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Letzte Aktualisierung: 12.11.2024

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Toulouse für Gourmets

von Ilse Romahn

(09.10.2024) Fünf kulinarische Tipps um "la ville en rose" kulinarisch zu entdecken

Gegessen wird in Toulouse so oft wie möglich draußen. Dabei reiht sich ein Restaurant nach dem anderen.
Foto: Rémi Deligeon
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Dinieren wie bei Jules Vernes
Die „Halles de la Machine“ in Toulouse mit dem riesigen Minotaurus Asterion gehört mittlerweile zu den unumgänglichen Sehenswürdigkeiten der Stadt der Luftfahrt. Faszination ist hier Programm. Besonders originell lassen sich die Erfindungen der Truppe rund um François Delaroziere bei einem Mittagessen erfahren. Denn bis zum 1. Dezember 2024 können jeweils 24 Gäste samstags oder sonntags ein von Maschinen inszeniertes Mittagessen erleben. Dabei kreiert ein Küchenchef aus Toulouse ein Menu, das die Technikgenies mit speziellen Maschinen servieren. Langweilig wird das bestimmt nicht. Vielmehr darf man durchweg staunen. Spätestens wenn das Brötchen vom Katapult aufs Tellerchen klatscht oder der Wein mit Präzision in den Kelch läuft, entwickeln selbst Erwachsene kindliche Neugierde. Dieses außergewöhnliche „Déjeuner“ ist eine echte Symbiose zwischen Gastronomie, mechanischer Kunst und menschlicher Präzisionsarbeit sowie Vorstellungskraft. Die Veranstaltung findet jeweils von 12 – 15 Uhr statt und es empfiehlt sich, einen Platz im Voraus zu buchen. Mehr Infos – Clip „Le Déjeuner des Petites Mécaniques“

Toulouser Pintenkehr
Wenn Gene Kelly der Amerikaner in Paris war, ist Jessica Hammer sein Pendant in Toulouse. Ihr Mann kam zumindest als Stepptanzlehrer nach Toulouse; sie mit ihm und beide verliebten sich gleich in die Stadt an der Garonne. Vor allem entwickelte Jessica eine Vorliebe für die regionalen Spezialitäten, was sie zu einer Geschäftsidee verleitete. Mittlerweile organisiert sie Foodtouren durch Toulouse und preist die lokale Gastronomie in den höchsten Tönen. Bei einem Besuch in der Markthalle gibt es nicht nur vieles zu verkosten, auch die Food-Protagonisten kommen zu Wort. Jessica führt einem zu den empfehlenswertesten Teesalons von Toulouse oder auch zu den tollsten Weinbars. Diese höchst amüsante Entdeckungstour startet am Ende des Tages und dauert zwei Stunden. Sie führt zu verschiedenen originellen Lokalen, wo man die oft unbekannten Weine der Region Toulouse und Okzitaniens erkundet und verkostet. Begleitet wird die Degustationsrunde durch die besten Weinbars mit einem Tapasangebot. Eine Gelegenheit, das lokale Terroir wiederzuentdecken und gleichzeitig die belebten Straßen von Toulouse auf amüsante Art zu entdecken.  

Kulinarische Begegnungsstätte
La Cartoucherie, das erste Öko-Viertel in Toulouse, ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Stadtplanung und modernes Wohnen. Das Viertel verdankt seinen Namen der Firma Arsenal, die im 19. Jahrhundert dort eine Munitionsfabrik betrieben. Als neuralgisches Zentrum des Viertels hat man zwei große ehemalige Hallen saniert und zum lebendigen Treffpunkt umfunktioniert. Die „Halles de la Cartoucherie“ haben sich innerhalb eines Jahres zum neuen Hotspot von Toulouse entwickelt, wo man auf ein Angebot rund um Gastronomie, Sport, Wellness und Kultur trifft. Vor allem für den Mittagstisch ist die Markthalle beliebt. Fünf neue Marktstände sorgen für ein noch breiteres Foodangebot: Gourmetburger, „Beignets“ süß oder salzig, Thai-Küche oder Spezialitäten aus der Region wie das Cassoulets – hier wird einem garantiert Abwechslung geboten. Vorbild beim Konzept der Cartoucherie waren große Markthallen wie der Time out-Market in Lissabon. Der Erfolg der Cartoucherie zeigt sich jedenfalls in den täglich 7.000 Besuchern.

Gourmet-City Tour mit dem Chefkoch
Der Mallorquiner, Alejandro, verdiente seine Sporen in verschiedenen Michelin-Restaurants in ganz Europa, bis er Chefkoch in der spanischen Botschaft in Helsinki wurde. Nach diesem vermeintlichen Karrierehöhepunkt dürstete es ihn aber doch nach mehr. Also machte er sich selbstständig und eröffnete zuerst ein preisgekröntes Gourmetburger-Restaurant auf Mallorca. Heute führt er Touristen in Toulouse zu den Sehenswürdigkeiten. Aber es wäre nicht Alejandro, wenn das alles wäre. Während der vierstündigen „Toulouse Gourmet Tour“ durch das Herz der Stadt bereitet der versierte Kochkünstler in sieben Gourmet-Stopps regionale Rezepte live vor den Besuchern zu. Jeder Halt bietet die Gelegenheit, eine Geschichte, eine Tradition und ein Gericht zu entdecken, so dass man komplett in den kulinarischen Reichtum Südwestfrankreichs eintaucht. Ein einzigartiges Erlebnis, das Toulouse in ein neues Licht rückt und gleichzeitig die Geschmacksnerven anregt.  

Wiedergeburt einer Spezialität
Vergessen, wieder gefunden und neu interpretiert reiht sich der Fénétra-Kuchen in die Toulouser Spezialitäten ein. Er kommt auf einem Mürbeteig daher mit Aprikosenmarmelade und kandierten Zitronen, während ein Makronenbiskuit den Kuchen gekonnt abschließt. Das heutige Rezept stammt vom Pâtissier Christian Lacoste, ist patentiert und darf nur von den Konditoren der Haute-Garonne hergestellt werden. Der Ursprung des geht auf gallo-römische Zeiten zurück, als man im Monat März, zu den „Feretralia“, der Toten gedachte. Der Kuchen war dabei Gabe, und der Name entwickelte sich über die Jahre „Fénétra“. Im 13. und 14. Jahrhundert ist der Kuchen an Familienfeiern präsent, dennoch verschwinden die Zeugnisse im 20. Jahrhundert, als das Fest nicht mehr praktiziert wurde. 1963 plädierte der Chefredakteur der „Dépêche du Midi“ für eine Wiederaufnahme des Festes „Grand Fénétra“, worauf die Konditoren der Region mit einem Wettbewerb antworteten. Der Kuchen hatte einige Bedingungen zu erfüllen, beispielsweise dass er transportierbar ist, damit die Stadt bekannter wird. Das ist so gut gelungen, dass der Kuchen bei Besuchern mehr Bekanntheit genießt als bei Toulousern selbst. Man bekommt ihn bei den großen Konditoren von Toulouse wie Pillon auf der Place du Capitol oder bei Conté im Saint-Etienne-Viertel.
 
Inspirationen zur Destination: https://www.toulouse-tourismus.de/