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Unternehmerin und Stifterin mit Else-Kröner-Passage geehrt

Stadtrat Mike Josef enthüllt auf der Zeil das Straßenschild zu Ehren der Unternehmerin und Stifterin Else Kröner. Aus der ehemaligen Zeil-Passage wird offiziell die Else-Kröner-Passage. Arztpraxen, Ladenlokale und Mieter beziehen das Wohn- und Geschäftshaus.

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Karl Schneider, Michael Madeja, Mike Josef, Rudolf Herfurth, Dieter Schenk und Oliver Strank
Foto: EKFS Bernd Kammerer

Während einer Feierstunde hat Stadtrat Mike Josef am Montag, 19. November, das Straßenschild Else-Kröner-Passage zur Umbenennung der ehemaligen Zeil-Passage enthüllt. Damit ehren Magistrat und Ortsbeirat 1 das außerordentliche Wirken der Unternehmerin und Stifterin (1925-1988). Else Kröner wurde in Frankfurt geboren und absolvierte zunächst ein Praktikum in der Hirsch-Apotheke am Standort Zeil 111. Die Apothekerin Else Fernau (1963 heiratete sie Hans Kröner) übernahm nach dem Krieg die zerstörte Hirsch-Apotheke und legte die Grundlagen des heutigen Gesundheitskonzerns Fresenius. Auch gründete sie die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) zur Förderung der medizinischen Wissenschaft und für weltweite medizinisch-humanitäre Hilfe.

„Ich bin der Else Kröner-Fresenius-Stiftung sehr dankbar, dass durch den Umbau des Gebäudes Zeil 111 auch die Passage zwischen Zeil und Holzgraben deutlich an Qualität gewinnt. Damit werden die Nord-Süd-Verbindungen in der Frankfurter City ganz im Sinne unseres Innenstadtkonzepts stark verbessert“, sagt Planungsdezernent Mike Josef. „Ich freue mich sehr, dass wir nun mit der Umbenennung der Passage an dieser Stelle auf diese außergewöhnliche Frau hinweisen können – direkt an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte.“

Ortsvorsteher Oliver Strank sagt: „Ihr gesamtes Vermögen vermachte Else Kröner der gemeinnützigen Stiftung und hat damit bis heute viel Gutes bewirkt. Der Bezug zur Hirsch-Apotheke und zur Stadt sowie ihr großes Engagement für die Wissenschaft, die Medizin und die Menschheit sind Grund genug, dass die Passage nach ihr benannt wird. Im Ortsbeirat herrschte daher große Einigkeit bei der Benennung der Else-Kröner-Passage. Mit ihrem großzügigen und beherzten Einsatz für das Gemeinwohl ist Else Kröner ein leuchtendes Beispiel für verantwortungsvolles Unternehmertum und ein Vorbild für sehr viele Frauen.“

Else Kröners unermüdliche Schaffenskraft ist bis heute in aller Welt von größtem Nutzen. Offenheit, Interesse an ihren Mitmenschen, Mut und ein großes Vertrauen in die medizinische Forschung sprechen aus ihrem Lebenswerk. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, den Ursprung des Wirkens unserer Stifterin dauerhaft zu erhalten. Daher hat sich die Stiftung entschlossen, mit der Neugestaltung der Liegenschaft und auch mit der neuen Namensgebung der Passage das Gedächtnis an die Stifterin stärker in die Öffentlichkeit zu tragen“, erläutert Dieter Schenk, Vorsitzender des Stiftungsrates der EKFS.

An der traditionsreichen Frankfurter Adresse Zeil 111 hat die Stiftung das Wohn- und Geschäftshaus mit der Laden-Passage aus den 1950er Jahren von 2016 bis 2018 umfangreich saniert und teilweise durch einen Neubau ersetzt. „Entstanden ist ein zeitgemäßes Gebäude. Die besonderen Natursteinfassaden und ihre markanten Erkerfenster in den Obergeschossen bringen neue Facetten in das Zeil-Quartier. Hauptmieter ist nach wie vor die Hirsch-Apotheke, die während der gesamten Bauphase geöffnet war“, sagt Rudolf Herfurth, Vorstand der EKFS.

Erste Mieter ziehen ein
Die Design- und Mode-Marke G-STAR RAW hat im 1. Obergeschoss ihren Frankfurter Flagship-Store errichtet, der sich bis zum Holzgraben über die gesamte Else-Kröner-Passage erstreckt. „Interessanterweise hatten bereits die Planungen aus den 1950er Jahren im 1. Obergeschoss ein Modekonzept vorgesehen“, fügt Herfurth hinzu.

In dem neu errichteten Ärztehaus mit fünf Praxis- und einer OP-Fläche haben bereits eine chirurgische und eine dermatologische Praxis ihren Betrieb aufgenommen. Weitere Ärzte für Allgemein- und Zahnmedizin folgen. In der Ladenpassage – mit ihrem kurzen Durchgang von der Einkaufsmeile in die Frankfurter Altstadt – findet derzeit der Ausbau von vier inhabergeführten, kleinflächigen Ladenlokalen statt. Die Konzepte umfassen eine Snack-Bar mit Vital-Gerichten, eine Café-Bar mit regionalen Produkten, ein Kosmetikkonzept und ein Geschäft für hochwertige Gürtel- und Lederwaren. Zusätzlich sind mit dem Neu- und Umbau der beiden Gebäudeteile am Holzgraben 16 wieder 15 Apartments errichtet worden. (ffm)