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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Reisen im Ausland: So schützt du deine Geräte

von Bernd Bauschmann

(20.04.2022) Smartphone, Laptop und Tablet sind inzwischen bei vielen Menschen feste Reisebegleiter. Mit dieser dauerhaften Konnektivität steigt auch die Gefahr, Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Erfahre in diesem Artikel, wieso du unter anderem in öffentlichen WLAN-Netzwerken vorsichtig sein solltest und wie eine VPN-Verbindung dich schützen kann.

Foto: Pixabay / StefanCoders
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1. Lasse Geräte, die du nicht benötigst, Zuhause oder im Hotelsafe

Geräte, die du unterwegs nicht unbedingt benötigst, solltest du von vornherein Zuhause lassen oder im Hotelsafe verstauen. Denn jedes Gerät, das du gar nicht erst dabei hast, können Hackern auch nicht ins Visier nehmen oder Unbekannte dir stehlen.

Lasse zudem deinen Laptop niemals unbeaufsichtigt, wenn du beispielsweise in einem Café sitzt und nur kurz deinen Platz verlässt. Unbekannte könnten dein Gerät mit einer Schadsoftware infizieren, indem sie einen Wechseldatenträger wie einen USB-Stick dafür nutzen.

2. Sichere deine Geräte mit einem Passwort oder einer PIN

Bei einem Diebstahl ist eine PIN- oder Passwort-Sperre die erste und wichtigste Schutzbarriere, sodass Diebe erst gar nicht auf dein Smartphone oder deinen PC zugreifen können. Du hast dann die Möglichkeit, deine Geräte aus der Ferne zu lokalisieren und bei Bedarf zu sperren oder gar gänzlich zu löschen.

Wähle für deine PINs oder Passwörter keine leicht zu erratenden Zahlenfolgen oder Worte, wie zum Beispiel 1234 oder passwort. Dasselbe gilt für Anwendungen oder Webseiten, auf denen du sensible Daten preisgibst, die im schlimmsten Fall zu einem finanziellen Verlust führen können, wie beim Online-Banking.

Wenn du unsicher bist, wie du starke Passwörter erstellst, lass dir von einem Passwort-Manager helfen. Dabei handelt es sich um ein nützliches Tool, welches dir für jedes deiner Konten komplexe Passwörter erstellt, welche du dann in einem virtuellen Tresor speichern kannst.

3. Vermeide ungesicherte öffentliche WLAN-Netzwerke

Verbinde dich nur in Notfällen mit ungesicherten WLAN-Hotspots. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, da du sonst keine Möglichkeit hast, online zu gehen, besuche keine Webseiten, auf denen du sensible Informationen teilst.

Denn andere Nutzer des Netzwerks können aufgrund der schwachen oder nicht vorhandenen Verschlüsselung, relativ leicht auf deine Daten zugreifen und sie entwenden.

Ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) kann dir auch in öffentlichen WLAN-Netzen einen hohen Schutz bieten. Sobald du eine VPN-Verbindung aufbaust, leitest du deine Daten zunächst verschlüsselt an einen VPN-Server weiter. Erst dort werden deine Informationen entschlüsselt, und es erfolgt eine Weiterleitung an den eigentlichen Zielserver.

4. Lade regelmäßig Aktualisierungen herunter

Viele Programme ermöglichen, dass sie sich automatisch aktualisieren; oder aber sie „nerven“ dich so lange mit einer Meldung, dass du das neueste Update herunterlädst, bis du es auch tatsächlich tust. Am besten aber ist es, wenn du selbst die Initiative ergreifst und ein Update herunterlädst, sobald es verfügbar ist. Solche Aktualisierungen beinhalten nicht nur neue Funktionen, sondern schließen darüber hinaus Sicherheitslücken, die dem Anbieter bekannt sind.

5. Deaktiviere die Bluetooth-Verbindung

Bluetooth ist zweifellos eine praktische Erfindung, ermöglicht sie doch die kabellose Übertragung von Daten. Viele Smartphone-Nutzer verbinden so ihre kabellosen Kopfhörer. Doch auf Reisen kann sie zu einem Sicherheitsrisiko werden. Angreifer, die sich in deiner Nähe befinden, können eine Verbindung zu deinem Gerät herstellen, und sich möglicherweise Zugang zu diesem verschaffen.

Wenn du unterwegs bist und dich längere Zeit an Orten mit vielen Menschen aufhältst, wie in Innenstädten oder an Bahnhöfen oder Flughäfen, deaktiviere daher besser dein Bluetooth.

6. Nutze ein Antivirenprogramm

Ein Virenschutz sollte Standard auf jedem PC sein. Unter Windows ist der Windows Defender bereits vorinstalliert, und du kannst diesen ohne Bedenken für private Zwecke nutzen. Informiere dich ansonsten online über Antivirenprogramme, die erhältlich sind. Gratisprogramme sind selten empfehlenswert, außer es handelt sich um Open-Source-Projekte, die einen guten Ruf genießen.

Denn kostenlose Anwendungen können unter Umständen selbst Schadsoftware enthalten. Das gilt insbesondere für die unzähligen Angebote für das Android-Betriebssystem. Sei also vorsichtig.

7. Deaktiviere den automatischen Verbindungsaufbau

Wenn du auf deinem Smartphone eingestellt hast, dass sich dieses mit jedem verfügbaren und ungesicherten WLAN verbindet, kann das auf Reisen schnell deine Cybersicherheit gefährden. Denn gerade in großen Städten ist die Dichte solcher Netzwerke hoch, und die Gefahr steigt, dass sich ein Hacker mit deinem Gerät verbindet und Schaden anrichtet. Deaktiviere diese Funktion in den Einstellungen deines Laptops oder Smartphones. Meist findest du dies unter Einstellungen → WLAN.

Reisen bedeutet Erholung und Unbeschwertheit. Doch Cybersicherheit sollte eine ebenso wichtige Rolle spielen. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen und einer gesunden Portion Vorsicht kannst du dich bestens schützen.