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Letzte Aktualisierung: 03.12.2024

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Solar-Business aufbauen: So wird die eigene Photovoltaikanlage zum Goldesel

von Bernd Bauschmann

(26.11.2024) Immer mehr Menschen suchen nach Wegen, ihre Energiekosten zu senken und sich von den stetig steigenden Strompreisen unabhängig zu machen. Seit 2020 sind die Strompreise in Deutschland um über 20 % gestiegen, und der Trend setzt sich fort. Dies hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach Solaranlagen rasant zunimmt.

Symbolfoto
Foto: Unsplash / Mariana Proença
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Im Jahr 2023 wurden allein in Deutschland mehr als 220.000 neue Photovoltaikanlagen installiert. Diese Entwicklung zeigt, dass die Energie der Sonne nicht nur für den Eigenverbrauch genutzt werden kann, sondern auch eine lukrative Einnahmequelle darstellt. Wie das funktioniert, zeigt dieser Artikel.

Strombereitstellung und Vergütung durch die Bundesregierung
Strom aus Solaranlagen lässt sich entweder für den Eigenverbrauch nutzen oder ins öffentliche Netz einspeisen. Der überschüssige Strom, der nicht im Haushalt verbraucht wird, kann an Energieversorger verkauft werden. Für diesen Verkauf gibt es seitens der Bundesregierung feste Regelungen. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist die sogenannte Einspeisevergütung festgelegt. Diese Vergütung liegt bei kleinen Anlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWp bei rund 8 Cent pro eingespeister Kilowattstunde und bietet somit eine attraktive Möglichkeit, durch Sonnenenergie zusätzliches Einkommen zu generieren.

Rechtliche Grundlagen und Vergütungsmodelle
Die Einspeisevergütung ist gesetzlich garantiert und wird für 20 Jahre festgeschrieben. Damit lässt sich gut kalkulieren, welche Einnahmen über diesen Zeitraum zu erwarten sind. Viele entscheiden sich daher für eine professionelle Installation durch spezialisierte Unternehmen, um Fehler zu vermeiden und die Anlage möglichst effizient laufen zu lassen.

Wann beginnt der Stromüberschuss?
Ein wichtiger Punkt ist, ab wann sich die Einspeisung des überschüssigen Stroms ins öffentliche Netz wirklich lohnt. Im Durchschnitt produziert eine Photovoltaikanlage in Deutschland etwa 900 bis 1.100 Kilowattstunden pro Kilowatt Peak (kWp) im Jahr. Wenn die eigene Anlage mehr Strom erzeugt, als im Haushalt verbraucht wird, kann der überschüssige Strom ins Netz eingespeist werden. Die genaue Menge des überschüssigen Stroms hängt von Faktoren wie dem Energieverbrauch des Haushalts, der Größe der Solaranlage und der Sonneneinstrahlung ab.

Relevante Faktoren für den Überschuss
Bei einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt wird eine Anlage mit einer Leistung von etwa 5 kWp meist einen Stromüberschuss erzeugen. Besonders in den Sommermonaten, wenn die Sonne stark scheint, kann die produzierte Menge deutlich über dem eigenen Bedarf liegen. In dieser Zeit rentiert sich die Einspeisung ins Netz besonders und bringt zusätzliches Geld.

Wie viel kann man wirklich verdienen?
Die Frage nach dem Verdienst hängt von mehreren Faktoren ab. Bei einer Anlage mit einer Leistung von 10 kWp können etwa 9.000 bis 11.000 Kilowattstunden pro Jahr erzeugt werden. Davon wird ein Teil für den Eigenverbrauch genutzt, der Rest kann ins Netz eingespeist werden. Rechnet man die Einspeisevergütung von 8 Cent pro Kilowattstunde, ergibt sich ein potenzieller Verdienst von etwa 600 bis 700 Euro pro Jahr. Allerdings sollte auch die Amortisation der Anlage in die Rechnung einfließen.

Kosten und Einnahmen im Vergleich
Eine Photovoltaikanlage kostet inklusive Installation zwischen 10.000 und 15.000 Euro, je nach Größe und Leistung. Bei einem jährlichen Verdienst von 600 bis 700 Euro durch die Einspeisung dauert es etwa 15 bis 20 Jahre, bis sich die Investition allein durch die Einspeisevergütung amortisiert. Doch der zusätzliche Eigenverbrauch senkt die Stromrechnung und beschleunigt die Rentabilität.