Siegtreffer mit der Schlusssirene
Eiskalter Tez Robertson wirft Fraport Skylines zum 75:74
Sonntagmittag. 18. Spieltag der easyCredit BBL. 4670 Zuschauer in einer lauten Fraport Arena. Fraport Skyliners gegen den Tabellenzweiten EWE Baskets Oldenburg! Im Legendenduell Tez Robertson gegen Rickey Paulding hat die Frankfurter Nummer 23 zur Halbzeit nicht nur individuell (7 Punkte vs. 6 Punkte), sondern auch mit dem Team die Nase vorn und freut sich nach den ersten 20 Minuten über eine Vier-Punkte-Führung. Und in der Schlussphase sorgt Robertson mit der Schlussirene mit dem entscheidenden Dreier für den Endstand von 75:74.

Foto: Fraport Skyliners
Vor allem die in letzter Zeit oftmals kritisierte Verteidigung der Frankfurter Bundesliga-Basktballer zeigt sich stark verbessert. Trotzdem übernimmt Oldenburg in der zweiten Hälfte die Führung, ehe es zu einer spannenden Schlussphase kommt. Und in dieser Schlussphase übernimmt Frankfurt (75:74 (22:22 – 26:22 – 8:15 – 19:15). Topscorer der Frankfurter wurde der Mann der Stunde Quantez Robertson mit 16 Punkten.
Gordon Herbert, der Headcoach der Fraport Skyliners zeigte sich nach dem Spiel sichtlich erleichtert: „Mir hat unser Einsatz heute gefallen. Wir haben in der ersten Halbzeit zwar 44 Punkte zugelassen, aber unsere Defensive war heute besser. Mit 2:15 Minuten sind wir mit zehn Punkten hinten, aber wir haben nie aufgegeben und immer weitergespielt. Es war ein großartiges Comeback!“
Mladen Drijencic (Headcoach EWE Baskets Oldenburg) zeigte in der denkbar knappen Niederlage Größe: „Gratulation an Coach Herbert und sein Team zum Sieg. Was soll ich sagen? Das ist Basketball! Wir waren heute in der ersten Halbzeit nicht gut genug in der Defensive und haben 48 Punkte erlaubt. Das ist nicht akzeptabel für uns. In der zweiten Halbzeit haben wir besser verteidigt und nur 27 Punkte zugelassen. Wir hatten viele mentale und viele Abstimmungsfehler. Bei einer Zehn-Punkte-Führung müssen wir das Spiel nach Hause bringen. In den letzten Minuten haben wir Frankfurt zu oft an die Linie gebracht. Quantez wirft vorher 0/2 Dreier aber dieser Wurf geht rein. Was soll ich sagen? Ein Happy Day für Frankfurt.“
Der Held des Tages, Quantez Robertson, machte aus seiner Erleichterung über den ersten Sieg nach acht verlorenen Spielen kein Hehl: „Wir haben acht Spiele in Folge verloren und sind heute auf das Feld gegangen, um hart zu arbeiten! So einen knappen Sieg haben wir für unser Selbstvertrauen gebraucht. Tyler hat mich gefunden und ich konnte fokussiert bleiben und den Wurf treffen, den ich im Training immer übe. Der Sieg heute zeigt, dass wir nie aufhören zu kämpfen, egal ob wir vorne oder hinten liegen.“
Spielverlauf
Schon zu Beginn der Partie entwickelt sich ein Spiel, bei dem es Spaß macht, zuzuschauen. Der Einsatz stimmt, kein Ball wird aufgegeben, unter den Brettern wird gekämpft und die Würfe fallen konstant – 7:5 (3. Spielminute). Beide Teams treffen stark und so gelingt es zunächst keiner der beiden Mannschaften sich abzusetzen – 13:11 (7.). Tra Holder kommt zu seinem ersten Einsatz vor heimischer Kulisse und trägt sich mit seinem Dreier zum 22:19 auch direkt in den Boxscore ein. Weil auch Oldenburg „für 3“ nachzieht, geht es mit einem Unentschieden in die Viertelpause – 22:22.
Den Jungs von Gordon Herbert gelingt nach einer kurzen Schwächephase am Anfang des Viertels ein 6:0 Lauf – der von einer Oldenburger Auszeit gestoppt werden soll – 30:27 (14.). Die Gäste kühlen von „Downtown“ etwas ab, während die Frankfurter weiterhin – zur Freude der 4670 lautstarken Fans – stark treffen (29 Prozent vs. 44 Prozent Mitte des zweiten Viertels). Dank einer starken Verteidigung (vier Steals und sechs Oldenburger Ballverluste zur Halbzeit) und sehr gutem Teamplay (alle eingesetzten Spieler punkten) können die Fraport Skyliners die 48:44 Führung mit in die Halbzeit nehmen.
Die zweite Hälfte beginnt auf beiden Seiten mit einigen Fehlern, und so dauert es drei Minuten, bis die ersten Punkte fallen – 48:47. Oldenburg gelingt es mit einem 8:2 Lauf, die Führung zu übernehmen, doch Frankfurt bleibt dran – 54:56 (27.). Weil den Frankfurtern in Viertel Drei nur acht Punkte gelingen und die Gäste vermehrt an die Linie geschickt werden, geht es mit 56:59 in den Schlussabschnitt.
Die Fans sind laut und die Luft ist zum Zerreißen gespannt. Die Fraport Skyliners kämpfen sich an Oldenburg heran und können den Rückstand auf einen Zähler verkürzen – 62:63 (34.). Doch offensiv wird es immer schwieriger zu punkten; die Verteidigung der Oldenburger steht gut und so kann sich das Team von Mladen Drijencic auf 62:72 absetzen (38.). Aber was sind im Basketball schon zehn Punkte? Eine Spielminute später trifft Tra Holder zum 68:72 und es ist wieder alles offen! Und der junge Amerikaner hat noch nicht genug! An der Linie bleibt er eiskalt, verwandelt beide Freiwürfe und sorgt für das 70:72. Auszeit Oldenburg. 22,5 Sekunden! Die Gäste werden an die Linie geschickt und zeigen Nerven! Der letzte Angriff gehört den Frankfurtern, der Ball landet in den Händen von Quantez Robertson, er wirft … und trifft! 75:74. HEIMSIEG!
Highlight des Spiels
Vojdan Stojanovski steht an der Freiwurflinie. Der erste Wurf fällt sicher. 72:74. Die Fans brüllen, klatschen und geben alles, um den Oldenburger abzulenken. Dieser atmet nochmal tief durch, wirft… und wirft daneben! Tyler Larson ist der erste am Ball… sechs Sekunden … sprintet nach vorne... fünf Sekunden, vier Sekunden... sieht den frei stehenden Tez Robertson… drei Sekunden... passt den Ball…zwei Sekunden…Tez setzt zum Wurf an… eine Sekunde… wirft… UND TRIFFT! Die Fraport Arena explodiert, keinen hält es mehr auf den Sitzen, die Spieler rennen zum Frankfurter Kapitän, der inmitten aller Jungs verschluckt wird. Ein Knäuel aus Spielern, Fans und Mitarbeitern tanzt, hüpft, jubelt und feiert. Heimsieg Frankfurt! Dieser Tez Robertson ist einfach eine lebende Legende!
Doppelter Grund zur Freude
Zweifacher Erfolg für die Fraport Skylines! Denn nicht nur die Profis können einen Sieg feiern, auch die U18 der Frankfurter kann beim Adidas Next Generation Tournament im Duell um Platz Drei gegen ratiopharm Ulm überzeugen. Mit 86:61 können die Jungs den dritten Platz sichern und lassen Teams wie Partizan Belgrad, Panathinaikos Athen, München und Berlin im höchsten europäischen U18-Klubwettbewerb hinter sich. Besonders erwähnenswert sind die Leistungen von Len Schoormann (16 Punkte) und Maximilian Begue (12 Punkten, sieben Rebounds und sechs Assists) im Spiel um Platz 3.
Die nächsten Spieltermine
Am Mittwoch, 30. Januar, steht das letzte Heimspiel im 7DAYS EuroCup bevor. ratiopharm Ulm ist zu Gast und kommt nicht in die Fraport Arena, sondern in die Trainingshalle der Fraport Skyliners. Das Spiel in BCM - Nordwestzentrum startet um 20 Uhr.
Sonntag, 3.2.2019, um 15 Uhr vs. HAKRO Merlins Crailsheim (easyCreditBBL)
Karten für diese und alle weiteren Heimspiele sind erhältlich über Tel. 069-928 876 19 oder www.fraport-skyliners.de/tickets