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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Teures Vergnügen - KART zieht Lärmsünder zur Verantwortung

von Helmut Poppe

(09.12.2019) In der Nacht von Samstag (07.12.2019) auf Sonntag (08.12.2019) hat die Kontrolleinheit Autoposer, Raser und Tuner - kurz: KART - erneut umfangreiche Kontrollen durchgeführt; mit Erfolg. Insgesamt hat die Einheit 5 Fahrzeuge sichergestellt.

Die umfangreichen Kontrollen der Einheit dürften den ein oder anderen Autofahrer teuer zu stehen kommen. Zwei Personen wurden während der Fahrt mit dem Handy am Steuer erwischt, eine andere fuhr bei Rot über die Ampel. Während in diesen Fällen das Fahrverhalten Anlass der Kontrollen war, zogen in anderen Fällen die Fahrzeuge selbst die Aufmerksamkeit der Beamten auf sich. Einige Pkw waren zum Teil derart technisch verändert, so dass in 11 Fällen die Betriebserlaubnis erlosch und in 13 Fällen eine Mängelanzeige gefertigt werden musste.

Andere Fahrzeuge gerieten aufgrund ihres ohrenbetäubenden Lärms in den Fokus der Polizisten. In insgesamt 6 Fällen wurde das Verursachen unnötigen Lärms geahndet. In 5 Fällen bedeutete dies für die Fahrer, dass die Fahrt im Polizeipräsidium endete. Hier zeigte sich mal wieder, dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Die Fahrzeuge wurden derart manipuliert, so dass sie allesamt wesentlich lauter waren, als erlaubt. Ein Halter eines Seat Leon hatte beispielsweise den Mittelschalldämpfer entfernt und den Endschalldämpfer von seinem schalldämmenden Innenleben befreit. Dies führte dazu, dass das Fahrzeug 11 dB(A) zu laut war.

Bei einem 5er BMW wurde der Dieselpartikelfilter entfernt, wodurch dieser ganze 15 dB(A) lauter war, als erlaubt. Der Halter eines anderen 5er BMW hatte ebenfalls seine Kreativität walten lassen: Mit einer Schraube hatte er die Mechanik einer serienmäßigen Auspuff-Klappensteuerung blockiert und so dauerhaft die Straßen Frankfurts um 5 dB(A) mehr beschallt, als zulässig. Der Fahrer einer Daimler S-Klasse baute wiederum eine komplett unzulässige Abgasanlage ein, wodurch das Standgeräusch ebenfalls um 5 dB(A) erhöht war. Bereits 10 dB(A) mehr führen dazu, dass das menschliche Gehör das Geräusch als doppelt so laut wahrnimmt.

Es wird schnell deutlich: Für ein lautes Auto wird zum Teil viel Zeit und Geld investiert. Dieses Vorgehen kann den Herren nun jedoch teuer zu stehen kommen. Das jeweilige Bußgeld, die Gutachterkosten sowie die Instandsetzung der Fahrzeuge dürften nicht gerade günstig ausfallen. Die sichergestellten Pkw werden in den nächsten Tagen einem Gutachter vorgeführt.

Die Kontrolleinheit ist seit dem 01. März 2018 im Einsatz, um in Frankfurt am Main die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und die Lärmbelästigung durch Fahrzeuge zu verringern. Auch in Zukunft wird KART weiterhin umfangreiche Kontrollen durchführen. (ots)