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Letzte Aktualisierung: 21.03.2025

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Spektakuläre Bregenzer Festspiele 2024

von Adolf Albus

(29.07.2024) Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ ist seit dem 17. Juli 2024 auf der Bregenzer Seebühne zu sehen. Die Besucher frösteln trotz der Sommerhitze ob der unheimlichen Atmosphäre des halb im Wasser versunkenen und verschneiten Dorfes. Schindeln blättern von den Dächern, ein versinkender Kirchturm ragt aus dem Sumpfland hervor und hinten plätschert ein Mühlrad.

Foto: Brigitte Albus
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Die Aufführung beginnt mit dem Ende der Geschichte. Sie wird dann im Rückblick erzählt. Die romantische Geschichte, die die Basis des Freischützes bildet, ist eigentlich zur Hälfte Sprechtheater. Ein atmosphärisches Schauermärchen, große Gefühle und fantastische Musik. Sänger, Darsteller, Stuntleute und der Teufel höchstpersönlich erzählen darin die Geschichte um den Schreiber Max, der für die Liebe zu seiner Agate einen Pakt mit dem Teufel eingeht.

Man tobt im Teich, der auch mal feuerumgrenzt wird. Sänger durch Stuntleute ersetzt werden, Revuemädchen tauchen aus dem Wasser und Zombies kriechen durch die Wolfschlucht, eine feuerspeiende Riesenschlange lässt Gruselstimmung aufkommen. Überhaupt spektakulär die Toneffekte: heulende Wölfe, knirschendes Eis, Schüsse, sogar der Donner aus den Lautsprechern klingt echt und dazu die tollen Lichtspiele.

Einen Besuch alleine schon wert ist der Teufel höchstpersönlich, Moritz von Treuenfels spielt den Samiel, er klettert wie ein Gecko in die höchste Spitze des Baumes am Teich, er reimt, erzählt, verführt und kommentiert das Geschehen mal quirlig, mal dämonisch, aber immer ironisch.

Eine stattliche Besetzung mit internationalen Sängern, die in ihrem Fach brillieren und die erforderliche schauspielerischen sowie sportlichen Fähigkeiten haben. Der Prager Philharmonische Chor und die Wiener Symphoniker runden das Spektakel ab.

Für Regie, Bühnenbild und Lichtdesign zeichnet der Münchner Philipp Stölzl verantwortlich, der nach seinem gefeierten Rigoletto, dem Spiel auf dem See 2019/21, an den Bodensee zurückgekehrt ist. Es dirigieren Conductor in Residence Enrique Mazzola, der auch Rigoletto die musikalische Leitung innehatte, und Erina Yashima.

Alles in allem eine spektakuläre Inszenierung die bald zum Publikumsliebling werden könnte.

Für die Spiele auf dem See 2024 werden an 28 Abenden rund 200.000 Besucher erwartet und finden noch bis 18. August statt.

Tickets und Infos unter www.bregenzerfestpiele.com und Telefon 0043 5574 4076.