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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Touristische Erkundung der Vendée für Feinschmecker

von Ilse Romahn

(23.11.2021) Die Vendée an der französischen Atlantikküste ist ein wahres Paradies für Feinschmecker. Touristische Erkundungen lassen sich hervorragend mit Kostproben regionaler Spezialitäten verbinden. Sterneköche machen das Beste aus natürlichen Zutaten des Ozeans und des Hinterlandes.

Austern und dazu ein schöner Weißwein in La Guitière
Foto: Valéry Joncheray
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Aber auch ein Blick in die Kochtöpfe der kleinen Bistrots und „Bourrines“ mit regionalem Label lohnt sich.

Die Vendée verteidigt seit ein paar Jahren ihren Platz als Feinschmecker-Destination. In dem französischen Département an der Atlantikküste kreieren sechs Sterneköche ihre Schöpfungen. Allen voran Alexandre Couillon, auf der Insel Noirmoutier, der seit 2013 mit zwei Michelin Sternen und vier « Toques » im Gault et Millau ausgezeichnet ist. Die fünf weiteren Sterneköche der Vendée sind harmonisch über das ganze Département verteil, so dass sich eine wahre touristische Route der Sterneköche ergibt.

In der Gegend von Saint Jean de Monts lohnt ein gastronomischer Stopp. Hier gibt es seit 2014 ein Label, das die „Cuisine Montoise“ hervorhebt. Diese lokale Küche basiert auf dem Gemüseanbau und den natürlichen Zutaten zwischen Meer und Sumpf. Bei den Namen  „Rata de margates, Gralaë, Soupe de rivéros, flan maraïchin und foutimassons“ läuft Kennern das Wasser im Munde zusammen. 14 Restaurants sind im „Pays de Saint Jean de Monts“ heute dem Label angeschlossen. Eins davon ist die „Bourrine“ La Quich’notte, die auf das Jahr 1903 zurückgeht. Dort servieren Kathleen und David als besondere Spezialitäten Froschschenkel und Aal in Petersilienbutter.

Weiter südlich ist La Guittière bei Talmont Saint Hilaire, der kleinste Austernhafen der Vendée. Hier kann man die original « Vendée Atlantique » Austern mit einem Glas Weißwein verkosten. Der Hafen ist auch mit dem Fahrrad über die neue Radstrecke „Richard Löwenherz“ zu erreichen. Der historische König von England hatte in der Gegend insbesondere die Festungsmauern der Burg von Talmont verstärkt und die Abtei Lieu Dieu in Jard-sur-Mer gegründet.

Das Fahrrad ist überhaupt ein ausgezeichnetes Fortbewegungsmittel, um in der Vendée zu kleinen Schätzen lokaler Spezialitäten zu gelangen. Insgesamt gibt es über 1800 Kilometer ausgeschilderter Radwege, und manchmal ermöglicht das Fahrrad auch Orte zu besuchen, die motorisierten Touristen verschlossen bleiben. So bei Mourat, wo man entweder mit dem Fahrrad oder aber mit einem kleinen Elektroauto in den Weinlagen spazieren fahren kann. Wein wird dort in biologischer Kultur angebaut. Zudem wartet auf die Besucher ein Feinschmecker-Picknick.

Saint Gilles Croix de Vie ist die Hauptstadt der Sardine. In einem Interpretationszentrum und auf einem speziellen Rundweg kann man die Bedeutung des Fisches für die kleine Hafenstadt erfahren. Dann ist ein Stopp am Food-Truck „Banc des Sardines“ angesagt, wo man frisch gegrillte Sardinen mit Kartoffeln als Beilage verzehrt.

Auch das Hinterland verspricht kulinarische und touristische Erlebnisse. Von Mortagne sur Sèvre sind historische Dampf- und Diesellokomotiven unterwegs. In den hübschen Speisewagen kann man Schlemmerfahrten durch die Knicklandschaft und über eindrucksvolle Viadukte erleben.

Infos: Vendée Tourisme, 33 rue de l’Atlantique, CS 80206, 85005 La Roche sur Yon cedex, www.vendee-tourismus.de

Nb. Corona: https://de.france.fr/de/nuetzliche-tipps/info-coronavirus-die-situation-in-frankreich

 
Vendée ist ein französisches Departement an der Atlantikküste, das nach dem gleichnamigen Fluss benannt wurde. Das Gebiet ist mit 6720 km² mehr als doppelt so groß wie das Saarland und hat ungefähr 671 000 Einwohner. Die Hauptstadt des Departements ist La-Roche-sur-Yon mit 53000 Einwohnern. Die Vendée gehört zu den Departements mit den meisten Sonnenstunden in Frankreich. Die Küstenlinie beträgt 250 Kilometer, davon 140 Kilometer Sandstrände. Zwei Inseln, Yeu und Noirmoutier, 18 Seebäder und 8 Yachthäfen. Mehr als 500 Feste und Veranstaltungen werden jährlich organisiert. Segelregatta um den Globus: Vendée-Globe. Mehr als 1800 Kilometer Radwege. Mehr als 300 touristische Attraktionen und Aktivitäten. Der Attraktionspark „le Puy du Fou“ wird jährlich von 2,2 Millionen Gästen besucht. Die touristische Hauptsaison der Vendée erstreckt sich von April bis Oktober (92% der 36 Millionen Übernachtungen). Von Frankfurt sind es beispielsweise 1000 Kilometer bis in die Vendée. Autobahnen, Bahnverbindungen nach La Roche sur Yon/Les Sables d’Olonne und Flugverbindungen nach Nantes oder La Rochelle machen das Gebiet gut erreichbar.