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Vom Kassenwart zum Napfwart degradiert

„Hausmeister Krause“ in der Komödie Frankfurt

Hausmeister Krause hat es jetzt auch auf die Bühne gedrängt. Tom Gerhardt, der den Dackelfreund und unleidlichen Kerl zehn Jahre für das Fernsehen mimte, hat gemeinsam mit Franz Krause das Stück „Du lebst nur zweimal“ fürs Theater verfasst, führt auch Regie und ist natürlich auch der eklige, spießige Hausmeister. Dackel Bodo allerdings tollt nicht herum, er ist verstorben, und seine Asche ruht in einer Urne, die liebevoll geschmückt im bieder eingerichteten Wohnzimmer mit Pflanzenranken-Tapete steht.
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Antje Lewald, Tom Gerhardt, Stefan Preiss und Stefan Bieke in Aktion
Foto: Die Komödie Frankfurt

Dieter Krause allerdings ist immer noch Kassenwart im Teckelclub und plant, den zackigen Präsidenten (Stefan Preiss) gemeinsam mit seinem Kumpel Herbert zu entmachten - und vergisst darüber seinen zwanzigsten Hochzeitstag. Damit können die Turbulenzen beginnen. Krauses Ehefrau Lisbeth (Antje Lewald) nimmt ihm das sehr übel und plant gemeinsam mit Tochter Carmen (Franziska Ferrari /Luana Bellinghausen) Rache.

Für manche Menschen war die Fernsehserie Kult, und diese kommen bei dem Stück in der Komödie voll auf ihre Kosten. Wenn Herbert, köstlich gespielt von Stephan Bieker, klein, dick, mit Hornbrille und stets für den Kassenwart Krause zu Diensten, gemeinsam mit diesem das Motto „Alles für den Dackel, alles für den Club, unser Leben für den Hund“ schmettert, jubelt das Publikum. Der Sturz des Präsidenten allerdings misslingt, und Hausmeister Krause wird vom Kassenwart zum Napfwart degradiert. Das schmerzt.

Ansonsten geht es tumultartig und hektisch weiter. Krause glaubt, bald einem Herzinfarkt erliegen zu müssen und auch, dass seine Frau Lisbeth ihn betrügt, und diese, dass ihr Gatte ein Schäferstündchen mit der Putzfrau hatte. Ein Mordversuch am Präsidenten misslingt, ein Notarzt wird bestellt, ein Pokal fliegt zum Fenster hinaus, ein Erbstück „vonne Oma“ geht zu Bruch und eine Urkunde, die die Wand geziert hatte, wird zerrissen. Alles wie gehabt einst in Sat 1. Diejenigen Zuschauer, die ungeübt in diesem Fach waren, mussten sich erst einmal in das fremde Idiom einhören und auch Geduld aufbringen was die Handlung anging.

Bis zum Happy End dauerte es, aber es kam. Die Zuschauer spendeten den Protagonisten anhaltenden Applaus, auch dafür, dass die mehrere Rollen darstellen mussten sowie für die schauspielerische Leistung der verqueren Figuren.

Weitere Vorstellungen bis zum 4. Februar 2024: Dienstag bis Samstag um 20 Uhr, Sonntag 18 Uhr, montags spielfrei: 25.12. um 20 Uhr, 26.12. um 16 und 20 Uhr, 31.12 um 18.30 und 22.30 Uhr. 23.12., 24.12. und 1.1.24 geschlossen - Telefon 069/284580