Letzte Aktualisierung: 04.10.2024
Trübe Stimmung zum Herbstbeginn
Den Chemieunternehmen mangelt es an Aufträgen
von Norbert Dörholt
(26.09.2024) Die Stimmung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie hat sich im September deutlich eingetrübt. Die Nachfragesituation hat sich in diesem Monat spürbar verschlechtert. Die Industriekonjunktur in Deutschland blieb bis zuletzt schwach. Viele Kundenbranchen drosselten ihre Produktion. Vor allem die wichtigen Abnehmerbranchen Automobilindustrie und Bauwirtschaft enttäuschten. Auch aus dem Ausland kamen keine positiven Impulse.
Die Beurteilung der aktuellen Lage fiel sowohl bei den Chemie- als auch bei Pharmaunternehmen wieder negativ aus. Die Umsätze verfehlten ihren Vorjahreswert mit einem Minus von mehr als zwei Prozent deutlich. Fallende Erzeugerpreise machten das leichte Plus bei der Produktion zunichte.
Auch für die kommenden Monate zeigen sich die Unternehmen wieder skeptischer – vor allem in der Chemie. Jedes dritte Chemieunternehmen geht von einer Verschlechterung der Geschäfte aus. Die Hoffnung auf eine baldige Erholung der deutschen Wirtschaft verflüchtigt sich zunehmend. Das belastet vor allem die konjunktursensible Chemieindustrie. Etwas besser sehen die Aussichten für die Pharmaunternehmen aus, wenngleich auch hier kein deutliches Wachstum zu erwarten ist.
Der Chefvolkswirt des in Frankfurt beheimateten Verbands der Chemischen Industrie VCI, Henrik Meincke, kommentiert die aktuelle Lage: „In Deutschland scheint sich die industrielle Talfahrt weiter fortzusetzen. Und auch für die strukturellen Probleme am Standort sind keine Lösungen in Sicht. Das sind insgesamt schlechte Signale – vor allem für die Chemieindustrie. Den Unternehmen mangelt es nach wie vor an Aufträgen. Daher bleiben die Geschäfte schwierig.“