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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Randbemerkung: Liebe im Lichterglanz

von Ingeborg Fischer

(01.07.2022) Wer kennt es nicht, das Lied von Paul Lincke „Glühwürmchen, Glühwürmchen flimmre ...“!? Und jetzt ist die Zeit, wo sie ausschwärmen und eine laue Sommernacht verzaubern können. 2019 ist das Glühwürmchen zum Tier des Jahres gewählt worden. Wer ihren Hochzeitstanz einmal gesehen hat, wird das Schauspiel so schnell nicht vergessen.

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Rund um den Johannistag haben sie ihren großen Auftritt und feiern ihr Lichterfest an Waldrändern, im Gebüsch, auf Wiesen, in Parks oder mit Glück auch in unserem heimischen Garten. Es muss allerdings sehr dunkel sein, dann kann man die leuchtenden Liebespunkte beobachten, wie sie auf der Suche nach einer Partnerin durch die Luft flimmern. Warum die feenhaften Lichtwesen glühen, ist kompliziert und nur schwer zu erklären. Einfach gesagt: das Hinterteil leuchtet und es ist eine chemische Reaktion.

Die weiblichen Leuchtkäfer sitzen am Boden und funkeln, was das Zeug hält, um die Männchen anzulocken. Und die Männchen flirren schimmernd durch die Luft auf der Suche. Sobald sich zwei gefunden haben, löscht das Weibchen diskret sein Licht, um es nie mehr einzuschalten. Es hat dann nur noch die Aufgabe, Eier zu legen. Ja, und dann geht sein Leben, ebenso wie das des Männchens nach der Begattung, zu Ende. 3 Jahre haben sie als Larven am Boden gelebt, nur  knapp drei Wochen dürfen sie dann schwirren, glimmen, flimmern, funkeln, schimmern und uns betören. So schnell ist der Zauber vorbei. Wie traurig!

„Was ist das Leben? Es ist das Glühen eines Glühwürmchens in der Nacht!“  Truman Capote