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Schulassistenz und Pflege für Menschen mit Behinderung sichern

Lebenshilfe bringt Angebot zur Weiterführung der CeBeeF-Dienste ein

Die Lebenshilfe Frankfurt am Main e. V. bietet an, die Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung des CeBeeF unter dem Dach der Lebenshilfe weiterzuführen.

Am Donnerstag, 28. Februar 2019, hat der Verein dafür sein verbindliches Angebot abgegeen. „Die Dienste des CeBeeF für Menschen mit Behinderung dürfen nicht wegfallen“, fordert der Lebenshilfevorstand Volker Liedtke-Bösl. Der Club Behinderter und ihrer Freunde e.V. – kurz CeBeeF e. V. – erbringt Hilfeleistungen für Menschen mit Behinderungen, insbesondere in den Bereichen Schulbegleitung sowie Pflege und Assistenz.

Im Oktober 2018 war die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf die Lebenshilfe Frankfurt am Main e. V. zugekommen. Der CeBeef soll verkauft werden, hatte der Gläubigerausschuss beschlossen. Zwei Jahre nach der ersten Insolvenzmeldung 2016 konnte der CeBeeF die wirtschaftliche Schieflage nicht in Eigenregie abwenden. Auch das Jahr 2018 schloss er mit einem Minusbetrag ab. Das Weihnachtsgeld und Überstunden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten daraufhin nicht ausbezahlt werden.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten sehr engagiert für eine wichtige Aufgabe“, so Liedtke-Bösl, „daran liegt es nicht“. Seit Dezember 2018 hat sich die Lebenshilfe Frankfurt intensiv mit dem Management der Dienste und Angebote auseinandergesetzt und geprüft, wie eine Weiterführung und Übernahme gelingen kann. In ihrem Angebot benennt die Lebenshilfe ganz konkrete strukturelle Lösungen, die eine ausgeglichene Haushaltsführung möglich machen und die Weiterführung der Dienste langfristig sichern.

Die Lebenshilfe kann die Weiterführung der Dienste des CeBeeF gut mit den eigenen Vereinszielen verbinden. Bereits heute bietet die Lebenshilfe Frankfurt für 100 Kinder Schulbegleitung an und könnte das Angebot mit 300 zusätzlichen Assistenzen weiterentwickeln. Der Bereich Pflege und Assistenz des CeBeeF passt zur Zielsetzung, inklusive Wohnangebote auch für Menschen mit schweren Behinderungen zu etablieren. 

Den CeBeeF und die Lebenshilfe verbindet auch ihre Entstehungsgeschichte aus der Selbsthilfe. Beide Organisationen wurden als Verein gegründet. Als gemeinnütziger Träger der freien Wohlfahrtspflege steht die Lebenshilfe Frankfurt bis heute als Non-Profit-Einrichtung für einen kooperativen und offenen Führungsstil mit dem Ziel, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung weiterzuentwickeln.

„Wir haben ein Angebot ausgearbeitet, in dem wir unsere Ideen zur Sanierung offen vorstellen. Um die Situation des CebeeF zu verändern, müssen wir die Strukturen verändern. Für viele bringen diese Veränderungen Stabilität und Sicherheit. Wir werden 610 der 620 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen können. Für die, die wir nicht übernehmen können, wollen wir in jedem Einzelfall nach Lösungen suchen, wie und wo eine Weiterbeschäftigung möglich ist. Dazu haben wir auch bereits Gespräche mit dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt und dem Paritätischen Wohlfahrtsverein geführt“, berichtet Liedtke-Bösl. „Wir versprechen den Prozess so offen und transparent weiterzuführen wie wir ihn bislang mit dem Betriebsrat und der Schwerbehindertenvertretung des CeBeeF begonnen haben. Nur gemeinsam kann ein Neuanfang gelingen“, so das Fazit von Liedtke-Bösl.

www.lebenshilfe-ffm.de