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Letzte Aktualisierung: 26.09.2023

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Sicher in die Schule und wieder nach Hause

Fußweg statt Elterntaxi – Schulweg mit I-Dötzchen üben

von Adolf Albus

(08.09.2023) Der rheinische Ausdruck „I-Dötzchen“ hat sich deutschlandweit fast überall durchgesetzt. Je nach Bundesland werden die Erstklässlerinnen und Erstklässler zwischen Mitte August und Mitte September eingeschult. Aufgrund ihres Alters zwischen fünf und sieben Jahren verfügen die Kleinen über wenig Praxis im Straßenverkehr und können die damit verbundenen Risiken kaum einschätzen.

Autofahrer und Autofahrerinnen sollten daher in diesen Wochen besonders vorsichtig und rücksichtsvoll fahren, zumal sie durch herbstlich rutschige Straßen und eine tiefstehende Sonne vor weitere Herausforderungen gestellt sein könnten.„Das Beste, was Eltern tun können, ist, die I-Dötzchen in den ersten Wochen und Monaten nach der Einschulung auf dem kompletten Schulweg täglich zu begleiten. So können sie den Umgang mit den Gefahren des Straßenverkehrs gemeinsam mit den Kindern üben“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Nicht nur der Fußweg, sondern auch die Fahrt mit dem Fahrrad sollte anfangs geübt werden, da Kinder die vergleichsweise hohen Geschwindigkeiten von Kraftfahrzeugen wesentlich schlechter einschätzen können als Erwachsene. Wird der Schulweg mit Bus und Bahn zurückgelegt, sollten Eltern den Kleinen zeigen, wie man sich während der Fahrt gut festhält, vor allem, wenn kein Sitzplatz frei ist.

Gefahrenquelle Elterntaxi
Wer glaubt, seinem Kind Gefahren zu ersparen, wenn es im Auto zur Schule gebracht wird, täuscht sich. Das so genannte Elterntaxi ist keine gute Idee: Durch die zusätzlichen Fahrzeuge kommt es vor Grundschulen regelmäßig zu einem Fahrzeuggedränge, das für die Kinder gefährlicher ist als der Gang zur Schule. Eltern, die ihre Kinder trotzdem zur Schule fahren möchten, sollten ein paar hundert Meter davon entfernt parken und das letzte Stück mit dem Kind zu Fuß zurücklegen. Das entspannt die Verkehrssituation direkt vor der Schule. Kinder, die schon in der Grundschule lernen, sich allein oder mit Schulfreunden auf den Schulweg zu machen, prägen sich die Verkehrsregeln zudem laut ADAC besser ein als solche, die stets gefahren werden.

Gesünder und sozialer zu Fuß
Studien haben zudem ergeben, dass Kinder, die den Schulweg selbstständig zu Fuß zurücklegen, wacher und aktiver sind als solche, die mit dem Elterntaxi kommen. Die Bewegung an der frischen Luft sorgt dafür, dass sie dem Unterricht besser folgen können und besser lernen. Aus psychologischer Sicht ist ein gemeinsamer Schulweg wichtig, damit die I-Dötzchen soziale Kontakte zu ihren Mitschülern und Mitschülerinnen aufbauen und vertiefen können. Am Kiosk gemeinsam Süßigkeiten kaufen, eine leere Blechdose vor sich her kicken, vom letzten Familienausflug erzählen, all das ist im Elterntaxi nicht möglich.

Schulweg aus Versicherungssicht
Einen weiteren Sicherheitsgewinn für die Kleinen bietet auffällige Kleidung, also möglichst hell und mit Reflektoren, damit sie auch in der Dunkelheit von anderen Verkehrsteilnehmenden gut gesehen werden. Sollte es dennoch zu einem Verkehrsunfall kommen, ist das Kind über die gesetzliche Unfallversicherung versichert. Das gilt allerdings nur für den Schulweg. Umwege wie zum Sportverein, zum Jugendzentrum oder zum Einkaufen sind davon nicht abgedeckt. Kommen solche Umwege häufiger vor, sollten die Eltern über den Abschluss einer privaten Unfallversicherung nachdenken.