Randbemerkung: Macht Schluss mit der Zwangsbeschallung

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Was früher, so um die 60er Jahre, als Elevatormusik galt - bis zum 20. Stock war man im Fahrstuhl wohlig eingeschlafen - ist heute in anderer Form in allen Ohren. Der Sound hat sich allerdings reichlich geändert. Statt mit sanften Melodien und Pianoklängen das Publikum einzududeln, beschallt uns sogenannte Musik mit harten Syntheziser-Sounds und heftigem Wummern. Junge Leute fallen damit angeblich in Trance, ältere Semester empfinden es als Qual.
"Das ist doch einfach nur Lärm", oder so ähnlich klagen viele. Der ehemalige Focus-Herausgeber Helmut Markwort prägte das Bonmot vom Fidelfunk, gemeint war die Klassik. Früher - so bis in die 50er Jahre - gab es eher eben diesen den "Fidelfunk", und wer über den angeblichen Dudelfunk im späteren Privatradio klagte, gehörte zum alten Eisen. Dies war aber in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Heute ist es eher so laut, schrill, monton und synthetisch, dass man nur noch die WLAN-Box sabotieren möchte.
Der Mensch geht gerne ins Fitnessstudio, um sich zu bewegen, die Musik dort ist aber einfach unerträglich. Man hat das Gefühl, dass fortlaufend schmachtende Männerstimmen im Schallecho klagen und junge Damen sich am laufenden Band wiederholen.
Die Betreiber von Sportstudios sind aufgefordert, endlich etwas an der Musik in ihren Anlagen zu ändern. Es muss doch möglich sein, Playlists zu finden, die für alle Menschen oder zu gewissen Uhrzeiten anzutreffende Personenkreise angenehm sind. Die grässliche Beschallung in Sportstudios muss endlich ein Ende haben! (HP)