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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Randbemerkung: Die Gawwel unn de Handkäs

von Ingeborg Fischer

(31.03.2023) En dorsch unn dorsch dorschene Handkäs zu esse. Des is fern en Hesse e Delikatesse! So e speckisch dorsch dorschenes goldisches Stück, möglichst mit Musik – jaa des is e Glück!

Foto:
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Wer hierzulande in einer echten Äppelwei-Kneip sitzt, fremd ist und sich traut, so ein Goldstück zu bestellen, der wird staunen. Denn ganz klar, bei uns wird der Stinker nur mit Messer serviert. Den Handkäs mit Messer   u n d   Gabel zu essen, das ist absolut tabu. Auf die Bitte an die Bedienung, die vermeintlich fehlende Gabel zu bringen, wird nur verächtlich mit dem Kopf geschüttelt. Hilflos schaut der fremde Gast dann vorsichtig nach rechts und links und ist verblüfft. Der echte Hesse, der streicht sich mit dem Messer die Butter aufs Brot, schneidet dann  „e Stickelche“ vom Handkäs ab, häuft „e paar Zwiwwelcher“ drauf und legt das dann vorsichtig vorne auf sein Butterbrot … unn dann wird „e Stick vom Brot mit dem Käs abgebisse!“ Einfach genial!!!.

Ei … so was wird en echte Hesse
beim Handkäs esse nie vergesse!
Weil – wer de Handkäs mit Messer  u n n  Gawwel isst
is bestimmt so en hergelaafene Tourist,
so en brauchtumsverachtender Anarchist
en ganz ganz schlimme Extremist
mit nur aam Wort: En Handkäs-Sadist! 

Alles klaro unn alles verstanne? Dann guten Appetit!