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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Stadt schreibt Beteiligung groß

Auftakt zum Prozess ‚Frankfurt Nordwest – Neuer Stadtteil der Quartiere‘

von Ilse Romahn

(20.11.2019) Derzeit lässt die Stadt Frankfurt untersuchen, ob sich der Nordwesten für neue Stadtquartiere eignet, die ein Zuhause für bis zu 30.000 Menschen bieten könnten. Am Donnerstag, 28. November, stellt das Stadtplanungsamt öffentlich das Untersuchungsverfahren vor.

Die Veranstaltung startet um 18 Uhr im Planungsdezernat in der Kurt-Schumacher-Straße 10 und bietet Interessierten, die sich bis Montag, 25. November, angemeldet haben, einen umfassenden Einblick in Hintergründe und Sachthemen. Gleichzeitig ist sie der Auftakt für eine große Palette an Möglichkeiten, sich an dem Prozess „Frankfurt Nordwest – neuer Stadtteil der Quartiere“ zu beteiligen.

Frankfurt braucht dringend mehr Wohnraum. Die Stadt wächst stetig und Prognosen sagen aus, dass in den nächsten zehn Jahren etwa 90.000 weitere Wohnungen benötigt werden. „Die Potenziale aus Konversion und Nachverdichtung reichen nicht aus, um genügend Wohnraum für alle Menschen zu schaffen, die ihn brauchen“, erläutert Planungsdezernent Mike Josef. „Wir müssen nun handeln: Die Stadtverordnetenversammlung hat das Stadtplanungsamt beauftragt, sogenannte vorbereitende Untersuchungen durchzuführen.“ Diese sollen klären, ob eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Nordwesten der Stadt möglich ist.

Zu den ersten Untersuchungsergebnissen, die bereits vorliegen, werden die Fachleute des Stadtplanungsamts zusammen mit den Gutachtern bei der Auftaktveranstaltung Rede und Antwort stehen. Immissionen wie Autobahnlärm, elektromagnetische Felder, klimatische Verhältnisse, Landschaftsplanung und Artenschutz, Wasserschutz und die Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel gehören zu den Themen, zu denen Fachleute an einzelnen Infoständen Fragen der Bürger beantworten.

Zum Einstieg wird Josef das Untersuchungsverfahren vorstellen. Ein rund zweiminütiges, erklärendes Video fasst alles zusammen, was man über den Prozess wissen muss. Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Martin Hunscher, wird die grundlegenden Informationen vorstellen. Danach wird sich Josef den allgemeinen Fragen der Besucher in einem „Speed-Dating“ stellen, genauso wie Mitglieder des Consiliums – des Expertenrats, der den Prozess und die Beteiligung beratend begleitet. An einem großen Luftbild können Bürger aufzeigen, welche Aspekte ihnen wichtig sind und welche heutigen Qualitäten gestärkt werden sollten. Eigentümer und Pächter, deren Gelände betroffen sein könnten, finden hier ihre Ansprechpartner und können Gesprächstermine vereinbaren.

„Während des gesamten Prozesses führen wir mit Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen und Initiativen einen Dialog auf Augenhöhe“, sagt Josef. „Sie alle werden eingebunden und finden Gehör mit ihren Erfahrungen, Vorstellungen und Meinungen – auch den kritischen.“ Die Initiative Brücke 71 wurde eingeladen, mit einem eigenen Infostand ihre Position darzustellen. Auch das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen und das Historische Museum haben etliche Themen mit im Gepäck. Das Stadtplanungsamt stellt zudem das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept „Frankfurt 2030+“ vor, das die Stadtverordnetenversammlung gerade erst beschlossen hat.

Auch die Nachbarkommunen Eschborn, Steinbach und Oberursel werden mit ins Boot geholt. „Wir laden sie ein, sich bei der Auftaktveranstaltung zu informieren und werden sie darüber hinaus auch später im Prozess beteiligen“, sagt Josef. Dazu wird es viele unterschiedliche Möglichkeiten geben, analog wie digital: beispielsweise auf http://www.stadtplanungsamt-frankfurt.de/nordwest im Internet, durch ein Magazin, das erstmals zum Auftakt erscheint, und bei Aktionen vor Ort – auch in den Nachbargemeinden. Wie diese aussehen, richtet sich auch nach den Bedürfnissen der Bürgerschaft, die auch auf die Art der Beteiligung Einfluss haben wird. Drei „Bürgerdialoge“ bieten im kommenden Jahr einen vertiefenden Einstieg ins Thema. „Selbst wer eine Veranstaltung verpasst, wird nachträglich Ergebnisse und weitere Informationen auf der Website finden und so auf dem Laufenden bleiben“, sagt der Planungsdezernent.

Mit einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Punkte und einem Ausblick auf weitere Aktionen wird die Auftaktveranstaltung gegen 20.15 Uhr enden. „Mit diesem Auftakt können wir den Bürgerinnen und Bürgern klarmachen“, betont Josef, „dass wir sie mitnehmen wollen und jederzeit transparent vorgehen.“

Wer beim Auftakt dabei sein möchte, kann sich unter veranstaltung.amt61@stadt-frankfurt.de anmelden. Anmeldeschluss ist Montag, 25. November.