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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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TuS Kriftel - Volleyball: Ohne 5 gespielt 6 ergibt 1 Punkt

von Adolf Albus

(13.10.2021) Das Trainerteam um Coach Tim Schön und Scout Marcel Gola machte sich nicht allzu große Hoffnungen etwas Zählbares aus dem bayerischen Mühldorf am Inn mitzubringen. Am Ende stand sogar ein wenig Frust im Raum, weil der mögliche Dreier nicht mitgenommen wurde.

Tobias Thiel führte überzeugend Regie beim Punktgwinn in Mühldorf
Foto: Marion Mittermeier
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Nach, staubedingt, 6-stündiger Anreise sowie einem Minikader von 10 Spielern, wobei Philip Büchi lediglich als Notnagel anwesend war, da er nach Verletzung erst im Aufbautraining ist, waren die Voraussetzung nicht gerade rosig. Mit Marius Büchi, Nils Kreitling und den Gebrüdern Florian und Sebastian Ruhm fehlten gleich 4 Stammspieler der letzten Wochen. Zudem musste Trainer Schön auf Diagonalspieler und Kapitän Fabian Däke verzichten.

Jetzt waren andere Spieler gefragt. Zum Beispiel Marvin Steiner aus dem Regionalligateam, der auf der Diagonalposition sein Debut geben durfte. Seinen ebenfalls ersten Einsatz absolvierte Mittelangreifer Victor Breburda. Ein schöner Fun-Fact nebenbei. Damit darf sich auch der älteste Breburda-Sprössling Zweitligaspieler nennen, nachdem seine zwei Brüder dies bereits vorher geschafft haben. Auch wenn sie damit (noch) nicht an die Mühldorfer Tille-Dynastie herankommen ist dies doch eher selten.

Dass das Team in dieser Besetzung nicht einmal zusammen trainiert hat, sah man allerdings nur zu Beginn der Partie (4:8). Die Gastgeber hatten sich sicher auf eine andere Spielweise und Spieler eingestellt und vielleicht etwas den Fokus verloren. Auf jeden Fall häuften sich ihre Fehler, besonders bei ihren eigentlichen Stärken Annahme und Service. Die TuS kam wieder heran und durch eine von Felix Blume hervorragend organisierte Annahme kamen die Krifteler zurück in den Satz. Beim 19:21 sah es allerdings nicht nach einer Führung aus. Victor Breburda, der seinen dritten Schnellangriff über die Mitte erfolgreich abschloss, leitete die Wende ein. Tobias Thiel mit einem Ass, zwei Fehler der Hausherren sowie zwei starke Angriffe von Jannik Weber brachten dann doch noch das wichtige 25:22.

Auch in Durchgang 2 hielten die Krifteler Jungs gut dagegen, führten zunächst und hielten die Partie bis zum 17:17 offen. Hauptsächlich weil in dieser Phase der Block die gegnerischen Angriffe häufig entschärfte, hier insbesondere Florian Bonadt. In Angriff und Angaben dagegen passierten zu viele leichte Fehler. Dies führte auch dazu, dass Mühldorf durch vier Punkte in Folge unerreichbar davonzog. Zwar verkürzte der eingewechselte Florentin Richter noch einmal durch ein gutes Service, doch verhindern konnte auch er den 21:25 Satzausgleich nicht.

Die TuS steckte dies aber sehr gut weg. Bis zum 7:7 verlief die Partie wieder ausgeglichen. Ein Ruck ging durch beide Teams als, als ein Highlight Ballwechsel nach grandiosen Abwehraktionen von Tobias Thiel und Felix Blume noch in einem Punktgewinn endete. Asse von Cedric Braetsch und Florian Bonadt, gute Angriffe von Jannik Weber und Victor Breburda und sowie leichte Eigenfehler der Mühldorfer ließen die Gäste auf 16:10 davonziehen. Diesen Vorsprung ließen sich die Krifteler nicht mehr nehmen und holten den wichtigen 25:20 Satzgewinn und damit einen Punkt.

In der Folge entwickelte sich eine spannende Partie. Kriftel war meist ein, zwei Punkte vor, konnte sich aber nie wirklich absetzen. Später wechselte die Führung mehrmals und beim 23:21 für Kriftel roch es nach einer weiteren Überraschung. Ein verschlagenes Service und eine verlorene lange Rallye, in der man mehrere Möglichkeiten zu punkten hatte, besiegelte dann die Wende. Mit einem 23:25 ging es in den fünften und entscheidenden Satz.

Nun hatten die Bayern die Vorteile in ihrer Hand und sie nutzten sie auch, zogen schnell mit ein paar Punkten davon. Zwar waren die Krifteler bis zum 7:9 zumindest noch in Reichweite, doch dann war der Widerstand gebrochen. Mit 10:15 mussten sie sich geschlagen geben und nahmen aber zumindest einen wichtigen Punkt mit auf die lange Heimfahrt. MVP auf Krifteler Seite wurde Ersatzkapitän Tobias Thiel. Zudem stand die Erkenntnis, dass auch der zweite Anzug in der Liga mithalten kann. Lange Hadern war aber eh nicht angesagt, denn am nächsten Tag stand schon das Finalturnier um den Südwestpokal an.