Letzte Aktualisierung: 04.10.2024
Städel Museum: Neues close up "Malerei & Raum"
von Ilse Romahn
(13.09.2024) Was haben Nägel, Schwämme oder Holz mit Malerei zu tun? Unter dem Titel „Malerei & Raum“ widmet sich das neue CLOSE UP des Städel Museums dieser Frage und zeigt, wie Künstlerinnen und Künstler die Malerei nach 1945 weiterentwickelten, indem sie die Malerei mit Alltagsmaterialien raumgreifend erweiterten.
Die drei im CLOSE UP vorgestellten Werke aus der Sammlung Gegenwartskunst von Günther Uecker (*1930), Yves Klein (1928–1962) und Louise Nevelson (1899–1988) bewegen sich beispielhaft im Spannungsfeld zwischen den physischen Grenzen des Materials und den konzeptuellen Möglichkeiten der Malerei. Im Ansatz greifen Uecker, Klein und Nevelson das tradierte Konzept von Malerei auf, um es zugleich zu brechen. Statt auf Leinwand oder Holz mit Farbe eine malerische Illusion zu erzeugen, montieren sie Gebrauchsgegenstände auf den Bildgrund und erproben die räumlichen Grenzen des Materials. Dabei orientieren sie sich an künstlerischen Bewegungen der Moderne wie Dada und an Konzepten wie dem Readymade, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine grundlegende Neuausrichtung malerischer Kunst anstrebten, um einer industrialisierten, technisierten und tiefgreifend modernisierten Gesellschaft gerecht zu werden. Obwohl die drei in CLOSE UP versammelten Arbeiten auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, geben sie in Materialität und Wirkung Antworten auf die Frage zur Rolle der Malerei in der zeitgenössischen Kunst.
Wie in einer Nahaufnahme widmet sich CLOSE UP einem zentralen Thema der Sammlung Gegenwartskunst – als Kunst- und Vermittlungsraum vor Ort und als digitale Anwendung. Das CLOSE UP „Malerei & Raum“ wird gefördert durch die Interessensgemeinschaft Frankfurter Kreditinstitute.
„Im CLOSE UP ‚Malerei & Raum‘ präsentieren wir drei verschiedene künstlerische Ansätze, wie die Malerei nach 1945 neu gedacht wurde. Anhand bedeutender Werke von Günther Uecker, Yves Klein und Louise Nevelson aus der Sammlung Gegenwartskunst wird dies eindrucksvoll erlebbar. Die Besucherinnen und Besucher des Städel Museums können sich im Kunst- und Vermittlungsraum auf verschiedene Weise dem Thema ‚Malerei & Raum‘ nähern: Die Originale laden zu intensiver Betrachtung ein, die Wandtexte und die vor Ort verfügbare Literatur bieten Hintergrundinformationen zu den Werken, eine digitale Anwendung ermöglicht im Museum sowie Zuhause eine interaktive und spielerische Erkundung der Kunstwerke“, erläutern die Projektleiterinnen Anne Dribbisch, Bildung und Vermittlung, und Gioia Mattner, Volontärin der Sammlung Gegenwartskunst.
CLOSE UP im Museum
CLOSE UP vereint originale Kunstwerke, informative Wandtexte und eine digitale Anwendung, um ein tiefergehendes Verständnis zu ermöglichen. Das digitale Angebot bietet verschiedene Zugänge, die die direkte Auseinandersetzung mit den Kunstwerken im Museumsraum bereichern. Zusätzlich eröffnen Führungen die Möglichkeit, die unterschiedlichen Module gemeinsam vor Ort zu erkunden und im Dialog die vielfältigen künstlerischen Ansätze zu diskutieren. Die zahlreichen Rechercheoptionen laden dazu ein, sich intensiv und interaktiv mit dem Thema „Malerei & Raum“ auseinanderzusetzen und dabei die eigene Bild- und Informationskompetenz zu vertiefen. In CLOSE UP finden regelmäßig Führungen statt. Das aktuelle Programm ist auf der Städel Website einsehbar.
CLOSE UP digital
Die digitale Anwendung kann im Städel Museum an bereitgestellten Tablets, einem großen Screen oder auf dem eigenen Gerät – auch bequem von zu Hause – genutzt werden. So erhalten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, jederzeit und überall in die Thematik „Malerei & Raum“ einzutauchen. Ein besonderes Feature ist der individuell wählbare Einstieg, der durch spannende und abwechslungsreiche Fragen erfolgt. Diese führen zu drei unterschiedlichen Modulen, die frei erkundet werden können. Mit der digitalen Anwendung lässt sich das Thema eigenständig entdecken und vertiefen. Auch die CLOSE UP-Themen Malerei & Fotografie, Kunst & Politik sowie Selbst & Porträt sind weiterhin online erlebbar.
www.staedelmuseum.de