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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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UNESCO-Reaktionsprogramm: Förderung für Kenias Welterbestätten

von Ilse Romahn

(03.01.2023) Kenia ist eines von acht Ländern, die von dem UNESCO-Krisenreaktionsprogramm Covid-19 profitieren, das die Erholung des Tourismus in der Umgebung von Welterbestätten unterstützen soll. Das Sensibilisierungsprojekt in den Küstenstädten Lamu und Mombasa richtet sich an Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit touristischen Aktivitäten wie Kunsthandwerk und Reiseleitung verdienen.

Die Altstadt von Lamu zählt zum UNESCO Weltkulturerbe
Foto: KTB / Kenya Tourism Board
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Laut Judith Ogana, der nationalen Programmbeauftragten der UNESCO für Ostafrika, zielt das Projekt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit von touristisch interessanten Orten zu stärken, die von der Covid-19-Pandemie negativ betroffen sind.

Das Projekt mit dem Thema „Förderung des nachhaltigen Tourismus und des Engagements des Privatsektors für eine integrative Gemeindeentwicklung als Reaktion auf die COVID-19-Krise“ konzentriere sich auf die UNESCO-Kulturerbestätten Lamu Old Town und Fort Jesus in Mombasa, so Ogana. Sie erklärte weiter, dass die Anreize zur Förderung nachhaltiger Tourismuspraktiken Schulungen und den Aufbau von Kapazitäten für die wichtigsten Akteure des Sektors sowie die Förderung von Investitionen in die Erhaltung des kulturellen Erbes und die Schaffung kurzfristiger Beschäftigungsmöglichkeiten durch die Nutzung von Kultur und kulturellem Erbe als Quelle der Widerstandsfähigkeit umfassen würden. Die Nachhaltigkeit des Projekts hinge vollständig von der Beteiligung der Gemeinschaft ab: „Wir müssen als Reiseziel nachhaltig sein, indem wir die Gemeinschaft einbeziehen. Dies ist ein Katalysatorprojekt, und wir hoffen, dass die Jugend und die Akteure ihr Tourismusgeschäft auch nach dem Projekt schützen und erhalten werden“, so Ogana.

Der Gouverneur des Bezirks Lamu, Issa Timamy, lobte die UNESCO für die Initiierung des Projekts, das seiner Meinung nach entscheidend für die Erholung des Tourismus in der Region Lamu ist. Der Bezirk Lamu stehe aufgrund seines Status als Kulturerbe weltweit im Rampenlicht. Timamy lobte zudem die Gemeinschaft in der Region für die Bewahrung der Kultur: „Die herausragende Kultur und traditionelle Lebensweise, die Architektur unserer Gebäude in der Altstadt ist der Höhepunkt unserer einzigartigen Kultur. Wir haben die Aufgabe, dieses Erbe zu bewahren und dafür zu sorgen, dass es auf der UNESCO-Liste des Kulturerbes bleibt“, so der Gouverneur.

Der Gouverneur von Mombasa, Abdulswamad Nassir, sicherte die Unterstützung seiner Verwaltung bei der Umsetzung der UNESCO-Programme zu und erklärte, dass der Bezirk neben anderen bekannten Attraktionen wie dem Strand auch über Kapazitäten und Potenzial für den Kulturtourismus verfüge.

Das Kenya Tourism Board (KTB) hat Veranstaltungen als wichtigen Katalysator für das Wachstum des regionalen Tourismus im Land bezeichnet und an die Akteure des Sektors appelliert, die bestehenden Möglichkeiten zu nutzen. Am Rande des jüngst zu Ende gegangenen Lamu-Kulturfestivals sagte der stellvertretende KTB-Vorstandsvorsitzende John Chirchir, dass die Erkenntnisse aus der erfolgreichen Kulturveranstaltung anderen Regionen als Vorbild dienen können: „Das ist die Gelegenheit für andere Landkreise, sich anzuschauen, was bislang erreicht wurde, um schließlich Besucher in ihre jeweiligen Regionen ziehen zu können.“ Chirchir bezeichnete die Verbesserung der Infrastruktur als einen wichtigen Faktor für die Entwicklung des Tourismus in der Region und lobte die Regierung dafür, dass sie den Projekten Priorität einräumt.

Das 20. Lamu-Kulturfestival, das zwischen dem 24. und dem 27. November stattfand, wurde als eines der erfolgreichsten Kulturereignisse der jüngeren Vergangenheit gefeiert und zog über 30.000 Teilnehmer an, darunter auch ausländische Besucher, vor allem aus Europa und den USA.

Reiseland Kenia
Kenia. Die touristischen Möglichkeiten im ostafrikanischen Reiseland werden gerne auf die Formel „Bush & Beach“ verkürzt. Doch bietet Kenia viel mehr – von Erlebnisaktivitäten über Abenteuer­­ausflüge bis hin zu unvergesslichen Urlaubseindrücken vor einer überwältigenden Naturkulisse. Neben seinem Safari-Angebot etwa, das landesweit in über 45 Nationalparks und Wildreservaten Gäste aus aller Welt begeistert (darunter die weltberühmte Masai Mara, in dem sich das Naturspektakel der großen Tierwanderung abspielt), zeichnet sich das „Land der Gegensätze“ auch durch unberührte weiße Sandstrände, kristallklares Wasser, eine lebendige Nachtszene, in die Wildnis eingebettete Lodges und Abenteuercamps, hochwertiges Kunsthandwerk sowie durch eine ungeahnt vielfältige Küche aus. Eine Reihe aufregender Erlebnisse runden das touristische Angebot Kenias ab: die „Magical Kenya Signa­tures“. Diese den Erfahrungsschatz der Besucher bereichernden Erlebnisse reichen von Bergbesteigungen und Wildtierbeobachtungen per Stehpaddel über Ballon-Safaris und Camping­nächte in trauter Zweisamkeit inmitten der weiten kenianischen Savanne bis hin zu Tauchausflügen in die eindrucksvolle Unterwasserwelt des Indischen Ozeans.

Weitere Informationen über Kenia auf www.magicalkenya.com und http://ktb.go.ke/.