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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Türkisches Filmfestival in Frankfurt

von Ilse Romahn

(21.06.2022) Das 22.Türkische Filmfestival Frankfurt|M. findet vom 26. Juni bis zum 1. Juli 2022 statt. In der Festivalwoche haben Kinoliebhaber neben auserwählten Filmvorführungen die Möglichkeit Konzerte, Podiumsdiskussionen, Stand-Up-Shows und Interviews zu besuchen. Das Festival wird mit dem Film „Just One Night“ unter der Regie von Sinan Biçici eröffnet.

Die Eröffnungsgala wird von dem Schauspieler Yosi Mizrahi moderiert. An diesem Abend werden Renan Demirkan, Nur Sürer und Menderes Samancılar mit dem   Ehrenpreis   ausgezeichnet. Der diesjährige phostumer Ehrenpreis, eine Tradition des Türkischen Filmfestivals, geht an die Familie Fosforoğlu. Zudem gibt es nach der Preisverleihung ein Konzert von Rafet El Roman und Saki Çimen.

Im Rahmen des Festivals findet auch eine Lesung und Autogrammstunde von dem berühmten Künstler Menderes Samancılar statt. Außerdem werden die Schauspieler Selen Uçer und Ali Seçkiner Alici sowie der Produzent Emre Oskay eine Podiumsdiskussion über die „Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kino“ führen.

Die Filme werden in fünf Regionen gezeigt
Die Filme werden in Offenbach, Dietzenbach, Rodgau, Rödermark und Frankfurt gezeigt. Während der Festivalwoche werden über dreißig Spiel- Dokumentar und Kurzfilme aus der Türkei und Europa gezeigt unter anderem die Filme Der Riss, Geranie, Die Schulrasur, Die Perfekte Kandidatin, Du, Ich, Lenin und Liebe, D-Mark und Tod.

Eines der wichtigsten Projekte des Festivals ist die Durchführung von Filmvorführungen an verschiedenen Orten. In den vergangenen Jahren fanden   Filmvorführungen in Schulen und Gefängnissen statt. Dieses Jahr gibt es eine zusätzliche Filmvorführung in einem Seniorenheim.

An der Pressekonferenz in Frankfurt nahmen die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner, der Festivalleiter Hüseyin Sıtkı und der Juryvorsitzende Dirk Schäfer teil. „50.000 Menschen aus der Türkei leben in dieser Stadt“, sagte die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner, „jetzt muss noch deutlicher gesagt werden, dass diese Kultur hierhergehört“. Weiter betonte Arslaner: „Diese Kultur ist ein Teil und zugleich der größte Teil unseres kulturellen Lebens und der Vielfalt. Für diejenigen, deren Familiensprache türkisch ist wie bei mir, ist der türkische Film ein unverzichtbarer und fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens. So können wir mit der Gesellschaft in der Türkei in Kontakt bleiben. Filme sind auch ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Wir sind Deutsch-Türken, keine Gastarbeiter, wir sitzen auf zwei Stühlen, nicht zwischen zwei Stühlen. Dazu gehört unsere Kultur. Türkische, deutsche und andere Kulturen. Als Deutschtürken brauchen wir kulturelle Anerkennung. Diese Filme geben ein Gefühl von Selbstvertrauen. Denn türkisch wird nicht nur in der Familie gesprochen, sondern stellt auch die Sprache der intellektuellen Akkumulation dar.“

„Kino ist ein Beitrag zur Lebensqualität“
Festivalleiter Sıtkı bezeichnete die Kunst als die Rebellion der Unterschiede, die originellste, bedeutungsvollste und tiefste aller Farben und sagte, dass das Kino die modernste und massivste Revolte sei, die verwirklicht wurde, um das breiteste Publikum zu erreichen und sich jeder Art von Macht zu widersetzen. Sıtkı betonte, dass sie darauf abzielen, die Filme so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. Der Festivalleiter weist darauf hin, dass der Beitrag des Kinos zur Lebensqualität enorm hoch ist und teilte zudem das Motto des diesjährigen Festivals mit: „Erhebe deine Stimme - Mutige Filme die unsere Welt braucht ".

Die türkische Sprache erleben zu können, ist ein wichtiges Privileg
Juryvorsitzender Dirk Schäfer erklärte, dass er in Köln, Istanbul und vielen Zentren der Welt Filme von hoher Qualität produziert habe: „Wir leben alle auf der gleichen Welt. Wir brauchen einander. Aufgrund meiner sprachlichen Begabung konnte ich innerhalb von ein, zwei Jahren Türkisch lernen. Es ist eine wunderbare Sprache und Kultur. Die Filme des Landes sind auch sehr hochwertig. Leider erreichen nur sehr wenige dieser Filme bis nach Deutschland. Andererseits gibt es sehr gute Filme aus verschiedenen Ländern passend zu dem Motto des Festivals „Erhebe deine Stimme". Es ist auch ein wichtiges Privileg, diese Sprache und Kultur auf der großen Leinwand miterleben zu dürfen.

Das 22.Türkische Filmfestival Frankfurt|M. International wird von dem Transfer zwischen den Kulturen e.V. organisiert. Gefördert und unterstützt wird das Festival von dem Türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Frankfurt am Main.