Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

Werbung
Werbung

Super E10 so hoch wie seit 8 Jahren

von Karl-Heinz Stier

(03.09.2021) Die Verbraucherpreise steigen weiter. Laut einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes hat die Inflationsrate im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent zugelegt. Das ist der höchste Wert seit Dezember 1993 (4,3 Prozent). Der Hauptpreistreiber: Die Energiekosten. Das spürten gerade Autofahrer bei ihren Stopps an der Zapfsäule sehr direkt.

Nach Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken kostete der Liter Super E10 im August im bundesweiten Schnitt 1,5591 und damit rund 1 Cent mehr als im Juli. Zuletzt teurer war Super E10 vor acht Jahren im August 2013 gewesen. Damals hatte der Liter 1,5694 Euro gekostet. Dieselfahrer hingegen konnten im vergangenen Monat ein wenig durchatmen. Denn der Dieselpreis gab nach, wenn auch nur marginal. 1,3866 Euro kostete der Liter. Das waren rund 0,3 Cent weniger als im Juli. Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken: „Mehr als deutlich wird die Teuerung der Spritpreise beim Vergleich zum Vorjahresmonat. Denn Super E10 und Diesel kosteten im vergangenen Monat jeweils 31 Cent pro Liter mehr als im August 2020. Wie sich diese Situation in den kommenden Wochen weiterentwickelt, wird stark von der erneuten Ausbreitung des Coronavirus und seiner Varianten abhängen.“

 Gleich mehrere Faktoren haben dem Ölpreis im August zugesetzt. Die für Deutschland relevante Nordseeölsorte Brent kostete Anfang August noch rund 73 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Bis zum zweiten Drittel des Monats rutschte der Preis dann auf bis zu etwa 65 US-Dollar ab, kletterte bis Monatsende jedoch schnell wieder auf bis zu rund 73 US-Dollar. Dennoch: „Obwohl die Erdölpreise zeitweilig auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai gefallen sind, spürten die Autofahrer hierzulande davon wenig. Denn der starke Urlaubsverkehr in den Sommerferien hat die ohnehin in den vergangenen Monaten kräftig steigende Kraftstoffnachfrage durch die Erholung der Wirtschaft zusätzlich angetrieben“, sagt Steffen Bock. 

Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im August im Schnitt 374,18 Euro. Das waren rund 2,76 Euro mehr als im Juli und 50,83 Euro mehr als im Januar dieses Jahres sowie 74,90 Euro mehr als im Vorjahresmonat.

Der günstigste Tanktag war für beide Kraftstoffsorten Dienstag, der 24. August. 1,5420 Euro kostete an diesem Tag der Liter Super E10 im bundesweiten Schnitt und 1,3710 Euro der Liter Diesel. Am teuersten hingegen waren Super E10 und Diesel am Sonntag, den 1. August, mit durchschnittlich 1,5710 Euro beziehungsweise 1,4040 Euro pro Liter.

Wie sich die Preise an den Zapfsäulen in den kommenden Wochen entwickeln werden, hängt nach den Worten von Steffen Bock stark von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab. „Aktuell steigen die Infektionszahlen nicht mehr nur in Asien und bremsen die Erwartungen von Anlegern aus. Auch in Deutschland und anderen Ländern nimmt die Zahl der Erkrankten zu. Das schürt die Sorgen vor einer schwächelnden Wirtschaft und könnte die Ölpreise weiter in Schach halten“, erläutert der Experte.