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Spektakuläre Show bei der LEA-Verleihung in der Festhalle

Er gilt als eine der wichtigsten Preisverleihungen im deutschen Kulturbetrieb: Mit der 14. Ausgabe, die in der Festhalle in Frankfurt über die Bühne ging, hat der PRG Live Entertainment Award (LEA) diesen Ruf ein weiteres Mal bestätigt.

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Beim Finale standen alle Akteure des Abends nochmal gemeinsam auf der Bühne
Foto: Lea

Die Auszeichnung wurde in 15 Kategorien an Konzert- und Show-Veranstalter, Manager, Agenten und Spielstättenbetreiber aus dem deutschsprachigen Raum verliehen. Mehr als 1400 Gäste aus Kultur, Wirtschaft und Politik feierten mit. Untermalt wurde der LEA mit einem bunten Show-Programm.

„Der LEA ist in unserer Stadt als  Auftaktveranstaltung der weltweit größten Musikmesse zu Hause. Frankfurt am Main ist reich an Leuchtfeuern im Live-Kulturbetrieb und an besonderen Locations“, erklärte Stadtrat Markus Frank, Wirtschaftdezernent der Stadt, in seiner Begrüßungsrede. Es sei eine Ehre, die hochkarätige LEA-Gala in einer der schönsten Veranstaltungshallen überhaupt – der traditionsreichen Festhalle – gebührend zu begehen.  Frankfurt  stelle unter Beweis, dass man den Kreativen eine ganze Menge bieten könne.

Der TV-Journalist Ingo Nommsen, der den LEA bereits zum achten Mal moderierte, kündigte den Besuchern ein hochkarätig besetztes Musik- und Showprogramm auf der Bühne an und hatte nicht zu viel versprochen. Die Zuschauer in der Festhalle sahen  beeindruckende Darbietungen mit einem kreativen, aufwendigen Bühnenbild, das Europas bedeutendster Lichtdesigner Jerry Appelt (der auch beim Heavy Metal Festival in Wacken aktiv ist) in eigens für diesen Abend entwickelt hatte. 

Für großes internationales Flair sorgte dabei Kiefer Sutherland, zum einen als Laudator, zum anderen mit einem Auftritt mit seiner Band. Der eigentlich als Schauspieler berühmte Sohn von Leinwand-Legende Donald Sutherland zeigte dabei, dass er auch als Musiker viel drauf hat. „Ich freue mich, Teil des Programms zu sein. Es ist ein besonderer Abend für meine Band und mich“, freute sich Sutherland. Überragend präsentierte sich die Sängerin Stefanie Heinzmann. Mit ihren quirligen Rock-Songs riss die Schweizerin ein begeistertes Publikum mit, sie wurde frenetisch gefeiert. Spektakulär das Ensemble des Bochumer Erfolgs-Musicals „Starlight Express“, die auf Rollschuhen Ausschnitte aus dem Programm zeigte. Und Nena schließlich, Ikone der Neuen Deutschen Welle (NDW) aus den 80er Jahren unterstrich, dass sie noch gut in Form ist.

Bei den 15 Preis-Kategorien gab es mehrere bemerkenswerte Sieger. So etwa in der Kategorie „Konzert des Jahres 2018“.  Hier gewann die Agentur Opus für das in Kooperation mit MCT und der und dem Europäischen Astronautenzentrum EAC. Die Partner hatten ein ganz besonderes, originelles Konzert mit den Elektro-Pionieren Kraftwerk  auf dem Stuttgarter Schlossplatz organisiert, bei dem der Astronaut Dr. Alexander Gerst live aus der Raumstation ISS zugeschaltet wurde. „Astro Alex“ spielte dabei aus 400 Kilometer Höhe eine Tonfolge beim Titel „Spacelab“.

Den Preis für das Lebenswerk erhielten in diesem Jahr Holger Hübner und Thomas Jensen. Sie hoben vor 30 Jahren das inzwischen legendäre Heavy-Metal-Festival in ihrem Heimatdorf Wacken aus der Taufe, heute eines der größten Rockfestivals der Welt. Größen wie Deep Purple, Alice Cooper oder Rammstein begeisterten im Lauf der Jahre bereits die rund 75 000 Fans, die alljährlich zu dem Festivalgelände in Schleswig-Holstein pilgern. „Wir sind da in was reingeschlittert…“ meinten die Preisträger augenzwinkernd. Sie kümmern sich dazu auch um junge Newcomer der Szene. Bei der weltweiten W:O:A Metal Battle bekommen Nachwuchs-Bands aus 40 Ländern die Chance, sich zu präsentieren. Mit dem Preis der Jury wurde das Engagement des Ehepaars Birgit und Horst Lohmeyer gewürdigt: Seit zwölf Jahren setzen sie mit dem Förderverein Grünes Forum Selbstverwaltung und dem Festival „Jamel rockt den Förster“ in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern ein klares Zeichen gegen Rechts. In Jamel gibt es eine extreme politische Szene, die Gemeinde gilt als Neonazi-Hochburg. Zu dem nicht-kommerziellen Musik-Festival kommen inzwischen jährlich rund 2500 Besucher, es gastierten bereits Bands wie die Toten Hosen oder die Ärzte. Bei der Hallen-Tournee des Jahres gewannen Oliver und Ossy Hoppe von Wizard Promotions, die das 40. Bühnenjubiläum von Nena mit 40 Konzerten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden organisierten. Die deutsche Aufführung von „Starlight Express“, die seit 1988 ohne Unterbrechung am Standort Bochum aufgeführt wird, brachte Mehr-BB Entertainment im 30. Jubiläumsjahr den LEA für die Show des Jahres ein. An diesem Abend blieb es allerdings nicht nur bei einer Auszeichnung für das in Düsseldorf ansässige Unternehmen: Das von Mehr-BB Entertainment in Hamburg errichtete Mehr! Theater wurde als Halle/Arena des Jahres ausgezeichnet.

Bei der Arena-Tournee des Jahres konnte sich Semmel Concerts Entertainment über den Preis hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der Kelly Family freuen. Zu deren Live-Comeback unter dem Titel „We Got Love“ hatte Agenturchef Dieter Semmelmann einen maßgeblichen Beitrag geleistet. Für die Künstler-/Nachwuchsförderung des Jahres wurde Timo Birth, Gründer der Agentur Kingstar, geehrt, während das junge Unternehmen Vaddi Concerts mit Niederlassungen in Freiburg und Tübingen den LEA als Örtlicher Veranstalter des Jahres erhielt. Weitere Gewinner unter anderem: Stadion-Tournee des Jahres 2018 FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH für die „Ed Sheeran – „Divide Tour“, Club-Tournee des Jahres 2018: Undercover GmbH (Bosse – „Alles ist jetzt Tour“),  Festival des Jahres 2018: Nature One, Pydna ( I-Motion GmbH) , Veranstalter des Jahres 2018: Live Nation GmbH. 

„Rund fünf Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich für den Besuch von Musik- und anderen Veranstaltungen ausgegeben. Damit nimmt Live Entertainment neuerdings die Spitzenposition unter d en Entertainment-Märkten ein und ist damit das am meisten konsumierte Kulturprodukt überhaupt", berichtete Prof. Jens Michow, geschäftsführender Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) und Produzent der Preisverleihung.

Dieter Weidenfeld, Präsident Live Entertainment Award Committee e.V., betonte: „der LEA belohnt  die Leistungen der ‚Macher‘, also Menschen, die meistens hinter den Kulissen stehen und die Auftritte der Künstler erst möglich machen. Er belohnt ihre Professionalität, ihren Einfallsreichtum und ihr Engagement.“