Richtfest für die neue Ländcheshalle
Nach nur acht Monaten steht der Rohbau der neuen Ländcheshalle. Anfang November wurden die 28 Meter langen Stahldachträger der Dreifeldhalle angeliefert und per Kran auf den Rohbau gehoben. Zum Abschluss dieses wichtigen Bauabschnitts hatte Bürgermeisterin Gisela Stang am Donnerstag zum Richtfest mit Grundsteinlegung eingeladen.
Bürgermeisterin Stang begrüßte die mehr als 100 Gäste. Grußworte sprachen Erster Stadtrat Wolfgang Exner und Michael Kage, Präsident des TV Wallau. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Herwart Goldbach setzten sie anschließend die Zeitzeugenrolle – befüllt mit Münzen, Zeitungen, Bauplänen, Fotos und einer Liste der am Bau Beteiligten – in die Aussparung im Foyer des Gebäudes ein. Seitlich daneben wird Steinmetz Andreas Finger später eine Steinplatte einfügen, die auf den Zeitpunkt der Erstellung hinweist.
Stang dankte dem Architekten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derbeteiligten Firmen für ihr zügiges Arbeiten und wünschte einen weiteren unfallfreien Verlauf auf der Baustelle. Bisher waren sieben Firmen mit unterschiedlich großem Auftragsvolumen tätig: Sie stellten den Bauzaun auf, fällten Bäume, sicherten den Verkehr, brachen den Spielplatz und den Laubengang der Schule ab, errichteten den neuen Spielplatz für die Schule, führten Rohbauarbeiten aus, verlegten Entwässerungsleitungen, führten Stahlbeton- und Maurerarbeiten aus sowie den Stahlbau für das Dachtragwerk.
Weitere 40 Firmen werden bis zur Fertigstellung am Bau der neuen Ländcheshalle mitwirken. Hinzu kommen die Unternehmen, die den Parkplatz und die Straße anlegen.
Während der Reden hatten die Gäste bestens den Richtkranz im Blick, der an einem der mächtigen Stahlträger, im Bereich über den künftigen Tribünen, aufgehängt war. Den Richtspruch sprach Thomas Scherhag, Vorarbeiter bei der SWW Stahlbau Westerwald GmbH.
Die Gäste – darunter Vertreter der beauftragten Bauunternehmen, des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung, des Main-Taunus-Kreises, des Ortsbeirates und der Vereine in Wallau – konnten sich ein Bild vom zügigen Baufortschritt machen. Die Rohbauarbeiten sind nahezu für alle Bereiche des Sporthallenkomplexes beendet. Nächster Bauabschnitt wird das Schließen der Gebäudehüllen durch Dachdeckerarbeiten und Fassadenbauer sein. Im Anschluss folgen die Haustechnikarbeiten. Wenn winterliche Witterung den vorgesehenen Plan nicht durchkreuzt, soll Ende 2019 die Halle fertiggestellt sein.
Mit dem Spatenstich startete am 2. März 2018 die bauliche Phase des Projekts „neue Ländcheshalle“ an der Straße „Am Rheingauer Weg“.
Errichtet werden eine Dreifeld- und eine Mehrzweckhalle mit Foyer und Umkleiden. Letztere sind auch für den Betrieb auf der Sportplatzanlage gedacht. Somit entstehen zukunftsorientierte Gebäude für Sport- und Kulturvereine und die benachbarte Taunusblick-Schule.
Die Kosten des Neubaus belaufen sich auf rund 9,5 Millionen Euro. Diese beinhalten auch den Umbau eines Landwirtschaftswegs zu einer Straße sowie den Bau eines neuen Parkplatzes.
Auch nach Beauftragung von 93 Prozent aller Gewerke liegt das Projekt im von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Kostenrahmen. Das Land Hessen fördert den Neubau im Kommunalen Investitionsprogramm (KIP), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt einen zinsvergüteten Kredit. Eine Million Euro steuert der Main-Taunus-Kreis für die Unterbringung des Schulsports der Taunusblick-Schule auf einem Feld in der Dreifeldhalle bei.
Die Hallen werden vornehmlich dem Vereins- und Schulsport dienen, aber auch für Kultur- und Wettkampfveranstaltungen genutzt. Sie sind für den dazugehörigen Besucherverkehr und die nötigen Tribünenkapazitäten ausgerichtet. Die Dreifeldhalle kann bis zu 600 Personen aufnehmen und die Mehrzweckhalle bis zu 199 Personen. Neben den beiden Hallen werden weitere Räume entstehen.
Das architektonische Konzept beruht darauf, möglichst unterschiedliche Räume in Größe und Ausstattung anzubieten, um der Vielfalt der geplanten Aktivitäten gerecht zu werden. Die kleinste Einheit ist ein Gymnastikraum, gefolgt von der Mehrzweckhalle und schließlich der Dreifeldhalle, deren drei Felder durch Trennvorhänge unterteilt werden können. Auch in der Besucherzone der Dreifeldhalle und im Foyer gibt es Platz für kleinere Veranstaltungen.
Das zentral liegende Foyer zwischen Dreifeld- und Mehrzweckhalle führt Sportler und Besucher in die für sie jeweils richtigen Bereiche: Sportler erreichen über eine Treppe die Umkleiden und Sanitärräume ein Stockwerk tiefer, wo sich auch die Zugänge auf das Hallenfeld und die Umkleiden des Sportplatzes befinden. Den Sportplatz erreicht man von dort aus über einen separaten barrierefreien Ausgang. Besucher gelangen vom Foyer aus über einen Garderoben- und Imbissraum mit Toilette auf die Tribünen. Die Mehrzweckhalle können Besucher und Sportler vom Foyer aus durch einen separaten Eingang betreten.
Sämtliche Wege in der neuen Ländcheshalle werden barrierefrei sein. Für Menschen mit Seh- und Höreinschränkungen gibt es kontraststarke Farben an Treppen, Böden und Wänden sowie einen barrierefreien Aufzug. Blindenleitstreifen führen sie über den Weg im Außenbereich in das Foyer des Neubaus, von dem sie den Weg in die jeweilige Halle finden.
Sportler mit Einschränkung des Hör- bzw. Sehvermögens können mit Hilfe der verbauten Induktions-Spulen im Boden des Spielfeldes am Sport teilnehmen und als Zuschauer dem Geschehen besser folgen.
Von außen sind die Eingänge in die Hallen fußläufig über einen barrierefreien Weg erreichbar. Dieser liegt zwischen den Neubauten und der Sportanlage und führt von der Straße „Am Rheingauer Weg“ bis zur neu zu bauenden Straße „Die Hobelheck“, an der auch der neue Parkplatz entstehen wird.
Für die Schule wird es einen separaten Eingang vom Schulhof in das Foyer der Hallen geben, um Sicherheit und Eigenständigkeit des Schulgeländes zu wahren.
Das Erscheinungsbild der Dreifeldhalle wirkt von außen niedrig. Grund dafür ist die Bauweise: Der Architekt hat sich die Höhenunterschiede zwischen Sportplatz und Taunusblickschule zu Eigen gemacht und die Halle fast bis zur Hälfte in den Erdboden versenkt.
Die Neubauten sind energieeffizienter konstruiert, als der Gesetzgeber vorschreibt. Hierdurch war es möglich, über die KfW einen zinsverbilligten Kredit zu erhalten.
Interessierte haben seit Juli die Möglichkeit, den Baufortschritt auf einer Webcam auf der Internetseite der Stadt Hofheim www.hofheim.de zu verfolgen.