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Runder Tisch zum Thema Gänse: Umweltdezernentin Rosemarie Heilig gibt Ergebnisse des Monitorings bekannt

Mit einer Sichtschutzhecke am Weiher des Ostparks sollen künftig Gänse weitgehend von der Spiel- und Liegewiese vertrieben und auf andere Bereiche des Parks gelenkt werden. Das hat Umweltdezernentin Rosemarie Heilig am Freitag, 14. Dezember, während einer Pressekonferenz in Frankfurt mitgeteilt. Außerdem habe man sich geeinigt, das Modellprojekt Gänse-Management einschließlich des Monitorings auch im nächsten Jahr fortzuführen, so Heilig.

Mit dem Modellprojekt Gänse-Management sollte nach alternativen Maßnahmen zum oft geforderten Abschuss insbesondere von Nilgänsen gesucht werden. Zwischen März und November hatte die Staatliche Vogelschutzwarte ein bis zweimal in der Woche die Verteilung aller drei Gänsearten auf den Grünflächen im Ostpark (Grau-, Kanada und Nilgans) gezählt. „Der Sichtschutzzaun hat besonders während der Mauser- und Brutzeit im Frühsommer Wirkung gezeigt“, sagte die Leiterin der Staatlichen Vogelschutzwarte, Dagmar Stiefel. Von fast 500 Gänsen, die in der Zeit gezählt wurden, wanderten beinahe 400 in den nahen Uferbereich ab und entlasteten so die Liegewiese.

„Der extrem heiße und lange Sommer hat das Nahrungsangebot der Gänse erheblich eingeschränkt. Wir können deshalb nicht genau sagen, was die Vögel in Richtung Weiher gelenkt hat. War es tatsächlich nur ein Effekt des Sichtschutzzaunes oder aber auch das größere Nahrungsangebot am Wasser?“ erklärte Frankfurts Umweltdezernentin Heilig. Grundsätzlich bewertet auch sie das Projekt als Erfolg. „Wir haben in Frankfurt erstmals Erfahrungen mit einer ,milden‘ Lenkungsmaßnahme wie dem Sichtschutz-Zaun gemacht“, so Heilig. „Hier möchten wir anknüpfen und im nächsten Jahr noch weitere Daten über das Verhalten der Gänse sammeln, um valide Aussagen treffen zu können.“ Sie fügte hinzu, sie freue sich, dass das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz das Monitoring auch im nächsten Jahr unterstützen wird.

Seit einigen Jahren hat die Population der Gänse auf den öffentlichen Grünflächen der Stadt stark zugenommen. In Folge dessen führte und führt dies immer wieder zu Konflikten mit Besucherinnen und Besuchern der Parks und Grünflächen.

Mit der geplanten Sichtschutzhecke soll nun das Projekt weitergeführt und gleichzeitig „ein ästhetisch und ökologisch sinnvoller Ersatz für den Zaun gebaut werden“, sagte Heilig. Geplant ist, dass die Hecke aus schnell wachsenden Hainbuchen bestehen soll, welche bis Frühjahr 2019 gepflanzt werden wird. Der Sichtschutzzaun soll Anfang der nächsten Woche abgebaut werden.

Außerdem sollen künftig noch größere und plakativere Schilder auf das Fütterungsverbot der Tiere hinweisen. „Machen wir uns nichts vor“, sagte Heilig. „Die Gänse sind auch im Ostpark, weil sie dort gefüttert werden. Wenn wir das verhindern, haben wir mutmaßlich auch weniger Gänse und somit weniger Beschwerden“. (ffm)