Letzte Aktualisierung: 13.09.2024
Rothschild-Nachkommen tragen sich ins Goldene Buch der Stadt Bad Soden ein
von Adolf Albus
(05.09.2024) Dr. David Rothschild gestaltete als Kurarzt, engagierter Bürger und Erbauer einer Jugendstilvilla die Stadt Bad Soden zu Kurzeiten mit. Seine Enkel und eine Urenkelin besuchten jetzt die Wirkungsstätte des Arztes und trugen sich für dessen besondere Verdienste in das Goldene Buch der Stadt ein.
Die Villa Rothschild am Alten Kurpark mit der ehemaligen Remise – heute beliebter Trausaal der Stadt Bad Soden am Taunus – ist den meisten ein vertrauter Anblick. Sie wurde im Jahr 1904 von dem jüdischen Herz- und Lungenarzt Dr. David Rothschild erbaut, der über zwei Jahrzehnte in der Stadt lebte. Geboren im Jahr 1875, ließ er sich 1899 in Bad Soden als Badearzt nieder, führte eine Kurpension, betrieb ein Röntgen-Institut, saß im Gemeinderat und Schöffengericht. Außerdem verfasste er einen englischsprachigen Reiseführer über die Kurstadt. Mitte der 1920er-Jahre war er zudem 1. Vorsitzender des FSV Frankfurt. Vor den Nationalsozialisten floh die Familie nach Schweden, wo Dr. David Rothschild 1936 an einem Herzinfarkt starb.
Rothschild-Villa am Alten Kurpark
Bei einer Stadtführung mit Lissy und Sven Hammerbeck – übersetzt vom Leiter der städtischen Abteilung Kultur und Veranstaltungen Marc Nördinger und begleitet von Stadtverordnetenvorsteher Helmut Witt – wandelten die Gäste aus Montreal und Stockholm auf den Spuren ihres berühmten Vorfahren. Sie machten natürlich Erinnerungsfotos von der schönen Rothschild-Villa und wurden dort von der jetzigen Eigentümerin Dr. Minou Agah-Steinebach empfangen und durch das Haus geführt.