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Stadtschulamt startet Kampagne für mehr Personal in Kitas

NICE! soll sie werden, die neue Kampagne des Stadtschulamtes Frankfurt. NICE! vor allem deshalb, weil sie einen gesellschaftlich höchst relevanten Beruf in den Fokus rückt, auf den wir alle – mit und ohne Kinder – täglich angewiesen sind. Und wir brauchen mehr junge Menschen, die diesen Beruf ausüben wollen.
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Stadträtin Sylvia Weber (2. v.l.) im Gespräch mit (angehenden) Kita-Fachkräften bei der Vorstellung der Werbekampagne: Marlene Stein, Henrik Hensel, Thatsana Maschke (v.l.n.r.)
Foto: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Ben Kilb

So verfolgt die Kampagne „Erzieher werden? NICE!“ nicht nur das Ziel, bei mehr jungen Menschen das Interesse an dem Beruf zu wecken, sondern ist auch angetreten, um Vorurteile und Vorbehalte abzubauen und einer vielseitigen und herausfordernden Tätigkeit die gesellschaftliche Anerkennung zu verschaffen, die sie verdient.
 
Offizieller Auftakt der Kampagne war am 22. November auf dem Berufsbildungstag für zukünftige Erzieherinnen und Erzieher im Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens.
 
Bildungsdezernentin Sylvia Weber äußerte sich begeistert über die Kampagne: „Der Erzieherberuf ist von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft. Zum einen begleiten qualifizierte pädagogische Fachkräfte unsere Kinder auf ihrem Weg in die Zukunft und ermöglichen ihnen eine optimale Entwicklung. Zum anderen sorgen sie auch dafür, dass Eltern ihre Kinder beruhigt in liebevolle Hände geben können, um ihren eigenen Tätigkeiten nachzugehen. Dafür brauchen wir alle dringend mehr qualifizierte Fachkräfte!“
 
Wie andere Städte auch, steht Frankfurt vor der großen Herausforderung, Erzieherinnen und Erzieher in der Kindertagesbetreuung, wie in Krippen, Kitas, Horten und in der Ganztagsbetreuung an Grundschulen zu gewinnen: Aktuell suchen viele Frankfurter Kindertageseinrichtungen nach pädagogischen Fachkräften. „Junge Menschen können sich durchaus für diesen sinnvollen Beruf begeistern. Es ist eine bedeutende und sinnstiftende Aufgabe, Kinder beim Aufwachsen zu begleiten und zu unterstützen“, sagte Ute Sauer, Leiterin des Stadtschulamtes. „Doch sind in vielen Köpfen noch Vorurteile fest verankert: Zum Beispiel, dass man als Erzieher nur wenig verdient. Dabei entspricht das schon lange, lange nicht mehr den Tatsachen.“
 
Um mit diesem und weiteren Vorurteilen aufzuräumen, wird es eine informative Website alles rund um den Beruf als Erzieherin und Erzieher, zu Ausbildungsmöglichkeiten in Frankfurt, Großflächenplakate, einen Social-Media-Auftritt, Informationsbroschüren und vieles mehr geben. Und damit ist noch lange nicht Schluss: Die Kampagne ist eines von mehreren Handlungsfeldern in der „Koordinierungsstelle Fachkräftegewinnung und –bindung“ im Stadtschulamt, um mehr Erzieherinnen und Erzieher für Frankfurt zu gewinnen.
 
Damit das gelingt, verfolgt die Kampagne einen besonderen Ansatz. „Es ist uns sehr wichtig, dass wir nicht nur von, sondern auch mit Erziehern reden. Wir wollen eine Kampagne, die den Beruf – auch mit seinen Herausforderungen – authentisch darstellt“, beschreibt Joanna Cimring, Geschäftsleiterin bei der ausführenden Agentur Brand Factory, die Strategie der Kampagne. Luigi Mantegna, stellvertretender Kita-Leiter in Bockenheim, freut das: „Ich finde es super, dass wir einbezogen werden. Auf den Plakaten, auf der Website oder in der Broschüre finden sich nur echte Frankfurter Erzieher mit ihren Aussagen und Statements wieder.“
 
Ähnlich verfährt die Kampagne auch mit der meist jugendlichen Zielgruppe: Um die Kampagne für die Generation Z inhaltlich und optisch interessant zu gestalten, wurde sie direkt zu Beginn in den Entwicklungsprozess einbezogen. So konnten beispielsweise aktuelle Studierende an den drei Frankfurter Fachschulen für Sozialpädagogik in einer Online-Umfrage über Logo-, Claim- und Keyvisual-Vorschläge abstimmen. „Erzieher zu werden ist wirklich NICE! Da passt der Claim wirklich gut, denn ich kann mir keinen Beruf vorstellen, der so erfüllend ist und bei dem man so viel zurückbekommt, wie beim Erzieher-Beruf“, meint Chiara Lombardi, Auszubildende in einer Kita in Niederrad.
 
Für alle Belange rund um die Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin in Frankfurt ist eine gesonderte Website frankfurt.de/erzieherin-sein-ist-mehr neu eingerichtet worden. Ein Tool ermittelt durch Beantwortung einfacher Fragen den optimalen Ausbildungsweg, es werden hilfreiche Tipps für die Bewerbung an den drei Fachschulen für Sozialpädagogik oder den Einrichtungen gegeben und Angaben zu Verdienst und finanziellen Fördermöglichkeiten während der Ausbildung gemacht – und natürlich kommt Spaß und Entertainment auch nicht zu kurz. (ffm)