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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Vortragsreihe zu 150 Jahren Gründung des Deutschen Kaiserreichs

von Ilse Romahn

(18.01.2021) Mit einer Vortragsreihe erinnern die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) an die Gründung des Deutschen Kaiserreiches vor 150 Jahren.

Germania des Niederwalddenkmals
Foto: SG/Michael Leukel
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Mitten im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wurde der preußische König am 18. Januar 1871 in Schloss Versailles bei Paris zu Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) ausgerufen. Formal waren die deutschen Länder und freien Städte schon einige Tage zuvor in einem Nationalstaat aufgegangen. Experten und Expertinnen geben im Laufe der kommenden Monate Einblicke in diese für die deutsche Geschichte wichtige Epoche. Ein filmisches Entrée zum Jahrestag hat die Schlösserverwaltung bereits am Sonntag, 17. Januar, in ihrem YouTube-Kanal (schloesserundgaerten hessen) veröffentlicht.

Die Reihe startet mit dem Hamburger Historiker Dr. Tillmann Bendikowski, Autor von „1870/71. Der Mythos von der deutschen Einheit“, am 25. März 2021, um 19 Uhr (unter Vorbehalt). Er wird zur Stunde Null des Kaiserreiches sprechen, die keine „Geburtsstunde“ sei. Bendikowski bewertet die maßgeblich unter den Hohenzollern herbeigeführte ‚Reichseinigung‘ als „Legende“, da sie teils gegen heftige Widerstände durchgesetzt wurde. Er tritt mit einer Lesung im Informationszentrum des Niederwaldes auf und damit in unmittelbarer Nachbarschaft des kaiserzeitlichen Niederwalddenkmals. Das Monument wurde im Gedenken an Krieg und Nationsbildung errichtet. Es zählt heute zum Kulturerbe Hessens und wird von der SG betreut.

Eine weitere öffentliche Veranstaltung ist mit Prof. Dr. Christoph Nonn von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf am 16. Juni 2021, um 19 Uhr, geplant. Nonn wird im Bad Homburger Schloss an sein aktuelles Buch „12 Tage und ein halbes Jahrhundert. Eine Geschichte des deutschen Kaiserreiches 1871-1918“ anknüpfen und über Geschichtspolitik in Bildern informieren. Politische Akteure lenkten die zukünftige Erinnerung an die Kaiserproklamation, die den Gründungsakt der deutschen Nation symbolisiert, unter anderem mit den bekannten Gemälden des Künstlers Anton von Werner.

Prof. Dr. Ulrike Höroldt, die Leiterin des Geheimen Staatsarchives der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sowie ihr Mitarbeiter Dr. Frank Althoff treten gemeinsam am 26. September 2021, um 16 Uhr, auf. Ihr Vortrag im Schloss Bad Homburg mit dem Titel „Preußen unter ferner liefen. Zum neuen Selbstverständnis der Preußischen Herrscher nach der Reichsgründung“ basiert auf den Erkenntnissen einer Ausstellung. Sie wird gegenwärtig im Potsdamer Staatsarchiv vorbereitet und behandelt Preußen im Zeitraum zwischen 1871 und 1918 unter verschiedenen Aspekten.

Dr. Tillmann Bendikowski, „Mythos Einheit: 150 Jahre Kaiserreichsgründung“, Besucherinformationszentrum, Restaurant Am Niederwald, Am Niederwald 4, 65385 Rüdesheim am Rhein am Donnerstag, 25. März 2021, 19 Uhr.

Prof. Dr. Christoph Nonn, „Die deutsche Reichsgründung 1871 – Geschichtspolitik in Bildern“, Schloss Bad Homburg, Schloss, 61348 Bad Homburg am Mittwoch, 16. Juni 2021, 19 Uhr.

Prof. Dr. Ulrike Höroldt / Dr. Frank Althoff, „Preußen unter fernen liefen. Zum neuen Selbstverständnis der Preußischen Herrscher nach der Reichsgründung“, Schloss Bad Homburg, Schloss, 61348 Bad Homburg am Sonntag, 26. September 2021, 16 Uhr.