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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Richtige Pflege für die Dritten

Tipps für einen gesunden Zahnersatz

von Ilse Romahn

(21.09.2021) Bei der Pflege von Prothesen denken viele Menschen noch immer an das klischeehafte Wasserglas mit Brausetablette auf dem Nachtschränkchen. Die aktuelle Forschung rät aber davon ab, da die Chemikalien in dem Reinigungsmittel das Material des Zahnersatzes beschädigen können.

„Auch wenn es sich um künstliche Zähne handelt, ist eine gewissenhafte Pflege jedoch notwendig. Ansonsten sammeln sich an den betroffenen Stellen Bakterien an und es kommt zu Zahnfleischentzündungen oder sogar einer Parodontitis“, erklärt Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude. Je nachdem, um was für eine Art von Zahnersatz es sich handelt, gibt es verschiedene Aspekte bei der Pflege zu beachten.  

Probleme bei der Eingewöhnung
Egal ob beim Sprechen oder Kauen, anfangs stören sich viele Patienten an dem neuen Fremdkörper im Mund. Lautes Vorlesen, singen unter der Dusche oder beim Putzen mit sich selbst reden hilft der Zunge dabei, sich schneller an die neue Beschaffenheit im Mund zu gewöhnen. Verbessern sich die Probleme nach den ersten Wochen nicht, empfiehlt es sich, einen Zahnarzt aufzusuchen, da der Ersatz möglicherweise falsch sitzt. Dies kann in der Regel schnell behoben werden, indem der Experte mögliche Ungleichmäßigkeiten beispielsweise abschleift.

Zwischenräume sauber halten
Kronen, Implantate sowie Brücken sitzen meistens fest im Mund und lassen sich nicht herausnehmen. Ausreichend Pflege ist also wichtig, damit auch der restliche Halteapparat gesund und kräftig bleibt. Dafür sollte der Zahnersatz beim täglichen Putzen genauso intensiv gereinigt werden wie die gesunden Zähne. „Nachlässigkeit, weil es sich nicht um echte Zähne handelt, kann gefährlich werden. Zwar entsteht keine Karies am Ersatz, aber die Bakterien greifen umliegende Zähne sowie das Zahnfleisch an“, weiß Dr. Spanka. Zudem schädigen Schmirgelkörper den Ersatz und nutzen ihn schneller ab, weshalb es bei der Wahl der Zahnpasta auf diese zu verzichten gilt. Da Patienten nicht spüren, wenn sich in den Zwischenräumen Essensreste festsetzten, ist es besonders wichtig, diese regelmäßig zu reinigen. Dafür eignen sich Zahnseide oder spezielle Interdentalbürsten.

Nicht nur oberflächig putzen
Herausnehmbarer Zahnersatz liegt meistens direkt auf der Schleimhaut auf. Bei unzureichender Pflege sammeln sich darunter Bakterien an. So kommt es schnell zu einer Entzündung, die auch den Kieferknochen schwächen kann. Deshalb ist es besonders wichtig, ihn nach jeder Mahlzeit zu reinigen. Dabei reicht es aus, ihn unter kaltem Wasser abzuspülen, um Essenreste zu entfernen. Zudem bedarf es mindestens einmal täglich einer Reinigung mit einer speziellen Prothesenbürste. Diese besitzt härtere Borsten als eine herkömmliche Zahnbürste, weshalb sie effektiver und gründlicher ist. Geheimtipp: Beim Reinigen das Waschbecken mit Wasser füllen oder ein Handtuch reinlegen. So geht die Prothese nicht kaputt, falls sie mal herunterfällt. „Egal um welche Art von Zahnersatz es sich handelt, regelmäßige Zahnarztbesuche bleiben weiterhin notwendig, beispielsweise um zu kontrollieren, ob alles richtig sitzt oder ob das Zahnfleisch gesund ist“, erklärt Dr. Spanka abschließend.

Weitere Informationen unter www.zzhu.de