Volleyball: Kriftel setzt Ausrufezeichen in Leipzig

von Adolf Albus

Die weite Anreise hatte den Krifteler Jungs offenbar nicht geschadet. Auch das mit Tobias Zehlike und Jannik Weber zwei Spieler die Fahrt nicht antreten konnten, hinderte die TuS nicht an einem fast makellosen Auftritt.

Dies lag bereits von Beginn an, an einem nahezu fehlerfreien Spielaufbau aus der eigenen Annahme. Die Ruhm-Zwillinge sowie der junge Thoralf Schmelzer kamen selten in Bedrängnis. Auf der anderen Seite schafften es die Gastgeber nicht genug Druck mit dem eigenen Aufschlag zu erzeugen. Obwohl Leipzig gar nicht so schlecht spielte, reichten der TuS einige gute Block- Feldabwehraktionen, um sich einen komfortablen Vorsprung zu erspielen (18:11). Erst gegen Ende schafften es die Hausherren ein Break zu erzielen, was aber am deutlichen 25:17 Erfolg für Kriftel nichts änderte.

Lediglich zu Beginn des nächsten Durchgangs hielten die L.E. Volleys einigermaßen mit. Als dann aber Kapitän Tobias Thiel an die Aufschlaglinie schritt, kam die Leipziger Annahme richtig in Bredouille. Ein variantenreiches Service, darunter zwei Asse, sorgte für eine deutliche 14:6 Führung. Die TuS hatte erneut nur wenig Mühe diesen Vorsprung ins Ziel zu bringen, bzw. sogar auszubauen. Mit dem 25:14 war der erste Punkt bereits gesichert.

Aber natürlich wollten die Krifteler Spieler mehr und das merkte man auch zu Beginn des dritten Satzes. Bei einer 10:5 Führung deutete alles auf eine schnelle Heimfahrt hin. Doch ganz so schnell wollten sich die Gastgeber nicht abkochen lassen. Plötzlich wurde ihr Kampfgeist geweckt. Ein druckvolleres Spiel in Aufschlag und Angriff, sowie ein verbessertes Blockspiel, machte es nun Kriftel schwerer zu punkten. Leipzig holte Punkt um Punkt auf und gestaltete die Partie fortan komplett ausgeglichen. Die Führung wechselte ständig, aber kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Beim 23:24 hatten die Gastgeber sogar einen Satzball, der abgewehrt wurde. Kriftel konterte und hatte wenig später selbst Matchball. Mit einem Block sicherte letztlich Hendrik Jung die drei Punkte für Kriftel (26:24). Überhaupt waren es im dritten Abschnitt die Mittelblocker Hendrik Jung und Philip Büchi, die, die wichtige Akzente setzten. Wobei die Hauptlast der Verantwortung auf der Krifteler Lebensversicherung Marius Büchi lag, der dieser aber mit einer unglaublichen Angriffsquote gerecht wurde. Zurecht wurde er nach dem Spiel zum wertvollsten Spieler der Partie gewählt.

Eine so überzeugende Darbietung hatte die TuS Kriftel seit dem Wiederaufstieg in die 2. Liga in Leipzig noch nicht geboten. Das Trainerduo Schön/Haratym musste einfach zufrieden sein, denn bis zum dritten Satz waren sie quasi arbeitslos. Auch wenn danach etwas die Konzentration verloren ging und ein vierter Durchgang in der Luft lag, zeigt es doch von der gewonnenen Stärke der Krifteler diese engen Sätze für sich zu entscheiden.

Ausruhen können sich die Spieler und der Betreuerstab allerdings nicht, denn bereits am kommenden Samstag empfängt die TuS Kriftel den SV Schwaig in der heimischen Weingartenhalle (20:00 Uhr). Das ist das nächste Team aus der oberen Tabellenhälfte, dass man mit einem Sieg distanzieren könnte.