Spotlight: Emy Roeder

Foto: Stadt Hofheim
Die Künstlerin Emy Roeder (1890 – 1971) war eine der wichtigsten Bildhauerinnen im Berlin der 1920er Jahre. Sie war Mitglied der 1918 gegründeten „Novembergruppe“, einer anfänglich politisch ausgerichteten Künstlervereinigung. Zu ihren Berliner Bekannten und Freunden zählten unter anderem Käthe Kollwitz, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. 1936 erhielt Roeder ein Stipendium der von Hans Purrmann geleiteten „Villa Romana“ in Florenz und blieb anschließend im italienischen Exil.
Nach Kriegsende war sie ein Jahr in einem Lager der Alliierten bei Padula in der Provinz Salerno interniert. In dieser Zeit entstanden viele Aktdarstellungen; die Bronzereliefs „Padula I-VI“ knüpfen motivisch daran an. Nach Deutschland kehrte die Künstlerin erst 1949 zurück. Von 1950 bis 1953 arbeitete sie als Dozentin an der Landeskunstschule in Mainz. 1955 war sie als eine von wenigen Frauen mit drei Plastiken – darunter das „Bildnis Hans Purrmann“ – auf der documenta 1 in Kassel vertreten. Zusammen mit Karl Schmidt-Rottluff war sie ein häufiger Gast im „Blauen Haus“ Hanna Bekker vom Raths in Hofheim, deren Künstlerkreis sie angehörte.
Ein Schwerpunkt des Werkes von Emy Roeder sind weibliche Aktdarstellungen. Zudem fertigte sie Porträtbüsten ihrer Künstlerfreunde. Ein anderes Thema sind Tierdarstellungen. Neben Werken von Emy Roeder sind in der Kabinettausstellung Arbeiten von Heinz Battke, Werner Böttiger, Erich Heckel, Otto Herbig, Käthe Kollwitz und Karl Schmidt-Rottluff zu sehen
Die Ausstellung „Spotlight: Emy Roeder“ ist bis zum 5. November im Stadtmuseum, Burgstr. 11, zu den üblichen Öffnungszeiten zu besichtigen: Dienstag 10 bis 13 Uhr, Dienstag bis Freitag 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt vier Euro, ermäßigt drei Euro.