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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2021 an Clemens J. Setz

von Ilse Romahn

(05.11.2021) Der Georg-Büchner-Preis gilt als wichtigster deutscher Literaturpreis. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ehrt damit herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung finanzieren die Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die Stadt Darmstadt.

In diesem Jahr erhält der österreichische Schriftsteller und Übersetzer Clemens J. Setz den Preis. Hessens Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn spricht bei der Preisverleihung am 6. November im Staatstheater Darmstadt ein Grußwort.

„Unsere Gesellschaft braucht Literatur, ihre Kraft und Ausstrahlung. Dafür steht auch Clemens Setz: Die Jury hat einen Schriftsteller ausgewählt, der bereits mit 39 Jahren ein umfangreiches, beeindruckendes Werk unterschiedlicher und übergreifender Genres veröffentlicht hat, der uns in seinen Werken als Universalgelehrter, als Humanist, Abenteurer und Suchender begegnet und der – in bester Nachfolge Georg Büchners – seine Leserinnen und Leser in den Bann schlägt“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn.

Clemens J. Setz wurde am 15. November 1982 in Graz geboren, wo er von 2001 bis 2009 Mathematik und Germanistik studierte. Bereits während des Studiums arbeitete Setz als Übersetzer und veröffentlichte Gedichte und Erzählungen. Sein Debütroman „Söhne und Planeten“ erschien im Jahr 2007. Seitdem machte sich Setz mit Romanen wie „Indigo“ (2012) und „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ (2015) einen Namen und erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen. Darüber hinaus schrieb er Theaterstücke wie „Abweichungen“ (2018/19) und „Flüstern in stehenden Zügen“ (2020/21). Heute lebt Clemens J. Setz als Übersetzer und freier Schriftsteller in Wien.

Die Jury des Georg-Büchner-Preises nennt Clemens J. Setz einen wahren Sprachkünstler. In der Begründung der Jury heißt es: „Seine bisweilen verstörende Drastik sticht ins Herz unserer Gegenwart, weil sie einem zutiefst humanistischen Impuls folgt. Diese Menschenfreundlichkeit verbindet Clemens J. Setz mit einem enzyklopädischen Wissen und einem Reichtum der poetischen und sprachschöpferischen Imagination. Mit staunenswerter Vielseitigkeit demonstriert er eine radikale Zeitgenossenschaft, welche Buch um Buch die Schönheit und den Eigensinn großer Literatur beglaubigt.“

Am selben Abend vergibt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zwei weitere Literaturpreise: Der Johann-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay geht 2021 an den österreichischen Schriftsteller Franz Schuh. Der deutsche Historiker Hubert Wolf erhält den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.