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Sommernachtsträume bei den 74. Bad Hersfeldern Festspielen

Am vergangenen Freitag wurden die 74. Bad Hersfelder Festspiele in der wunderbaren Atmosphäre der Stiftsruine von dem Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein eröffnet. Bürgermeisterin Anke Hofmann begrüßte und dankte nochmals dem scheidenden Intendanten Joern Hinkel sowie dem gesamten Festspielensemble vor und hinter der Bühne.

Christian Nickel, Bettina Hauenschild, Uta Krüger, Ensemble.
Christian Nickel, Bettina Hauenschild, Uta Krüger, Ensemble.
Foto: Bad Hersfelder Festspiele / Steffen Sennewald
Erol Sander, Natascha Hirthe
Erol Sander, Natascha Hirthe
Foto: Bad Hersfelder Festspiele / Johannes Schembs

 Auch sprach sie einen riesengroßen Dank an alle, die die Festspiele möglich machten. Sie versprach auch in diesem Jahr wieder ein Potpourri an Unterhaltung: Angefangen von den Schauspielen „Sommernachtsträume“ und die „Räuber“ über die Wiederaufnahmen „Wie im Himmel“ und das Musical „A Chorus Line“, der Komödien “Gott des Gemetzels“ und „Kunst“ bis zum Familienstück “Ronja Räubertochter“.

Den Auftakt für seine letzte Saison als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele macht Joern Hinkel mit einer neuen Fassung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ mit dem Titel „Sommernachtsträume“.  Grandios untermalt das Festspielorchester die Szenerie unter der Leitung von Christoph Wohlleben. Die Musik schrieb Jörg Gollasch.

Seine „Sommernachtsträume“ verlagert Joern Hinkel in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts an einen viktorianischen Fürstenhof, in dessen Zauberwald sich zusätzlich noch Figuren aus anderen Stücken Shakespeares verirren. Wir begegnen Benedikt (Erol Sander) und Beatrice (Natascha Hirthe) aus „Viel Lärm um nichts“, Orlando (hier: Franz, Peter Wagner ) und Rosalinde (Alicja Rosinski) aus „Wie es euch gefällt“, Romeo (hier:  Tom, Günter Alt) und Julia (Olivia Grassner) aus „Romeo und Julia“, Malvolio (hier: Philostrat, Thorsten Nindel) und Viola/Cesario (Uta Krüger) aus „Was ihr wollt“.

Das Bühnenbild entwarf Jens Kilian, die Kostüme kommen von Kerstin Micheel. Joern Hinkel beschreibt sie so: „Sie sind von Steampunk-Welten inspiriert, eine Mischung aus Viktorianischer Pracht und technischen Accessoires wie Fliegerbrillen, Taschenuhren oder Korsetts aus Leder“.

Das hervorragend spielende Ensemble wird ohne Hervorhebung von Einzelleistungen gewürdigt. Das begeisterte Publikum belohnte die gesamten Mitwirkenden mit stehenden Ovationen.