Archiv-Kultur

Religiöse Kunst im Frankfurter Stadtraum

Mit Beginn der Wander- und Pilgerzeit hat die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Limburg (KEB) einen Wegbegleiter der besonderen Art herausgegeben. „Wegekreuze, Bildstöcke und Madonnen in Frankfurt am Main“ heißt die handliche Broschüre im Pocket-Format, in der auf 126 Seiten mit informativen Texten und aktuellen Fotografien ausgewählte Exemplare quer durch die Stadt vorgestellt und beschrieben werden.
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Ein kompakter Wegbegleiter, der in jede Jacke und die kleinste Handtasche passt.
Foto: Jochen Reichwein

„Es gibt sie in jeder Region in großer Zahl und doch übersieht man sie oft. Wegkreuze und Bildstöcke sind kleine Kunstwerke, die Trost spenden, Schutz und Segen verheißen“, sagt der Leiter der Erwachsenenbildung, Johannes Oberbandscheid. „Mal haben sie sich über Jahrhunderte an ihrem Ursprungsplatz erhalten, mal sind sie vor Verwitterung gerettet, versetzt und renoviert worden. Sie sind einen Moment der Aufmerksamkeit und des Innehaltens wert.“

Einige davon sind altehrwürdig und stehen unter Denkmalschutz, andere sind gerade erst, angelehnt an historische Vorbilder, bei der Entstehung der neuen Altstadt geschaffen worden. Wieder andere haben zwar vielleicht keinen größeren kulturgeschichtlichen Wert, sind aber weiterhin für Menschen ringsum von Bedeutung, wovon liebevoll abgelegte Blumen und aufgestellte Kerzen künden. Die täglich tausendfach besuchte Madonna in der Lourdes-Grotte im Innenhof des Liebfrauenklosters ist dafür das prominenteste Beispiel.

Die religiösen Kleindenkmäler, die in der Stadt der Banken, des Handels und Konsums im öffentlichen Raum entdeckt werden können, sind oft mit spannenden Geschichten verbunden. Sie erzählen von Hoffnung und Dankbarkeit und von einer Zeit, in der Glaube und Alltag ganz selbstverständlich miteinander verwoben waren. So hielten an dem spätgotischen Heiligenstock aus dem Jahr 1516, der fast vergessen in Eckenheim mitten im Wohngebiet in einem Vorgarten steht, in früheren Zeiten Bauern auf dem Weg in die Stadt Rast und Andacht. Die Pietà hoch oben an der Liebfrauenkirche war einmal Teil der Stadtmauer und soll Goethe für seinen „Faust“ inspiriert haben. Und für die altehrwürdige Michaelskapelle in Zeilsheim hatte einst eine Dienstmagd einen Teil der Baukosten gestiftet. Das Heft enthält jeweils die genaue Adresse der Objekte sowie die nächstgelegene Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs.

Die Texte der Broschüre hat die Journalistin Barbara Reichwein recherchiert und geschrieben. Sie war Redakteurin der Pressestelle des Bistums Limburg und arbeitet inzwischen freiberuflich. Die Fotos stammen von Jochen Reichwein, der seit über 40 Jahren als Fotograf für verschiedene Medien im Rhein-Main-Gebiet tätig ist. Für die Gestaltung ist die freischaffende Künstlerin und Grafik-Designerin Cornelia Steinfeld verantwortlich. Sie ist für ihre Arbeiten mit verschiedenen Designpreisen ausgezeichnet worden. 

Die Broschüre ist erhältlich im Haus am Dom, Domplatz 3, und in der Katholischen Informations- und Begegnungsstelle punctum, Liebfrauenstraße 2.

Interessierte können sich auch direkt an die Katholische Erwachsenenbildung Bistum Limburg wenden: Domplatz 3, 60311 Frankfurt, Telefon: (069) 8008718-463, E-Mail: keb@bistumlimburg.de.