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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Schulung der LEA Hessen

Hausmeister der Gemeinde Kriftel erhielten nützliche Energiespartipps

von Adolf Albus

(28.09.2022) Eine Schulung für die Hausmeister (Facilitymanager) zum Thema „Energieeinsparung im Gebäudesektor“ fand jetzt im Krifteler Rat- und Bürgerhaus statt.

Bauamtsleiter Martin Mohr (re.) mit den Referierenden Mozhgan Shirani (Mitte) und Dr.-Ing. Michael Mayer von der LandesEnergieAgentur Hessen GmbH (LEA Hessen).
Foto: Gemeinde Kriftel
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Zwei Stunden lang referierten Mozhgan Shirani und Dr.-Ing. Michael Mayer von der LandesEnergieAgentur Hessen GmbH (LEA Hessen) über Möglichkeiten, die Energieeffizienz im Rathaus und in den Liegenschaften der Gemeinde zu steigern und so den Energieverbrauch zu senken. Jutta Kuchenbrod, Sachgebietsleiterin Zentrale Dienste, und Bauamtsleiter Martin Mohr hatten die Fachleute der Agentur eingeladen, die in Kriftel daraufhin die erste Schulung diese Art durchführten.

Die LEA Hessen ist die zentrale Ansprechpartnerin für Energiewende und Klimaschutz in Hessen und unterstützt Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen in Fragen zu Energieeffizienz, Energieeinsparung, Klimaschutzmaßnahmen, Elektromobilität, Fördermittel, erneuerbare Energien und Treibhausgasbilanzierung.

 

Viel erreichen mit „Kleinigkeiten“

Anhand von vielen Praxisbeispielen zeigten die Experten, wie die Hausmeister in der alltäglichen Arbeit mit vermeintlichen „Kleinigkeiten“ viel erreichen können. „Vieles ist ja nicht neu. Es ging uns aber darum, Einsparmöglichkeiten wieder vermehrt ins Bewusstsein zu holen und eine Diskussionsgrundlage zu schaffen“, betont Jutta Kuchenbrod.

So können zum Beispiel mit Hilfe eines Papiers, einer Kerze oder eines Räucherstäbchens Undichtigkeiten im Fensterrahmen und an den Türen entdeckt werden, die mit geringem Aufwand beseitigt werden können. Auch das Dämmen von Heizkörpernischen, das Isolieren undichter Rollladenkästen oder auch das richtige Stoß- oder Querlüften hilft, Energie zu sparen. Die Experten empfohlen zum Beispiel auch, nachts die Rollläden zu schließen und die Vorhänge zuzuziehen.

Auch bei der Beleuchtung von Räumen könne man vieles optimieren: zum Beispiel nur genutzte Bereiche beleuchten, die Beleuchtungsdauer und -intensität in Fluren und Treppenhäusern reduzieren und das Licht regelmäßig ausschalten, wenn der Raum verlassen wird. Eine gute Möglichkeit sei die Installation von Bewegungsmeldern und eine durchgehende Umrüstung auf LED. Hier sei es wichtig, auf qualitativ hochwertige Produkte zurückzugreifen.

In Büros sei es besser, den Internet-Fax-Service zu nutzen, so die Fachleute, statt Faxgeräte in dauerhafter Empfangsbereitschaft laufen zu lassen. Sogar mit der richtigen Auswahl von Schriftarten (ohne Serifen) könnten die Mitarbeiter den Toner- und Tintenverbrauch reduzieren.

In der Teeküche lässt sich Strom sparen, indem die Kühlschränke auf 7 bis 8 °C eingestellt werden, Kühlschrank ohne Gefrierfach verwendet sowie zentrale, energieeffiziente Geräte beschafft werden, die gemeinsam genutzt werden. Dabei sollten Backofen und Kühlschrank nicht nebeneinander und der Kühlschrank möglichst weit entfernt von der Heizung und Sonneneinstrahlung stehen.

Die Steuerung von Heizung oder Lüftung könne man mit Zeitschaltuhren, CO2-Ampeln,

Thermostaten mit Bewegungsmeldern optimieren. Zum Händewaschen reiche kaltes Wasser durchaus, so können die Hausmeister mit dem Abstellen der Warmwasserzufuhr, der Einstellung von Boilern und Durchlauferhitzern auf maximal 60°C und dem Ausstellen außerhalb von Arbeitszeiten sowie die Isolierung am Warmwasserspeicher und der Warmwasserverrohrung weitere Energie einsparen. Mittelfristig sei die Umstellung der Warmwasserzeugung auf solare Energiegewinnung (Solarthermie) natürlich die beste Lösung.

Gute Tipps hatten die Referierenden auch für die IT-Organisation: Hier könne schon ein Energiesparmodus an Rechnern als Voreinstellung, das Deaktivieren von Bildschirmschonern und die Anpassung der Bildschirmhelligkeit sowie das Ausstellen des Routers nachts oder zumindest am Wochenende viel bringen. Am besten sei es natürlich, auch hier energieeffiziente Geräte beschaffen.

Zur Vorbereitung auf Heizperiode können die Hausmeister Heizkörper entlüften, reinigen und „befreien“, digitale Thermostate installieren sowie die Einstellungen der Heizungen kontrollieren. Der Tipp der Fachleute: Zentral oder dezentral sollte eine Nacht- und Wochenend- beziehungsweise Feiertagesabsenkung auf unter 16°C erfolgen. Hilfreich sei es, aktuell wieder die Außenfühler zu kontrollieren, Wärmebereiche in Fluren von Treppenhäusern durch Türenschließen zu trennen und „Heiznischen“ zu dämmen. Bereits eine kleine Staubschicht vermindere die Heizleistung um bis zu 30 Prozent.

Energiespar-Hotline für Bürger

Die LEA Hessen bietet Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Kommunen eine Energiespar-Hotline. Diese können sich am Telefon informieren, wie sie ihren Energieverbrauch kurzfristig senken können. Auch über mittel- und langfristige Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz beraten die Ansprechpartner. Das kostenlose Energiespar-Telefon ist unter 0611 - 95017 8989 montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, donnerstags bis 20 zu erreichen. Weitere Energiespartipps und Anleitungen für leicht umsetzbare Do-it-yourself-Maßnahmen stellt die LEA Hessen außerdem unter Hessen spart Energie / LEA - LandesEnergieAgentur (lea-hessen.de) zur Verfügung.