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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Rigoletto hat die Zwangspause in Bregenz überstanden

Seit April schrittweise Wiederinbetriebnahme des Bühnenbildes

von Karl-Heinz Stier

(21.06.2021) Vergangene Woche wurden die letzten technischen Vorbereitungen getroffen, damit am Montag die künstlerischen Proben für das Spiel auf dem See beginnen können. Rigolettos Kopf und Hände als ikonisches Bühnenbild sind top fit. Sie haben, wie auch der Ballon, die einjährige Corona-Zwangspause praktisch unbeschadet überstanden.

Rigoletto-Bau auf der Seebrücke
Foto: Tim Duknik
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Das Bühnenbild von Rigoletto ist ein hochkomplexes technisches Meisterwerk aus Mechanik und Elektronik, das sich im Verlauf jeder Aufführung ständig verändert. Safety first! lautet deshalb die Devise: Alle Mitwirkenden und unsichtbaren „Heinzelmännchen“ hinter den Kulissen müssen sich darauf verlassen können, in einem absolut sicheren Umfeld zu agieren.

Im April wurde mit der Wiederinbetriebnahme des technischen Settings begonnen. Als letztes Mosaiksteinchen wurde Anfang Juni der Ballon wieder neu im Bühnenbild installiert. Die Wochen zuvor wurden unzählige Einzelteile kontrolliert und Bewegungsabläufe in Gang gesetzt. „Es gab keine bösen Überraschungen“, fasst Wolfgang Urstadt, technischer Leiter der Bregenzer Festspiele, zusammen: „Es hat alles funktioniert, es waren wirklich nur Kleinigkeiten. Ein paar Elektronikteile, die ausgetauscht wurden; ein paar verschmutzte Stahlseile, die unter Wasser laufen, mussten gesäubert werden, weil sie über die Rolle rutschten … alles nicht dramatisch. Da sind wir sehr froh darüber.“

Das Konzept, wie man notgedrungen das „Leben“ der Seebühne verlängert und über die ausgefallene Saison 2020 bringt, hat sich als richtig herausgestellt. Nach Beginn der Pandemie im Frühjahr des Vorjahres war eingehend mit sämtlichen Zulieferern analysiert und abgestimmt worden, welche Teile immer wieder einmal in Betrieb genommen werden sollten und welche besser nicht, berichtet Urstadt. Für alle Beteiligten war die Situation Neuland, da die Zusammensetzung eines Bühnenbildes nur auf das Überbrücken eines Winterhalbjahrs ausgelegt wird, und nicht auf zwei. Grosso modo wurden Maschinen und Technik über die kalten Monate eher in Ruhe gelassen.

Regeln an Corona-Prävention angepasst. Stuntleute, Solistinnen und Solisten, die 2021 das erste Mal Teil des Rigoletto-Teams sind, wurden bereits diese Woche auf der Seebühne in den erweiterten Sicherheitsbestimmungen unterwiesen. Es gibt vor allem organisatorische Details, die wegen Corona angepasst werden mussten. Wolfgang Urstadt: „Dass wir spielen war immer das Ziel. Nach Monaten der Ungewissheit ist alles sehr schnell gegangen, erst seit drei Wochen ist klar, dass es vor einem vollen Haus möglich ist. Bei aller Euphorie müssen wir auch etwas bremsen und die Sicherheitsmaßnahmen so definieren, dass die Leute nicht unvorsichtig werden.“

Es gibt insgesamt  28 Vorstellungen.  Premiere ist am 22. Juni.