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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Rosemarie Nitribitt: Tod einer Edelhure

Dokumentation in ARTE am 25. März, 20.15 Uhr

von pm/bb

(25.03.2021) Es ist der spektakulärste Kriminalfall der Nachkriegs-Ära: Der Mord an der Frankfurter Edelhure Rosemarie Nitribitt bewegt in den Wirtschaftswunderjahren die noch junge Bundesrepublik. Die Geschichte aus dem Frankfurter Rotlicht-Milieu mutiert im piefigen Deutschland der 50er Jahre schnell zu einem ausgewachsenen Sittenskandal.

Für die Arte-Dokumentation nachgestellte Szene.
Foto: Arte.tv / Rebecca Hoppé
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Es ist der 1. November 1957, als die Polizei beim Öffnen der Wohnung eine Leiche findet – die 24-jährige Edelhure Rosemarie Nitribitt. Ihr Tod schlägt mitten in den Wirtschaftswunderjahren der 50er Jahre ein wie eine Bombe. Die Nitribitt ist nicht irgendwer. Sie ist Sensation und Provokation zugleich. Mit einem schwarzen Mercedes-Cabrio und einem weißen Pudel geht die stets elegant gekleidete Rosemarie Nitribitt öffentlich auf Kundenfang. Nicht dort, wo andere Prostituierte auf Freier warten. Auch in Edelhotels lockt sie männliche Gesellschaft an. Beim Geldadel wird die Nitribitt unter der Hand als eine Art Trophäe gehandelt.

Frauen, die in den prüden 50er Jahren abends allein ausgingen, waren verschrien. Jene, die wie die Nitribitt für Geld mit Männern schliefen, galten als Abschaum. Zeitzeugen berichten noch heute, dass sie aber fasziniert waren von der eleganten Dame im Luxusauto – heimlich natürlich.

Die Presse stürzt sich auf den Mordfall der Edelhure, die auch prominente Freier zu ihren Kunden zählte. Die Polizei gerät immer mehr unter Druck, den verzwickten Fall zu lösen. Doch eine Ermittlungspanne jagt die nächste. Am Ende werden der Hauptverdächtige von einem Gericht freigesprochen, die Ermittlungen eingestellt, der Mörder nie gefunden.

Doch verbergen sich in den Ermittlungsakten nicht doch noch neue Hinweise? ARTE rollt den ungeklärten Fall der Rosemarie Nitribitt neu auf.

Regie führt die bekannte Autorin Birgit Tanner. Frankfurt-Live-Herausgeberin Ilse Romahn steuert als Zeitzeugin ihre Erlebnisse bei. 1957 war Ilse Romahn Sekretärin des leitenden Kriminaldirektors Albert Kalk.

Erstausstrahlung ist am Donnerstag, 25. März, 20.15 Uhr. Online verfügbar ist der Film bis 24. März 2022.

www.arte.tv