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Letzte Aktualisierung: 16.04.2024

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Sprachmuster in Corona-Zeiten

Verschwörungstheorien bereits im Ansatz erkennen

von Blandina Mangelkramer

(24.02.2021) Welche Sprachmuster häufen sich in Verschwörungstheorien über Corona? Das untersuchen zwei Sprachwissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Ihr Projekt „Tracking the infodemic: Conspiracy theories in the corona crisis“ wird von der Volkswagen Stiftung im Rahmen der Initiative „Corona Crisis and Beyond“ für eineinhalb Jahre mit 120.000 Euro gefördert.

Die anhaltende Corona-Pandemie führt bei vielen Menschen zu großer Unsicherheit und ist ein fruchtbarer Boden für die Verbreitung von Fehlinformationen und Verschwörungstheorien. Viele dieser Erzählungen sind zwar absurd und widersprüchlich, finden aber immer mehr Anhänger. Prof. Dr. Fabian Schäfer, Inhaber des Lehrstuhls für Japanologie, und Prof. Dr. Stefan Evert, Inhaber des Lehrstuhls für Korpus- und Computerlinguistik, untersuchen nun, welche Sprachmuster bei Corona-Lügen verwendet werden und was diese mit rechtspopulistischer Sprache verbindet.

Dafür setzen die beiden FAU-Sprachwissenschaftler auf innovative korpuslinguistische Methoden. Sie verwenden also authentische Sprachdaten der Verschwörungstheoretiker, analysieren deren Äußerungen und vergleichen sie mit der von Rechtspopulisten verwendeten Sprache – vor allem in Sozialen Medien wie Twitter. Ziel der beiden Forscher ist es, die Methoden so zu operationalisieren und zu automatisieren, dass in Zukunft Hinweise auf Verschwörungstheorien bereits im Ansatz erkannt werden können.