterfahne in neuem Glanz erstrahlt, sondern die gesamte historische Anlage“, sagt Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien.

Rekonstruktion der originalen Wetterfahne auf der Sachsenhäuser Warte
Foto: Stadt Frankfurt / Amt für Bau und Immobilien
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Das Original der Wetterfahne wurde Anfang des Jahres bei einer Begehung im Innenraum des Wartturms entdeckt. Das Amt für Bau und Immobilien geht davon aus, dass die Wetterfahne nach einer Vermietung abmontiert und im Turm abgelegt wurde, um auf der Spitze eine Antennenanlage zu installieren.

Das Sachsenhäuser Original ist wahrscheinlich die letzte existierende Wetterfahne in Frankfurt. Der Adler an der Spitze wurde aus Zink gegossen. Das Original wird derzeit restauriert und soll im Anschluss an die geplante Sanierung des gesamten Ensembles Sachsenhäuser Warte im Innenraum des Turms öffentlich ausgestellt werden. Allen fünf historischen Warttürmen der Stadt wurden einst solche Adler als Wetterfahnen aufgesetzt.

Die Rekonstruktion der Wetterfahne zeigt den Frankfurter Adler in Gold auf einem Zylinder aus Stahl und Blech. Während sich der Wetterpfeil mit dem Wind dreht, ist der Adler selbst statisch. Sein Blick ist nach Süden ausgerichtet. Die Dachspitze der Warte wurde statisch verstärkt, um die Konstruktion sicher zu tragen. Die Konstrukteure gehen davon aus, dass die Wetterfahne problemlos 100 Jahre übersteht.

Schon seit den siebziger Jahren repräsentierte die Sachsenhäuser Warte als gastronomischer Betrieb die Frankfurter Küche. Außerdem diente sie als Versammlungsstätte im Stadtteil und prägte damit das Stadtbild Sachsenhausens. Bei der Bestandsaufnahme der technischen und baulichen Zustände, die im Jahr 2011 begonnen hatte, wurde festgestellt, dass der Gebäudezustand nicht mehr mit den üblichen Bauunterhaltungsmaßnahmen instandgehalten werden kann. Zudem wurde der Gastronomiebetrieb den gesetzlichen Anforderungen nicht mehr gerecht. Der Betrieb der Warte musste folglich Anfang 2017 eingestellt werden.

Das Aufsetzen der neuen Wetterfahne gleicht einem Spatenstich und sendet nun ein positives Signal für die Sanierung und Modernisierung der Warte. Zur Debatte stehen zwei Varianten mit unterschiedlichem Aufwand, die den Stadtverordneten zur Entscheidung vorgelegt werden sollen. Schneider favorisiert die große Lösung, die sich an den historischen Zustand anlehnt und den Ausbau des Dachgeschosses sowie die Aufstockung des Hauptgebäudes vorsieht. Das Amt für Bau und Immobilien hat bereits Erkundungen des Bestandes unternommen und es wurden erste Rückbauten im ehemaligen Forsthaus und im Hof vorgenommen. Mit der großen Lösung würden sowohl die ursprünglichen und historischen Pläne aufgegriffen, als auch die neuen erforderlichen Flächen für die Wiederaufnahme des Betriebs der Warte geschaffen werden. (ffm)