Letzte Aktualisierung: 09.12.2023
Randbemerkung: Markklößchensuppe
von Ingeborg Fischer
(22.09.2023) Sie ist meiner Meinung nach die köstlichste Suppe, die es gibt – die Markklößchensuppe. Man kennt sie in allen deutschen Gegenden, aber sie ist – meine ich - die „hessischste“.
In jeder guten Gaststätte hierzulande stand sie auf der Speisekarte und wurde oft und gerne bestellt. Heute ist sie fast vergessen. Zwar findet man im Supermarkt ab und zu die Klößchen gut verschweißt zum Mitnehmen, ich glaube aber, dass sie kein Verkaufs–Hit mehr sind. Und außerdem schmecken nur die selbstgemachten richtig gut.
Wenn früher eine Hausfrau keine Markklößchen zubereiten konnte, dann galt sie bei uns hier nicht als gute Köchin. Und zum Sonntags- oder sonstigen Festessen gehörte „en Deller Mackklößjersupp“ unbedingt dazu.
Im fränkischen Volkstheaterstück von Fitzgerald Kusz „Schweig Bub“ wird eine Konfirmation gefeiert, bei der gefuttert und getrunken, gestritten und beleidigt wird, und der arme Konfirmand muss still sein. „Als „Schweisch Bub - unn ess Dei Macklößjersupp - “, der hessischen Fassung von Wolfgang Kaus, ist mir die bitterbose Posse in bester Erinnerung. Besonders der heftige Streit bei der Feier im Wohnzimmer einer kleinbürgerlichen Familie, wer die „beste Mackklößjcher“ machen kann, hat das Publikum sehr amüsiert.
So wünsche ich Ihnen einen guten Appetit für die „Supp“ und schreibe das Rezept auf. Es ist eigentlich ganz einfach! Probieren geht über studieren!
Rindfleischbrühe 1-2 Markknochen 1 Brötchen trocken 2-3 Esslöffel Paniermehl 1 Ei geriebene Muskatnuss und Salz gehackte Petersilie.
Das Mark bei mäßiger Hitze auslassen. Brötchen einweichen und fest ausdrücken. Brötchen, Ei, Gewürze und Petersilie gut vermengen. Das flüssige Mark durch ein Sieb geben und untermischen. Paniermehl unterkneten. Erkalten lassen und kleine Klößchen rollen. In die heiße Brühe geben und 10 Minuten ziehen lassen.
So was Gutes derf aafach net vergesse gehe!