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Letzte Aktualisierung: 16.04.2024

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Studie über Frankfurter Filmfestivals

von Ilse Romahn

(09.12.2022) Filmfestivals bereichern das Kulturangebot der Stadt Frankfurt. Sie bilden das internationale Filmgeschehen ab und schaffen Zugänge zu Filmen, die im regulären Kinoprogramm keinen Platz finden. Sie sind ein wichtiges Forum für den gesellschaftlichen Diskurs und laden Filmschaffende, Fachbesucherinnen sowie -besucher und Filminteressierte nach Frankfurt ein.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Zahl der Filmfestivals in Frankfurt sowie ihre Beliebtheit beim Publikum kontinuierlich gestiegen. Erstmals hat das Kulturamt der Stadt im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung nun eine umfassende Studie veröffentlicht. 18 Film- und zwei Medienfestivals sind heute in Frankfurt ansässig, mindestens 13 weitere Filmfestivals zeigen ihr Programm regelmäßig auch in der hessischen Mainmetropole. Im Jahr 2019 zeigten die befragten 16 Frankfurter Filmfestivals 648 Filme aus 61 Ländern der Welt, von den mindestens 60 Prozent nicht außerhalb der Filmfestivals zu sehen waren.
 
„Viele neue Filme werden heute nicht mehr in den Kinos gezeigt und können nur auf Filmfestivals gesehen werden. Diese filmkulturelle Vielfalt ist in unserer Stadt ausdrücklich erwünscht. Es ist uns ein zentrales Anliegen, diese weiter zu festigen“, erklärt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. „Die Filmfestivalstudie beschreibt die großen Verdienste der Filmfestivals für das kulturelle Leben unserer Stadt und weist auf aktuelle Herausforderungen und Bedarfe hin, die sich mit dem Wachstum und der kontinuierlichen Professionalisierung der Festivalarbeit in den vergangenen Jahren ergeben haben. Mit diesen Fragestellungen wollen wir uns im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung nun weiter beschäftigen und gemeinsam mit den Frankfurter Filmfestivals Lösungsvorschläge und Zukunftsvisionen diskutieren.“
 
Die Tatsache, dass Frankfurt über ein so vielseitiges Filmfestival-Angebot verfügt, ist laut Studie maßgeblich der Arbeit vieler ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Besonders präsent, weil von den Festivals vielfach geäußert, ist der Bedarf an zentral gelegenen Spielstätten mit einer Möglichkeit zur Rahmenprogrammgestaltung sowie an temporär verfügbaren Arbeitsräumen. Weiter soll geprüft werden, wie die Festivals bei der Schaffung barrierefreier und inklusiver Angebote unterstützt werden können sowie bei den Herausforderungen für den Kompetenzaufbau, die durch den häufigen Wechsel der Mitarbeitenden entstehen. 
 
Diese und weitere Einblicke in die Arbeit der Filmfestivals sind das Resultat der umfangreichen Studie, die vom Fachreferat Film, visuelle Medien und Digitalisierung des Kulturamts durchgeführt und ausgewertet wurde. „Die Ergebnisse der Umfrage sollen Referenzpunkte für die Arbeit verschiedener städtischer Ämter und weiterer Förderinstitutionen darstellen. Für die Filmfestivalszene kann die Evaluation ebenfalls einen wertvollen Überblick und hilfreiche Anregungen bieten, um die Zusammenarbeit und den Austausch untereinander zu fördern. Für alle weiteren Interessierten vermittelt sie Einblicke in die Festivalarbeit“, erklärt Fachreferentin Svetlana Svyatskaya.
 
Die Studie ist Teil der laufenden Kulturentwicklungsplanung der Stadt Frankfurt und bildet eine Grundlage für die derzeit beginnende Beteiligungsphase. Ziel der Kulturentwicklungsplanung ist es, unter einer breiten Beteiligung der Frankfurter Kulturschaffenden, Expertinnen und Experten und der interessierten Öffentlichkeit, Maßnahmenvorschläge zur Stärkung der Frankfurter Kulturlandschaft zu entwickeln. Die Studie über die Frankfurter Filmfestivals sowie weitere aktuelle Berichte und Ergebnisse der Kulturentwicklungsplanung finden sich fortlaufend auf der Website kep-ffm.de. (ffm)