Letzte Aktualisierung: 15.01.2025
Rund um's Medizinstudium: Das wusste man vielleicht noch nicht
von Bernd Bauschmann
(09.04.2024) Medizin gehört zu den beliebtesten Studiengängen. Dennoch herrscht vielerorts ein bedenklicher Ärztemangel. Gerade dieser ist es allerdings, der neue Chancen für das Medizinstudium und darüber hinaus eröffnet. Was nach wie vor oftmals fehlt, ist die Aufklärung über die Möglichkeiten für alle, die eine Arzt-Karriere anstreben.
Medizin ohne Abitur studieren und Chancen nutzen
Medizin ohne Abitur studieren? Ja, das ist auf verschiedenen Wegen möglich. Dadurch eröffnet sich für einen deutlich größeren Personenkreis die Aussicht auf den beruflichen Erfolg in der Medizin. Ein späterer Studienstart ist ebenfalls unproblematisch. Aufgrund bereits vorhandener Erfahrungen und persönlicher Reife haben ältere Studenten tatsächlich einige Vorteile. Weder ein nicht vorhandenes Abitur mit einem Numerus Clausus von 1,0 noch das Alter sind Hinderungsgründe. Dennoch schrecken viele interessierte und auch qualifizierte Personen davor zurück, sich auf einen Studienplatz zu bewerben. Ein Grund dafür ist in dem fehlenden Wissen über die Ausbildungsmöglichkeiten zu finden. Aufklärung und weiter verbreitete Informationen über die alternativen Wege zum Medizinstudium könnten Abhilfe schaffen.
Ein weiterer oftmals abhaltender Grund ist die Finanzierung. Gerade bei einem späteren Start an der Universität können die individuellen Lebenshaltungskosten bereits höher ausfallen, die Ansprüche sind gewachsen und eventuell sind finanzielle Verpflichtungen vorhanden. Eine Finanzierung über BAföG allein reicht dann nicht aus oder steht nicht mehr zur Verfügung. Aufgrund des Ärztemangels finden sich mittlerweile jedoch zahlreiche Angebote, die nicht allein auf die geldwerte Unterstützung ausgelegt sind. Studienkredite, der umgekehrte Generationenvertrag durch die CHANCEN eG, günstigeres Studieren im Ausland und zahlreiche Stipendien stehen zur Auswahl. Hinzu kommt die Möglichkeit, Medizin bei der Bundeswehr zu studieren oder die Finanzierung über Krankenhäuser und Arztpraxen sicherzustellen. Diese sind daran interessiert, Nachwuchs zu gewinnen. In der Regel geht mit der anteiligen oder auch vollständigen Übernahme der Kosten eine vertragliche Verpflichtung einher, nach dem Studium und dem Ende der Ausbildung in dem Klinikum oder der Praxis zu arbeiten. Was von einigen als einschränkender Nachteil betrachtet wird, bedeutet jedoch ein hohes Maß an Sicherheit. Es ermöglicht zusätzlich, ohne Nebenjob auszukommen und sich dadurch vollkommen auf das anspruchsvolle Studium konzentrieren zu können.
Vorurteile und Ängste abbauen
Zu helfen und zu heilen ist das Ziel von vielen in medizinischen Berufen. Selbst ein Medizinstudium erfolgreich zu absolvieren, traut sich ein großer Teil dieser Menschen jedoch nicht zu. Diese Angst ist verständlich. Sie hält allerdings zahlreiche fähige und kompetente Personen davon ab, einen der wichtigsten Berufe zu ergreifen. Ein Blick auf die verfügbaren Hilfen und Unterstützungen zu werfen, kann diese Angst abbauen. Von Trainings Simulatoren bis hin zu Mentorenprogrammen, Studentenverbindungen und praktischer Hilfe durch praktizierende Ärzte ist das Angebot für die individuelle Förderung umfassend und weitreichend. Lerngruppen, eLearning und speziell aufbereitete Lernmittel vereinfachen das Verinnerlichen der Inhalte.
Ein gut strukturierter, individuell angepasster Plan für das Studium, Selbstdisziplin und Motivation sind wichtige Voraussetzungen. Wie viele Hilfen und Erleichterungen darüber hinaus zur Verfügung stehen, ist vielen jedoch nicht bewusst. Hinzu kommt die Befürchtung, das eigene Leben aufgrund der Länge des Studiums anhaltend auf Eis legen zu müssen. Obwohl es sich um ein anspruchsvolles Fach handelt und das Lernen nie abgeschlossen ist, sind Entspannung und Ausgleich ausschlaggebend für die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und damit für den Erfolg. Schlaf, Erholung, Sport, soziale Kontakte, das Sammeln neuer Erfahrungen und Auszeiten sind entscheidende Faktoren. Frühzeitig und kontinuierlich täglich zu lernen sollte zu einer Gewohnheit werden. Auf diese Weise werden die Inhalte in kleinere Einheiten unterteilt, die eine deutlich geringere Belastung darstellen. Damit sinkt die Angst vor Prüfungen und scheinbar große Herausforderungen und Hürden werden zu problemlos leistbaren Schritten.