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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Stadt und ABG entscheiden sich für weiteres Wohnprojekt am Hilgenfeld

von Ilse Romahn

(30.09.2022) Das aktuelle Konzeptverfahren für gemeinschaftliche Wohnprojekte der Stadt Frankfurt am Main ist erfolgreich beendet. Der Beirat aus Expertinnen und Experten zum Thema Bauen und Wohnen gab am Mittwoch, 28. September, einstimmig die Empfehlung ab, dem Wohnprojekt „ein Haus für Auszubildende“ der Wohnrauminitiative Frankfurt (WIF) die Chance zu geben, ein engagiertes Projekt zu verwirklichen.

Seit dem 1. Juli waren gemeinschaftliche und genossenschaftliche Projekte aufgerufen, sich mit einem überzeugenden Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens für eine Teilfläche am Frankfurter Berg im Neubauquartier Hilgenfeld zu bewerben.
 
Von den voraussichtlich rund 850 Wohneinheiten, die am Hilgenfeld entstehen, wurden 15 Prozent für das gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnen vorgehalten. Die ausgeschriebene Fläche liegt an einem der Stadtteilplätze im nördlichen Bereich des Gebietes. Auf dem Grundstück sollen circa 1300 Quadratmeter Bruttogrundfläche als Wohnprojekt realisiert werden. In direkter Nachbarschaft entstehen weitere gemeinschaftliche Wohnprojekte, was die Lage besonders interessant macht, da Synergien genutzt werden können.
 
„Die Sieger des Konzeptverfahrens zu diesem Baufeld haben sich dem Thema Wohnen für Auszubildende verschrieben. Wohnraum für Auszubildende fehlt in unserer Stadt schon lange, ich freue mich, dass die WIF dieses Projekt mit den Konzepten des gemeinschaftlichen Wohnens realisieren will“, betont Sport- und Planungsdezernent Mike Josef. Er selbst wisse aus vielen Gesprächen um die Schwierigkeiten für Studierende und Auszubildende, passenden Wohnraum zu finden. Es bestehe vor allem der Wunsch dieser oft jungen Menschen, in Gemeinschaft mit Gestaltungsspielräumen zu leben, statt in überteuerten, möblierten Einzimmerapartments ohne soziale Anbindung.
 
Auch der Beirat lobt das Ziel der Wohnrauminitiative Frankfurt, jungen Menschen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In aktiver Gemeinschaft werden neue innovative Formen des Zusammenlebens gefördert, die in Vernetzung mit den angrenzenden Wohnprojekten mit Ideen wie Clustergrundrissen und Gemeinschaftsräumen umgesetzt werden.
 
„Das Wohnprojekt wird nun direkt in Zusammenarbeit mit der ABG Frankfurt Holding starten“, erläutert Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Aktuell führen wir vorbereitende Maßnahmen für den Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte 2023 durch. Schon in wenigen Jahren wird also nicht nur ein neuer Stadtteil am Hilgenfeld zu sehen sein, sondern Wohnprojekte wie diese werden lebendig und können das Quartier nachhaltig prägen.“
 
Der neue Stadtteil entsteht nach einem städtebaulichen Entwurf von Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner aus Düsseldorf und Faktorgrün, Landschaftsarchitekten aus Freiburg. Bei der Entwicklung des Quartiers sollen neue städtebauliche und architektonische Wege gegangen werden. Hierzu gehört als besonderes Anliegen der Stadt Frankfurt auch die Förderung von gemeinschaftlichem und genossenschaftlichem Wohnen, da von den sozialen, ökonomischen und städtebaulichen Vorteilen der Wohnprojekte auch die Nachbarschaft profitiert. Darüber hinaus entstehen auf dem Gesamtareal rund 40 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen.
 
Alle Interessierte an Wohnprojekten, die selbst gerne ihre Idee realisieren wollen, können sich auf weitere Ausschreibungen im Jahr 2023 freuen. Am Hilgenfeld sind weitere Flächen für das gemeinschaftliche Wohnen vorgesehen. Auch in anderen Stadtteilen wird eine Quote von 15 Prozent der Flächen für gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnprojekte angewendet. (ffm)